Gabionen selber bauen

Seit einiger Zeit liegen Gabionen im Trend. Die Körbe aus Metallgitter werden mit Naturmaterialien wie Steinen oder Holz befüllt und sorgen so für einen charmant-rustikalen Blickfang im Garten. Dabei ist der Aufbau der Gabionen einfacher als oft vermutet.

Gabionen selber bauen?

Gabionen sind Körbe aus Metallgitter, die als Zaun, als Sichtschutz oder als Deko zum Einsatz kommen. Die Körbe sind in vielen verschiedenen Größen und Formen erhältlich, so dass sich problemlos individuelle Arrangements umsetzen lassen. Allerdings sind die Körbe nicht ganz billig und hinzu kommen noch die Kosten für die Füllung. Trotzdem lohnt es sich meist nicht, die Gabionen selbst zu bauen.

Für einen Korb müssten nämlich stabile Stahlmatten verwendet werden. Diese Matten müssen in die richtige Form zugeschnitten oder gebogen und an den Verbindungskanten zusammengeschweißt werden. Der durchschnittliche Heimwerker dürfte jedoch kaum über das notwendige Gerät verfügen. Zudem müssen Kenntnisse in der Metallverarbeitung vorhanden sein, denn das Gewicht der befüllten Gabionen macht eine stabile Konstruktion unverzichtbar. Aber ganz untätig bleiben muss der Heimwerker natürlich nicht, denn er kann seinen Zaun aus Gabionen selber bauen. Und wie das geht, wird im Folgenden erklärt.

Hinweis: Sollen die Gabionen ein Grundstück begrenzen, ist es ratsam, zuvor Rücksprache mit dem zuständigen Bauamt zu halten. Vielerorts ist nämlich vorgeschrieben, wie hoch und tief Mauern oder Zäune sein dürfen und welche Materialien beim Bau erlaubt sind.

 

Die Materialliste für einen Zaun aus Gabionen

Die genauen Materialien hängen vom verwendeten System und der Größe der Gabionen ab. Grundsätzlich werden aber folgende Materialien benötigt:

  • Steinkörbe
  • Verbindungsclips und Distanzhalter für die Steinkörbe
  • Stützpfosten aus Metall oder Hartholz
  • Beton und/oder Schotter
  • Steine, Holz oder anderes Naturmaterial als Füllung

 

Einen Zaun aus Gabionen selber bauen – so wird’s gemacht

1. Den Untergrund vorbereiten

Gabionen bringen ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Damit sie nicht einsacken, brauchen sie deshalb einen stabilen und tragfähigen Untergrund. Gabionen, die niedriger sind als 100 cm und schmaler als 30 cm, kommen grundsätzlich auch ohne eine zusätzliche Verstärkung aus. Hier reicht es aus, wenn sie auf einem Untergrund aus beispielsweise Gartenfliesen aufgestellt werden. Größere Gabionen erfordern allerdings eine solide Tragschicht. Hierfür sollte ein Bett ausgehoben werden, das mit Schotter oder Beton aufgefüllt werden kann. Als Verstärkung für die Gabionen selbst werden im Inneren Pfähle aus Metall oder Hartholz aufgestellt. Nach dem Befüllen der Gabionen sind die Pfähle nicht mehr zu sehen. Als Faustregel gilt, dass der Fundamentstreifen mindestens 20 cm tief und beidseitig mindestens 10 cm breiter sein sollte als die Steinkörbe. Die Pfähle werden in diesen Fundamentstreifen eingeschlagen oder einbetoniert. Dabei dürfen die Abstände zwischen den Stützpfosten nicht mehr als 150 cm betragen.

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Gabionen selber bauen - Den Untergrund vorbereiten

 

2. Die Gabionen aufstellen

Ist die Tragschicht samt Stützpfosten fertig, können die Steinkörbe aufgestellt werden. Dabei gibt es bei Gabionen zwei grundlegende Systeme:

  • fertige Körbe: Hier sind die Steinkörbe bereits fertig montiert. Nur der Deckel kann abgenommen oder geöffnet werden, um die Körbe zu befüllen. Ansonsten werden die Körbe einfach auf dem vorbereiteten Fundamentstreifen aufgestellt. Für einen längeren oder höheren Zaun können die Körbe neben- und aufeinandergestapelt werden.
  • Grund- und Anbaukörbe: Grundkörbe sind fertige Steinkörbe, die für sich alleine aufgestellt werden können. Bei größeren Arrangements stehen die Grundkörbe jeweils am Anfang und am Ende. Zwischen die Grundkörbe werden die Anbaukörbe platziert. Sie werden mit den benachbarten Steinkörben verbunden, so dass dann wieder geschlossene Körbe entstehen.

Sind die Steinkörbe aufgestellt, werden sie mit Clips miteinander verbunden. Außerdem werden Verbindungshaken eingesetzt. Die Verbindungshaken dienen als Distanzhalter und verhindern, dass die Körbe ausbeulen, wenn sie befüllt werden.

Gabionen bauen - Die Gabionen aufstellen

 

3. Die Gabionen befüllen

Die Steinkörbe werden nun befüllt. Meistens werden als Füllung Steine verwendet. Steine sind im Baustoffhandel erhältlich, können oft aber auch gleich zusammen mit den Steinkörben gekauft werden. Befindet sich ein Steinbruch in der Nähe, kann sich hier eine Nachfrage lohnen. Häufig bieten Steinbrüche schöne, natürliche Bruchsteine nämlich vergleichsweise kostengünstig an. Was die Füllung angeht, so gilt, dass die Steine etwa doppelt so groß sein sollten wie das Gitter. Dadurch ist sichergestellt, dass die Steine nicht aus den Körben herausfallen. Beim Befüllen sollte darauf geachtet werden, dass die Steine möglichst dicht aufeinandersitzen. Größere Hohlräume zwischen den Steinen würden die Steinwand instabil werden lassen. Anstelle von Steinen können die Gabionen aber auch mit Holz befüllt werden. Die Füllung wird bis etwa 2,5 cm vor der Oberkante der Steinkörbe eingeschichtet. Zum Schluss wird noch der Deckel aufgesetzt und damit ist der Aufbau erledigt.