Während es die einen als eher spießig empfinden, ist ein Eigenheim für die anderen die Erfüllung eines Lebenstraums. Unbestritten dabei ist, dass ein eigenes Haus natürlich eine ganze Reihe von Vorteilen bietet, aber diesen Vorteilen stehen eben auch einige Nachteile gegenüber. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Haus selber zu bauen, sollte sich also zuerst Gedanken über seine Ausgangssituation machen. Schließlich ist die Entscheidung für ein Eigenheim eine große und wichtige Entscheidung mit langfristigen Konsequenzen. Mit der Ausgangssituation sind jedoch nicht nur die finanziellen Aspekte gemeint, auch wenn diese selbstverständlich eine wichtige Rolle spielen. Allerdings sind die familiäre und die berufliche Ausgangssituation sowie die persönlichen Charakterzüge mindestens genauso wichtige Entscheidungskriterien. Gerade diese Kriterien geraten jedoch häufig ein wenig in Vergessenheit. Für diejenigen, die darüber nachdenken, ein Haus selber zu bauen, hier die wichtigsten Vor- und Nachteile als Orientierungs- und Entscheidungshilfe.

Das Pro zum Haus selber bauen

Die eigenen Wünsche umsetzen

Wer sein Haus selbst baut oder bauen lässt, hat viel Raum, um seine eigenen Wünsche und Vorstellungen umzusetzen. Anders als bei einem Hausbau oder einem Mietobjekt muss sich der Bauherr nicht mit den Gegebenheiten arrangieren, sondern kann sein Eigenheim so gestalten, wie es am besten zu seinen Ideen und Bedürfnissen passt. Zudem ist es natürlich auch aufregend und macht ein Stück weit stolz, wenn das Eigenheim entsteht. Im Zeitraffer sieht das beispielsweise so aus:

 

Solide Geldanlage

Auch auf dem Immobilienmarkt gibt es zwar Schwankungen, aber insgesamt gilt eine Immobilie als solide und sichere Geldanlage, bei der das Risiko von deutlichen Verlusten sehr gering ausfällt. Hinzu kommt, dass eine Immobilie einen Wert darstellt, der auch verwendet werden kann, um damit andere Darlehen oder Kredite abzusichern. Möchte der Bauherr irgendwann nicht mehr selbst in seinem Haus wohnen, kann er es entweder verkaufen oder vermieten und so ein finanzielles Polster nutzen.

 

Unabhängigkeit

Wer ein Haus baut, erwirbt ein Stück Unabhängigkeit. So spielt es für ihn letztlich kaum noch eine Rolle, wie sich der Wohnungsmarkt und die Mietpreise entwickeln, denn der Immobilienbesitzer wohnt schließlich buchstäblich in den eigenen vier Wänden. Vor allem im Rentenalter kann dies zu einem großen Vorteil werden, durch den der gewohnte Lebensstandard erhalten bleiben kann. Der Immobilienbesitzer muss sich nämlich keine Gedanken darüber machen, ob seine Rente ausreicht, um die Miete für seine bisherige Wohnung zu bezahlen.

 

Geringere finanzielle Belastung

Ein Haus selber zu bauen, stellt eine hohe Anfangsinvestition dar und es dauert oft Jahrzehnte, bis die Schulden abgetragen sind. Ist das Eigenheim abbezahlt, reduziert sich die finanzielle Belastung jedoch deutlich. Nebenkosten und kleinere Investitionen müssen zwar nach wie vor finanziert werden, aber die Miete entfällt.

 

Das Contra zum Haus selber bauen

Weniger Flexibilität

Eine Immobilie schränkt die Flexibilität ein, denn wie es bereits der Name besagt, ist eine Immobilie immobil. Es ist also nicht möglich, sein Traumhaus einfach mitzunehmen, wenn beispielsweise ein Jobwechsel einen Umzug erforderlich macht. Hinzu kommt, dass die Flexibilität auch im Hinblick auf veränderte Wohnraumbedürfnisse recht eingeschränkt ist. So kann das Haus zu klein werden, wenn sich die Familie vergrößert, genauso aber auch zu groß, wenn die erwachsenen Kinder ausziehen oder ein Partner alleine zurückbleibt. Im Fall einer Erkrankung oder eines Unfalls kann ein für junge Leute konzipiertes Haus ungeeignet werden und nicht jedes Haus lässt sich behindertengerecht umbauen.

 

Große finanzielle Belastung

Der Hausbau erfordert eine große Investition, die in aller Regel über eine Baufinanzierung realisiert wird. Solche Immobiliendarlehen haben üblicherweise sehr lange Laufzeiten, so dass es entsprechend lange dauert, den Schuldenberg wieder abzutragen. Zudem können finanzielle Engpässe, beispielsweise durch plötzliche Arbeitslosigkeit oder auch unvorhergesehene Baukosten, die Finanzierung schnell ins Wanken bringen und zumindest zu Beginn für noch höhere Belastungen sorgen. Gleichzeitig bewirkt die finanzielle Belastung, dass während der Abzahlphase häufig auf vieles verzichtet werden muss.

 

Konstanter Arbeitseinsatz

Wer ein Haus baut, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Bauarbeiten mit dem eigentlichen Hausbau nicht abgeschlossen sind. Um das Haus instand zu halten, fallen regelmäßig kleinere und größere Maßnahmen an. Insofern muss der Bauherr bedenken, dass er langfristig Zeit und Geld investieren muss, wenn er den Wert seines Hauses erhalten möchte.

 

Gebundenes Kapital

Für viele ist das Eigenheim ihre Form der Altersvorsorge. Vergessen wird dabei allerdings häufig, dass das Kapital gebunden ist. So bindet eine Immobilie die ganze Zeit über Geld, das für andere Zwecke dann nicht mehr zur Verfügung steht. Aber auch später steht benötigtes Geld nicht sofort zur Verfügung, sondern kann erst dann genutzt werden, wenn die Immobilie verkauft oder als Sicherheit für ein Darlehen verwendet wird.