Dank moderner, technisch ausgereifter Systeme gibt es heute kaum noch einen Bodenbelag, der in Verbindung mit einer Fußbodenheizung nicht verlegt werden kann. Allerdings weisen nicht alle Bodenbeläge die gleichen Eigenschaften auf, so dass sich einige Bodenbeläge besser eignen als andere. Zu den optimalen Bodenbelägen in Kombination mit einer Fußbodenheizung gehören Fliesen, denn durch einen Keramik- oder Steinboden wird die Wärme nahezu ungehindert weitergeleitet. Dabei kann der Hausherr seine Fliesen frei auswählen, denn im Hinblick auf den Wirkungsgrad der Fußbodenheizung sind die Unterschiede so minimal, dass sie vernachlässigt werden können.

Es spielt also letztlich keine Rolle, aus welchem Material die Fliesen konkret bestehen, welches Format sie haben oder wie sie glasiert sind. Stattdessen kann der Hausherr seinen Bodenbelag nach den Kriterien Qualität, Optik und Preis aussuchen. Einzige Voraussetzung ist, dass es sich tatsächlich um Bodenfliesen handelt. Beim Verlegen der Fliesen sieht dies schon ein wenig anders aus, denn hier gibt es ein paar Punkte, die beachtet werden müssen. Die wichtigsten Infos und Tipps zum Verlegen von Fliesen auf einer Fußbodenheizung werden im Folgenden erklärt.

Fliesen für die Fußbodenheizung – die Materialien

Zu den wichtigsten Materialien neben den Fliesen selbst gehören der Fliesenkleber und der Fugenmörtel. Dabei ist entscheidend, dass ein Kleber und ein Fugenmörtel verwendet werden, die elastisch und flexibel genug sind, um das Ausdehnen und Zusammenziehen der verschiedenen Materialien bei wechselnden Temperaturen ausgleichen zu können, ohne im Laufe der Zeit spröde zu werden. Im Handel sind spezielle Fliesenkleber für Bodenfliesen erhältlich, die fließfähig angerührt werden und so ermöglichen, dass auch Fliesen in großen Formaten vollsatt in dem Kleberbett verlegt werden können. Nicht alle diese Fliesenkleber sind aber flexible Kleber. Bei der Auswahl ist daher wichtig, auf einen kunststoffvergüteten Fliesenkleber zurückzugreifen. Eine Hilfestellung bei der Auswahl bieten allerdings die Verpackungen oder die Produktdatenblätter, denn hier ist vermerkt, ob der jeweilige Fliesenkleber für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung geeignet ist. Gleiches gilt für den Fugenmörtel, der ebenfalls kunststoffvergütet und damit elastisch sein muss und im Idealfall speziell für das Verfugen von Bodenfliesen konzipiert sein sollte.

Ein Beispiel, wie eine Fußbodenheizung in Kombination mit Fliesen verlegt werden kann, ist übrigens hier zu sehen:

 

Fliesen für die Fußbodenheizung – das Verlegen

1.) Beim Verlegen von Fliesen auf einer Fußbodenheizung kommt Dehnungsfugen eine entscheidende Rolle zu, denn sie kompensieren, wenn sich die unterschiedlichen Materialien bei wechselnden Temperaturen ausdehnen und zusammenziehen. Eine Funktion als Dehnungsfugen übernehmen dabei Randstreifen, die an allen Elementen und Bauteilen, die an die Fußbodenkonstruktion angrenzen oder sie durchdringen, sowie an sämtlichen Türdurchgängen und Türzargen verlegt werden. Die Randdämmstreifen müssen so hoch sein, dass sie von der Rohdecke bis über den fertigen Fußboden reichen. Die überstehenden Teile werden später dann abgeschnitten, allerdings erst, nachdem die Fliesen verlegt und verfugt sind. Wichtig ist zudem, dass die verwendeten Dämmmaterialien einen Bewegungsspielraum von mindestens 5mm sicherstellen, sich also auch unter Belastung nur auf maximal 5mm zusammendrücken lasen.

2.) Auf dem Estrich, der eine mindestens 45mm starke Schicht bilden muss, werden nicht statische Betonstahlmatten oder 2mm starke Baustahlgitter als Bewehrung verlegt. Um Risse zu vermeiden, sollten die Estrichfelder, auf denen die Fliesen verlegt werden, eine Kantenlänge von 6m nicht überschreiten und insgesamt nicht größer sein als 36m². Sind die Estrichfelder größer, müssen zusätzliche Bewegungsfugen eingebaut werden. Vier Wochen nachdem die Fliesen verlegt, verfugt und auch die Sockelleisten angebracht sind, kann die Fußbodenheizung in Betrieb genommen werden. Dabei wird der Boden stufenweise über mehrere Tage aufgeheizt, entweder über das manuelle Einstellen der Temperatur oder, sofern vorhanden, über das automatische Estrichaufheizprogramm der Fußbodenheizung.