Häuser aus Holz zu bauen, gehört zu den ältesten Methoden beim Hausbau überhaupt. Während die ersten Holzhäuser aber meist sehr einfache Bauten mit oft nur einem Raum waren, hat sich die Holzbauweise im Laufe der Jahrhunderte konstant weiterentwickelt. Vor allem in Skandinavien, in den Alpenländern und in Nordamerika sind so Holzhäuser entstanden, die den Vergleich mit Massivhäusern aus Stein keineswegs scheuen müssen. Gebaut aus einem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff mit hervorragender Ökobilanz erleben Holzhäuser derzeit ein echtes Comeback. Zwischen 15 und 20 Prozent aller neu gebauten Häuser sind Holzhäuser und dies hat auch gute Gründe.
Die verschiedenen Varianten von Holzhäusern
Holzhäuser gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Zu den gängigsten Bauweisen gehören dabei der Holztafel-, der Holzrahmen- und der Holzständerbau. Meist werden die Einzelelemente für das Haus industriell vorgefertigt und müssen vor Ort dann nur noch mit der Bodenplatte verbunden und zusammenmontiert werden. Holz als Baustoff bietet dabei den großen Vorteil, dass es sich schnell, einfach und auf den Millimeter genau bearbeiten lässt. Im Hinblick auf die Gestaltungsform gibt es kaum Einschränkungen und vom kompakten Bungalow bis zur luxuriösen Villa mit mehreren Geschossen lassen sich nahezu alle Häusertypen auch als Holzhaus bauen. Eine etwas rustikalere Variante des Holzhauses ist das Blockhaus, das in massiver Holzbauweise aus Rundstämmen oder Vierkantbohlen errichtet wird. Und so sieht es aus, wenn ein klassisches Holzhaus entsteht:
Nun gibt es aber nicht nur solche Häuser, die auf den ersten Blick als Holzhäuser zu erkennen sind. Viele übersehen, dass auch die meisten Fertighäuser eigentlich Holzhäuser sind, denn bei den tragenden Elementen handelt es sich in den meisten Fällen um Holzkonstruktionen. Wird die Außenfassade verputzt und gestrichen oder mit Naturstein verkleidet und wird auch beim Innenbausbau nur wenig Holz verwendet, kombiniert das Fertighaus die Optik eines Massivhauses mit den Vorteilen der Holzbauweise.
Ein Holzhaus selber bauen – die größten Vorteile
Holzhäuser erfreuen sich großer Beliebtheit und insbesondere für solche Bauherren, die beim Bau ihres Hauses kräftig mit anpacken möchten, kann ein Holzhaus die ideale Lösung sein. Holzhäuser gibt es in verschiedenen Ausbaustufen, angefangen beim schlüsselfertigen Haus bis hin zum Bausatz, durch den der Bauherr sein Holzhaus selber bauen kann. Entscheidet sich der Bauherr für ein Holzhaus, kann er aber nicht nur durch Eigenleistung kräftig sparen, sondern sich zusätzlich dazu noch einige weitere Vorteile sichern:
1.)Ein Holzhaus kann tatsächlich weitestgehend aus Holz gebaut werden. Dies schont einerseits die Umwelt, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit hervorragender Ökobilanz auch bei der Be- und Verarbeitung. Andererseits sorgt Holz für ein angenehmes und vor allem gesundes Wohnklima. Da kein Einsatz von Chemie erforderlich ist und der Staubgehalt in der Raumluft in einem Holzhaus sehr gering ist, ergeben sich so wichtige Vorteile für Bewohner mit Allergien oder Atemwegserkrankungen.
2.)Holzhäuser speichern Wärmeenergie sehr lange und in Verbindung mit den hervorragenden Dämmeigenschaften von Holz fallen die Heizkosten gering aus. Kombiniert mit Solartechnik lässt sich jedes Holzhaus als vollwertiges Passivhaus errichten, was für den Bauherren bedeutet, dass er nicht nur nachhaltig Energie einspart, sondern auch Förderprogramme für den Hausbau nutzen kann.
3.)Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil eines Holzhauses liegt in der kurzen Bauzeit. So dauert der eigentliche Bau des Hauses meist nur wenige Tage und hinzu kommt, dass das Holz bereits getrocknet ist, wenn es auf die Baustelle angeliefert ist. Anders als bei einem Massivhaus entfallen bei einem Holzhaus damit die Trocknungszeiten, so dass ein Holzhaus direkt nach dem Aufbau im Grunde genommen bezugsfertig ist.
4.)Im Zusammenhang mit einem Holzhaus werden immer wieder auch Bedenken geäußert, wobei im Wesentlichen zwei Punkte genannt werden, nämlich zum einen die Nutzungsdauer und zum anderen der Brandschutz. Es ist richtig, dass Holz empfindlich auf Witterungseinflüsse reagieren kann und ein Holzhaus daher etwas pflegeintensiver ist als ein Massivhaus. Um die Witterungsbeständigkeit sicherzustellen, muss der Holzschutz regelmäßig erneuert werden. In aller Regel kann der Hausbesitzer diese Arbeiten aber problemlos selbst erledigen, muss also keine Baufirma mit dem Anstrich beauftragen. Moderne Holzhäuser sind für eine Nutzungsdauer von etwa 100 Jahren konzipiert und stehen damit Massivhäusern in nichts nach. Was den Brandschutz angeht, ist festzuhalten, dass Holzhäuser äußerst schwer entflammbar sind und daher grundsätzlich die gleiche Sicherheit bieten wie ein Massivhaus. Im Brandfall entstehen durch den Verzicht auf Kunststoffe und Chemikalien zudem keine giftigen Gase und Dämpfe, was den Bewohnern letztlich sogar das Leben retten kann.
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