Ein eigener Brunnen im heimischen Garten erfüllt gleich zwei Funktionen. Zum einen hat er einen praktischen Nutzen, denn mit dem Wasser aus dem Brunnen können beispielsweise die Pflanzen gegossen, der Rasen gewässert oder der Gartenteich gespeist werden. Zum anderen kann ein Brunnen ein echtes optisches Highlight und eine dekorative Zierde für den Garten sein.

Einen Brunnen selber bauen – darauf müssen Sie achten

Inhaltsübersicht:

Insgesamt ist es verhältnismäßig aufwändig und recht teuer, einen Brunnen zu bauen. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Planung sehr wichtig, wobei in diesem Zusammenhang insbesondere zwei Punkte geklärt werden müssen. Der erste Punkt bezieht sich auf den Bau des Brunnens selbst. So muss der Gartenbesitzer zunächst in Erfahrung bringen, wo auf seinem Grundstück und in welcher Tiefe eine Wasserader verläuft. Eine Möglichkeit, um zu vermitteln, ob und wo Wasseradern vorhanden sind, wären Testbohrungen. Eine andere, weniger aufwändige und vor allem deutlich preiswertere Möglichkeit wäre, einen Wünschelrutengänger zu Rate zu ziehen. Steht fest, wo und in welcher Tiefe eine Wasserader vorhanden ist, kann daraus abgeleitet werden, an welcher Stelle der Brunnen gebaut werden soll, wie viel Material notwendig ist und auch welche Vorgehensweise beim Brunnenbau in Frage kommt. Der zweite Punkt bezieht sich auf die rechtlichen Aspekte. So wird der Gartenbesitzer in den meisten Fällen nicht nur eine Baugenehmigung brauchen, sondern in den Bundesländern und den einzelnen Gemeinden gelten auch unterschiedliche Richtlinien, die beim Bau eines Brunnens zwingend eingehalten werden müssen.

 

Einen Brunnen selber bauen – die verschiedenen Arbeitsschritte

Ist die Planung abgeschlossen, kann der Gartenbesitzer zur Tat schreiten und den Brunnenbau einläuten. Dabei lässt sich der Bau des eigenen Brunnens im Wesentlichen in vier Arbeitsschritte gliedern:

 

1. Arbeitsschritt: die Brunnenringe kaufen

Ähnlich wie bei anderen Projekten sollten auch beim Bau eines Brunnens die benötigten Materialien schon im Vorfeld besorgt werden. Dadurch kann der Brunnenbau ohne Unterbrechungen durchgeführt werden, was nicht nur Zeit, sondern vor allem auch viel Geld spart. Die wichtigsten Utensilien beim Bau eines Brunnens sind die sogenannten Brunnenringe, die auch unter der Bezeichnung Schachtringe angeboten werden. In der Praxis haben sich 60cm hohe Brunnenringe mit 100cm Durchmesser bewährt, aber natürlich kann sich der künftige Brunnenbesitzer auch für Brunnenringe in einem anderen Format entscheiden. Brunnenringe sind ohne und mit integrierten Steigeisen erhältlich, wobei letztere empfehlenswerter sind. Brunnenringe mit Steigeisen sind zwar ein wenig teurer, ermöglichen aber im Bedarfsfall einen wesentlich einfacheren und sichereren Abstieg in den Brunnen. Die benötigte Anzahl der Brunnenringe ergibt sich aus der geplanten Brunnentiefe. Zusätzlich zu den Brunnenringen, die für den Brunnen selbst erforderlich sind, werden zwei bis drei weitere Ringe eingeplant, die später auf der Oberfläche stehen und so den sichtbaren Teil des Brunnens ergeben werden.

 

2. Arbeitsschritt: den Brunnen baggern oder bohren

Welche Vorgehensweise beim Bau des Brunnens gewählt wird, hängt in erster Linie vom Untergrund und der Brunnentiefe ab. Ist der Untergrund mit Hindernissen wie beispielsweise Felsplatten durchzogen, wird meist nur der Bagger in Frage kommen. Bei einem sehr tiefen Brunnen hingegen wird der Bohrer wahrscheinlich die bessere Alternative sein. Generell sollten Bagger- und Bohrarbeiten aber immer dem Fachmann vorbehalten sein, denn mit derart schwerem Gerät zu hantieren, setzt Fachwissen voraus. Irgendwelche Versuchsbohrungen oder Baggerversuche können nicht nur sehr gefährlich sein, sondern auch zu großen und damit überaus kostspieligen Schäden führen. Beim Baggern oder Bohren wird der Brunnen zuerst so weit ausgehoben, bis die Wasserader erreicht ist und das Wasser sprudelt. Anschließend wird der Brunnen von diesem Punkt aus noch einmal etwa einen Meter tiefer ausgehoben, um sicherzustellen, dass das Wasser nicht wieder abfließt. Eine Brunnenbohrung sind übrigens so aus:

 

3. Arbeitsschritt: den Brunnen bauen

In das ausgehobene Loch werden nun die Brunnenringe gesetzt. Der erste Ring ist dabei zugleich auch der wichtigste Ring, denn auf diesen Brunnenring werden alle weiteren Brunnenringe aufgesetzt. Aus diesem Grund muss dieser Ring unbedingt exakt gerade positioniert werden. Nachdem die ersten Ringe gesetzt sind und der Brunnenringturm eine Höhe von etwa 3m erreicht hat, wird er mit einer rund 2m hohen Kiesschicht befüllt. Der Kies übernimmt die Funktion eines Filters und ist dafür zuständig, dass sauberes, klares Wasser aus dem Brunnen entnommen werden kann. Anschließend werden die übrigen Brunnenringe aufgesetzt. Nachdem alle Brunnenringe verbaut sind, wird der Rand um den Brunnen herum wieder aufgefüllt. In aller Regel wird hierfür das im Vorfeld ausgehobene Erdreich verwendet.

Brunnen selber bauen

 

4. Arbeitsschritt: den Brunnen fertig stellen

In den Brunnen wird jetzt eine Pumpe eingesetzt, die passend zu der Brunnentiefe gewählt werden muss. Die abschließenden Arbeiten gelten der Optik. So können die Brunnenringe, die den sichtbaren Teil des Brunnens bilden, mit Steinen ummauert, bunt bemalt oder mit Hölzern verkleidet werden. Zudem kann der Gartenbesitzer seinen Brunnen mit einem dekorativen Dach, einer einladenden Umrandung oder hübschen Blumenkästen ausstatten. Ragt der Brunnen nur minimal über die Erdoberfläche hinaus, sollte er aber auf jeden Fall mit einem Deckel abgedeckt werden, während in einen höheren Brunnen unbedingt ein Gitter eingelassen werden sollte. Dadurch wird nämlich verhindert, dass eine Person, ein Tier oder Gegenstände in den Brunnen fallen können.