Wenn es um den Hausbau geht, spielt der Grundriss eine maßgebliche Rolle, denn er bildet die Basis für das künftige Haus. Das bedeutet, der Grundriss entscheidet darüber, wie das Haus und die Wohnfläche aussehen werden. Bei der Gestaltung des Grundrisses stehen zunächst die Wünsche und Bedürfnisse des Bauherren im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang gilt es zu klären, wie viele Räume das Haus haben soll, wie groß die einzelnen Zimmer sein sollen und ob eher eine offene Wohnsituation oder möglichst viele Rückzugsmöglichkeiten gewünscht sind. Zudem sollte entschieden werden, ob der Grundriss von Anfang an so angelegt werden soll, dass spätere Nutzungsänderungen der Räume oder Umbaumaßnahmen für ein Wohnen im Alter problemlos und ästhetisch umgesetzt werden können.

Neben den persönlichen Wünschen und Ideen müssen aber auch technische und rechtliche Vorgaben bei der Gestaltung des Grundrisses berücksichtigt werden. So bestimmt der Bebauungsplan beispielsweise über die Baulinien und Baugrenzen und legt die Anzahl der Vollgeschosse, die Dachneigung und die Firstrichtung fest. Existiert kein Bebauungsplan, ergeben sich die Richtlinien durch die Häuser in der Nachbarschaft. Nun wird sich so mancher Bauherr aber vielleicht fragen, worauf es beim Grundriss zu achten gilt und welche Varianten es für den Grundriss überhaupt gibt.

 

Allgemeine Tipps rund um den Grundriss beim Hausbauen

Neben den technischen und rechtlichen Vorgaben entscheiden natürlich immer der eigene Geschmack und die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse über den optimal gestalteten Grundriss. Aber es gibt einige grundlegende Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben:

1.) Die Wohn- und Aufenthaltsräume sollten so ausgerichtet sein, dass sie in Richtung Süden oder Westen liegen. Dadurch kann die Sonne in diesen Räumen bis zum Abend genutzt und genossen werden.

2.) Das Schlafzimmer sollte in Richtung Osten liegen, um auf diese Weise von der Morgensonne zu profitieren.

3.) Die Toilette sowie Neben- und Abstellräume können auf der Nordseite untergebracht werden. Die Nordseite ist meist die kalte Seite des Hauses und bietet sich daher für solche Räume an.

4.) Die Küche sollte sich in der Nähe des Essbereichs befinden, aber gleichzeitig auch nicht zu weit vom Eingang entfernt sein. Auf diese Weise müssen Einkäufe nämlich nicht mühsam über lange Wege transportiert werden.

5.) Das oder die Badezimmer sollten idealerweise in der Nähe der Schlafräume untergebracht sein. Bei einem Haus mit mehreren Etagen sollten sie zudem übereinander liegen, denn dadurch wird ein wirtschaftliches Verlegen der notwendigen Leitungen möglich.

6.) Vor allem bei großen Häusern ist ein in sich geschlossenes Treppenhaus sinnvoll. Dadurch wird es nämlich möglich, das Haus bei Bedarf in eigenständige Wohneinheiten aufzuteilen.

 

Die unterschiedlichen Grundrisstypen

Es gibt unterschiedliche Varianten von Grundrissen und die wichtigsten davon werden im Folgenden kurz erläutert. Die Übergänge sind dabei allerdings fließend und in der Praxis werden häufig mehrere Typen zu Mischformen miteinander kombiniert, um auf diese Weise den Wünschen des Bauherren gerecht werden und die örtlichen Gegebenheiten ideal nutzen zu können.

Der Flurtyp stellt einen klassischen Grundrisstyp dar. Bei dieser Variante bildet der Flur eine Art Zentrum und die Räume sind alle so angeordnet, dass sie über die jeweilige Tür vom Flur aus erreicht werden können. Die Räume können sich dabei auf einer oder auf beiden Seiten des Flurs verteilen. Der große Pluspunkt eines solchen Grundrisses liegt darin, dass ein hohes Maß an Privatsphäre und viele Rückzugsmöglichkeiten gegeben sind. Allerdings sind die Raumgrößen oft weniger großzügig und ein offenes Wohnen nur bedingt möglich.

Der offene Grundriss sorgt, wie der Name bereits nahelegt, für eine offene Wohnsituation. Das Zentrum des Hauses bilden der meist großzügige Wohn- und Aufenthaltsbereich, an den sich der Essbereich und die Küche anschließen. Einen Flur oder Türen als Raumabschlüsse gibt es hier üblicherweise nicht. Das Schlafzimmer, Kinder- und Gästezimmer sowie andere Aufenthaltsräume hingegen sind meist etwas kleiner und als geschlossene Räume angelegt, die individuelle Rückzugsmöglichkeiten sicherstellen.

Der Split-Level-Typ ist eine Grundrissvariante, die häufig bei Reihenhäusern und bei Hanggrundstücken zum Einsatz kommt. In einfachen Worten erklärt teilt dieser Grundrisstyp ein Haus in zwei Hälften und setzt die einzelnen Geschosse jeweils um eine halbe Etage versetzt gegeneinander. Durch die sowohl horizontal als auch vertikal offene Planung wirken die Räume großzügig. Allerdings hängen die möglichen Raumgrößen von der Grundfläche der jeweiligen Ebene ab und können daher weniger flexibel gestaltet werden. Zudem können die vielen Treppen den Wohnkomfort nachteilig beeinflussen.

Der Ensemblegrundriss trennt die unterschiedlichen Funktionsbereiche voneinander. Häufig sind solche Häuser L-förmig angelegt und in den beiden Gebäudeteilen befinden sich beispielsweise die Bereiche Wohnen und Arbeiten oder der Eltern- und der Kinderbereich. Durch einen solchen Grundriss sind die einzelnen Bereiche, die flexibel angelegt werden können, klar voneinander getrennt. Zudem lässt sich ein solches Haus bei Bedarf recht einfach in zwei separate Wohneinheiten aufteilen. Kleiner Minuspunkt ist jedoch, dass dieser Grundrisstyp nur auf recht großen Grundstücken umgesetzt werden kann.