Ein Schornstein führt die Abgase, die bei der Verbrennung entstehen, nach außen. Gleichzeitig wird Luft angesaugt und dieser Zug entfacht das Feuer. Dabei darf dieser Zug weder zu gering noch zu stark sein, denn bei einem zu geringen Zug brennt das Feuer nicht richtig und bei einem zu starken Zug brennt das Feuer zu heiß und zu schnell ab. Welcher Schornstein in welcher Dimension benötigt wird sowie wo und wie er angeschlossen sein muss, muss immer mit dem zuständigen Schornsteinfeger abgesprochen werden, der den Schornstein später auch abnimmt. Nun wird sich so mancher Bauherr vielleicht fragen, ob er seinen Schornstein nicht auch selber bauen kann, um so zumindest die Montagekosten einzusparen. Im Handel sind mittlerweile zahlreiche Systeme erhältlich, durch die Bauherr tatsächlich seinen Schornstein selber bauen kann. Allerdings sollte er sich vorher unbedingt ausführlich beraten lassen und die Angebote mehrer Anbieter miteinander vergleichen. Zudem ist wichtig, dass der Bauherr zumindest etwas Grundwissen mitbringt, bevor er sich an den Selbstbau wagt. Im Folgenden werden daher einige grundlegende Tipps und Infos rund um den Schornstein erklärt.

Die Funktion des Schornsteins

Inhaltsübersicht:

Durch den thermischen Auftrieb transportiert der Schornstein einerseits die Abgase aus dem Verbrennungsprozess nach außen. Andererseits saugt er die Luft, die für die Verbrennung notwendig ist, von außen an und leitet sie in den Brennraum der Feuerstätte weiter. Die Menge der angesaugten Verbrennungsluft entscheidet über den sogenannten Förderdruck, der umgangssprachlich auch als Zug bezeichnet wird. Der Zug wiederum, von dem die Feuerleistung abhängt, wird von der Höhe des Schornsteins und dem Unterschied zwischen der Temperatur am Schornsteinkopf und der Abgastemperatur am Ofenausgang bestimmt. Als Grundregel dabei gilt, dass der Schornsteinzug umso stärker ist, je höher der Schornstein und je heißer die Abgase sind.

 

Die unterschiedlichen Schornsteinarten

Schornsteine gibt es in unterschiedlichen Varianten und Ausführungen. Im Wesentlichen lassen sich Schornsteine aber in drei große Gruppen einteilen. Die erste Gruppe bilden gemauerte Schornsteine, die häufig in Altbauten zu finden sind. Bei solchen Schornsteinen ist der Zug meist etwas geringer als bei Schornsteinen aus glatten Rohren, was an den Fugen im Mauerwerk und den mitunter anhaftenden Mörtelresten liegt. Die Ofenrohre werden mithilfe von Doppelwandfutter oder Rohrhülsen über runde Öffnungen angeschlossen. Bei gemauerten Schornsteinen sind die Wärmedämmung gering und die Speichermasse groß. Um zu verhindern, dass es im Laufe der Zeit zu einer Durchfeuchtung und einem allmählichen Versotten kommt, ist deshalb bei voll brennendem Feuer eine Rauchgastemperatur von mindestens 200°C am Anschluss und mindestens 60°C am Schornsteinkopf notwendig.

Die zweite Gruppe bilden Schornsteine, die aus Fertigteilen mit Schamotterohr und Dämmung bestehen. Der Zug bei diesen Schornsteinen ist bedingt durch die glatten Rohre höher als bei gemauerten Schornsteinen. Bei voll brennendem Feuer sollte eine Rauchgastemperatur von etwa 110°C erreicht werden. Nachteilig bei diesen Schornsteinen ist aber, dass es mitunter sehr schwierig sein kann, nachträglich Ofenrohre anzuschließen. Die dritte Gruppe schließlich bilden gedämmte, doppelwandige Edelsteinschornsteine, die mittlerweile zu den am häufigsten eingebauten Schornsteinen gehören und auch als verhältnismäßig kostengünstige Selbstbausätze erhältlich sind.

Da die Schornsteine sehr glatte Oberflächen haben, wird hier der höchste Zug erzielt, und da sie bei einer guten Dämmung unempfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, reichen Rauchgastemperaturen unter 110°C meist aus. Beträgt die Schornsteinhöhe mehr als fünf Meter, sollten jedoch je nach Aufstellort ein Zugbegrenzer oder eine Drosselklappe eingebaut werden. Wie doppelwandige Edelstahlschornsteine aussehen und montiert werden, ist hier zu sehen:

 

Die Sicherheitsbestimmungen rund um den Schornstein

Im Hinblick auf die Dimension, den Aufstellort und den Anschluss gibt es eine Reihe von Vorschriften und Bestimmungen, die zwingend eingehalten werden müssen. Maßgeblich dabei sind zum einen die Landesbauverordnungen und die Feuerungsverordnungen des jeweiligen Bundeslandes. Zum anderen ist der Bezirksschornsteinfeger der zuständige Ansprechpartner, mit dem im Vorfeld unbedingt Rücksprache gehalten werden muss.