Stützmauern an Hängen, Böschungen und Terrassen, für Hochbeete oder auch als Gartenmauern werden sehr häufig als sogenannte Trockenmauern aus Natursteinen errichtet. Solche Mauern bieten den Vorteil, dass sie sich durch ihr natürliches Aussehen optimal in jeden Garten einfügen und dabei für echte optische Highlights sorgen können. Gleichzeitig bietet das warme und trockene Mauerwerk einen idealen Unterschlupf für Tiere wie Wildbienen, Hummeln, Blindschleichen und Eidechsen. Ein Beispiel, wie eine solche Stützmauer in Trockenbauweise aussehen kann, zeigt dieses Video:

Stützmauern selber bauen – diese Punkte sind entscheidend

Inhaltsübersicht:

Auch wenn das Errichten von Trockenmauern zu den traditionellen Handwerkskünsten gehört und beim Mauern einige Dinge beachtet werden müssen, kann der Gartenbesitzer solche Stützmauern durchaus selber bauen. Allerdings sollte er sich auf Stützmauern mit einer Höhe von maximal 120cm beschränken, denn bei höheren Stützmauern geht es nicht mehr ohne Fachwissen und auch nicht mehr ohne ein solides und frostsicheres Fundament. Für welche Steine sich der Gartenbesitzer entscheidet, bleibt letztlich seinem Geschmack überlassen. So ist es möglich, bearbeitete Steine zu verwenden, die mit gleichmäßigen Fugen als sogenanntes regelmäßiges Schichtmauerwerk verarbeitet werden. Für ein unregelmäßiges Schichtmauerwerk hingegen kommen bearbeitete Steine zum Einsatz, die unterschiedlich hoch sind und so für unterschiedlich verlaufende Fugen sorgen. Sehr natürlich und mitunter etwas rustikal wirkende Stützmauern entstehen durch unbearbeitete Natursteine. Für die Stützmauer benötigt der Gartenbesitzer neben den Steinen Sand, Schotter und Kies. Und wie aus diesen Materialien eine Stützmauer entsteht, erklärt die folgende Anleitung.

 

Stützmauern selber bauen – so wird‘s gemacht

1. Schritt: das Fundament bauen

Damit die Stützmauer sicher und stabil steht, benötigt sie ein Fundament. Bei Stützmauern bis zu einer Höhe von rund 120cm reicht dabei ein Fundament aus Schotter aus. Für das Fundament wird im ersten Arbeitsschritt daher ein rund 40cm tiefer Graben ausgehoben. Die Breite des Grabens hängt von der geplanten Höhe der Stützmauer ab. Als Faustregel gilt, dass die Breite etwa einem Drittel der späteren Höhe entsprechen sollte. Für eine 120cm hohe Stützmauer ist somit ein 40cm breiter Graben erforderlich. Das Fundament wird dabei so platziert, dass der Abstand zwischen der Stützmauer und beispielsweise dem Hang etwa 40cm beträgt. Dieser Abstand ist notwendig, damit ausreichend Hinterfüllung eingebracht werden kann. Der ausgehobene Graben wird nun gut 30cm hoch mit Schotter aufgefüllt und das Schotterbett wird sorgfältig verdichtet. Auf das verdichtete Schotterbett wird dann eine 5 bis 10cm dicke Sandschicht aufgebracht und glatt abgezogen.

Soll die Stützmauer höher werden als 120cm, reicht ein verdichtetes Schotterbett als Fundament nicht aus. Stattdessen muss die Stützmauer auf einem frostsicheren Betonfundament stehen. Zudem müssen einige Aspekte im Hinblick auf die Mauerdicke und die Drainage beachtet werden, um den großen Druck auf das Erdreich bei beispielsweise Regen entgegenzuwirken. Den Bau von hohen Stützmauern sollte der Gartenbesitzer daher dem Profi überlassen oder sich zumindest ausführlichen fachmännischen Rat holen.

 

2. Schritt: die erste Steinreihe setzen

Nachdem das Fundament fertig ist, ist es sinnvoll, die Steine nach Größen zu sortieren. Dadurch wird es leichter, jeweils passende Steine auszuwählen. Für die erste Steinreihe werden nun möglichst große Steine ausgesucht, denn die unterste Steinreihe muss das gesamte Gewicht der Stützmauer tragen. Zudem sollten die Steine nahezu gleich hoch sein und eine möglichst große und glatte Oberseite haben. Die Steine werden nun so dicht wie möglich nebeneinander angeordnet. Anschließend werden die Fugen mit Sand, größere Fugen mit kleinen Bruchsteinen verfüllt. Dann werden die Steine mit dem Gummihammer festgeklopft. Dadurch setzen sich die Steine fest in das Sandbett hinunter und auch der Sand in den Fugen verdichtet sind.

Sitzt die erste Steinreihe fest, wird der Zwischenraum zwischen der Steinreihe und dem Hang hinterfüllt. Hierfür werden Schotter, Kies oder Sand verwendet und mit einem Maurerhammer, einem Brecheisen oder einem einfachen Stock solange verdichtet, bis alle Löcher vollständig ausgefüllt sind. Wird die Stützmauer auf und vor einem schweren Boden errichtet oder soll die Mauer bepflanzt werden, ist es ratsam, eine Drainage zu verlegen. Die Drainage wird hinter der ersten Steinreihe positioniert und verhindert, dass sich Wasser unter und hinter der Mauer staut.

Stützmauern selber bauen

 

3. Schritt: die Mauer aufbauen

Wenn die erste Steinreihe gesetzt und hinterfüllt ist, wird die nächste Steinreihe gesetzt. Hierfür werden wieder Steine nebeneinander angeordnet und festgeklopft, nachdem die Fugen mit Sand verfüllt sind. Danach wird auch die zweite Steinreihe mit Sand, Kies oder Schotter hinterfüllt. Nach und nach werden nun alle weiteren Steinreihen gesetzt und jede Steinreihe wird sorgfältig hinterfüllt. Damit die Stützmauer die notwendige Stabilität erhält, muss allerdings auf ein paar Punkte geachtet werden. So werden Stützmauern in aller Regel mit einer Neigung zwischen 10 und 15 Prozent zum Hang hin erstellt, die Steinreihen also entsprechend leicht nach hinten versetzt angeordnet. Außerdem werden die Steine so ausgewählt, dass versetzte Fugen entstehen. Um Steine zu stabilisieren und allzu große Fugen zu vermeiden, können einzelne Steine mit Bruchsteinen unterlegt werden, die eine Funktion als Keilsteine übernehmen. In regelmäßigen Abständen werden zudem sogenannte Anker- oder Bindersteine gesetzt. Hierbei handelt es sich um größere Steine, die quer zur Mauer positioniert werden und wie eine Art Anker bis in das Erdreich hineinreichen. Sofern die Stützmauer bepflanzt werden soll, werden die Pflanzen direkt beim Mauern mit eingearbeitet. Dadurch ist eine mögliche Beschädigung der Wurzeln bei einem nachträglichen Einsetzen minimiert. Die letzte Steinreihe sollte am besten mit Mutterboden hinterfüllt werden. Den Abschluss der Stützmauer bilden schließlich gleichmäßige, eher flache Steine, die gleichzeitig auch die Hinterfüllung abdecken.