Bei einem Fertighaus werden die einzelnen Bauteile industriell vorgefertigt, auf die Baustelle geliefert und vor Ort innerhalb kürzester Zeit zum fertigen Haus zusammenmontiert. Dabei muss ein Fertighaus den Vergleich mit einem Massivhaus aber weder optisch noch im Hinblick auf die Qualität scheuen.

Entscheidet sich der Bauherr dafür, ein Fertighaus zu bauen, kann er aus einer enorm großen Palette sein ganz persönliches Traumhaus auswählen. Dabei beschränkt sich die Auswahl aber nicht nur auf die Größe und die Form des Hauses, sondern auch auf die Bauweise und die Ausbaustufe.

Ein Haus als Fertighaus bauen – zwischen diesen beiden Varianten kann gewählt werden

Inhaltsübersicht:

Fertighäuser lassen sich zunächst in zwei große Gruppen einteilen, nämlich zum einen in Holzhäuser und zum anderen in Massivfertighäuser. Handelt es sich bei dem Fertighaus um ein Holzhaus, bestehen die tragenden Elemente aus Holzkonstruktionen. Diese werden als Außen- und Innenwände, als Decken sowie als Dachkonstruktion in der Werkhalle vorgefertigt und auf der Baustelle dann zum Fertighaus zusammengesetzt. Soll die Optik als Holzhaus erhalten bleiben, werden die Außenfassaden mit Holz verkleidet und auch beim Innenausbau ist Holz der dominierende Baustoff. Genauso können für die Außenfassade und den Innenausbau aber auch andere Materialien verwendet werden, so dass das Holzhaus überhaupt nicht mehr als solches zu erkennen ist.

Die Alternative hierzu sind Massivfertighäuser. Auch hier werden die Wände, die Decken und das Dach als vorgefertigte Elemente angeliefert und vor Ort zum Haus zusammenmontiert. Allerdings bestehen die Bauteile nicht aus Holz, sondern beispielsweise aus Blähton, Porenbeton oder Ziegeln. Der große Pluspunkt eines Massivfertighauses ist, dass es die Vorteile der Fertigbau- und der Massivbauweise miteinander kombiniert. Genauso wie beim Fertighaus aus Holz ist die Bauzeit auch beim Massivfertighaus sehr kurz und da die Bauteile bereits vorgefertigt sind, entfallen die für den Massivbau typischen Trocknungszeiten. Gleichzeitig weist das Massivfertighaus eine hohe Energieeffizienz auf und kann auch in Punkto Schall- und Brandschutz überzeugen. Die verwendeten Baumaterialien verleihen dem Massivfertighaus die gleiche Wertigkeit, Langlebigkeit und Stabilität wie einem herkömmlichen Massivhaus.

 

Ein Fertighaus bauen – schlüsselfertig, als Ausbauhaus oder als Bausatzhaus

Wer sein Haus als Fertighaus bauen möchte, kann sich zwischen unterschiedlichen Ausbaustufen entscheiden. Etwas schwierig in diesem Zusammenhang ist, dass die einzelnen Begriffe rechtlich nicht geschützt sind und daher von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich definiert sein können. Für den Bauherren bedeutet das, dass er die Bau- und Leistungsbeschreibung sehr genau studieren sollte, denn hier ist genau benannt, welche Leistungen im Preis enthalten sind und welche nicht. Grundsätzlich lassen sich bei einem Fertighaus aber folgende drei Ausbaustufen voneinander unterscheiden:

 

Das schlüsselfertige Fertighaus

Entscheidet sich der Bauherr für ein schlüsselfertiges Haus, so ist damit meist ein Haus gemeint, bei dem der Rohbau und der Innenausbau vollständig abgeschlossen sind. Der Bauherr muss das Haus somit nur noch möblieren und kann danach einziehen. Allerdings sollte der Bauherr einen genauen Blick in die Leistungsbeschreibung seines Anbieters werden. Schlüsselfertig bedeutet nämlich nicht automatisch, dass das Haus tatsächlich komplett fertig gestellt ist. So kann es beispielsweise sein, dass der Bauherr das Verlegen der Fußbodenbeläge und das Streichen oder Tapezieren der Wände selbst übernehmen muss.

 

Das Ausbauhaus

Teilweise wird das Ausbauhaus auch als Mitbauhaus bezeichnet und üblicherweise kauft der Bauherr damit einen regendichten und wärmegedämmten Rohbau mit verputzter Außenfassade. Das bedeutet, dass das Haus von außen fertig aussieht, während der Bauherr den Innenausbau vollständig oder anteilig selbst übernimmt. Bei den meisten Anbietern sind neben dem eigentlichen Aufbau des Hauses ein fertig eingedecktes Dach, wärmegedämmte und verputzte Außenwände, montierte Fenster und Türen, integrierte Leerrohre für elektrische Leitungen und bis zum Hausanschlussraum verlegte Gas-, Wasser- und Stromleitungen im Preis enthalten. Alle weiteren Bauarbeiten, die im Zuge des Innenausbaus anfallen, führt der Bauherr in Eigenregie durch. Durch seine Eigenleistung, die auch als Muskelhypothek bezeichnet wird, kann der Bauherr kräftig sparen. Allerdings sollte der Bauherr nicht nur den Preisvorteil sehen, sondern sein handwerkliches Können und auch seine zeitlichen Möglichkeiten realistisch einschätzen.

 

Das Bausatzhaus

Das Bausatzhaus wird mitunter auch Rohbau- oder Selbstbauhaus genannt. Der Hersteller liefert dabei alle die Baumaterialien, die für den Hausbau benötigt werden, als Bausatz mit Bauanleitung und der Bauherr baut sein Haus selbst. Je nach Anbieter beinhaltet der Preis die Materialien für den Rohbau oder alle Materialien inklusive Innenausbau. Ebenfalls im Preis inbegriffen sind meist Schulungen, die den Bauherren auf den Selbstbau seines Hauses vorbereiten, sowie ein Beratungs- und Betreuungsservice während der Bauphase. Da der Bauherr sein Haus letztlich selbst baut und somit nur die Baumaterialien bezahlen muss, ist ein solches Haus eine recht preisgünstige Variante. Allerdings sollte der Bauherr sehr genau überlegen, ob er wirklich alle Bauarbeiten selbst durchführen möchte und kann. Neben den handwerklichen Fähigkeiten spielt der Zeitfaktor hier eine sehr wichtige Rolle, so dass es letztlich kostengünstiger sein kann, bestimmte Arbeiten von Profis durchführen zu lassen. Zu bedenken gilt in diesem Zusammenhang außerdem, dass der Bauherr für selbstdurchgeführte Arbeiten komplett selbst haftet.