Im Hinblick auf die Verteiler für die Fußbodenheizung muss zwischen einer zentralen und einer dezentralen Verteilung unterschieden werden. Worum es sich dabei aber konkret handelt und worin die Unterschiede liegen, fassen die folgenden Grundinfos für Bauherren zusammen.

Und wie die Verteiler sowie die anderen Komponenten für Fußbodenheizungsanlagen aussehen, zeigt dieses Video:

Zentrale Verteiler für die Fußbodenheizung

Inhaltsübersicht:

Bei einer zentralen Verteilung werden alle Räume, die durch die Fußbodenheizung mit Wärme versorgt werden, über einen zentralen Heizkreisverteiler an die Heizungsanlage angeschlossen. Innerhalb des Heizkreisverteilers erhält jeder Raum ein Stellventil, das über eine elektrische oder eine funkgesteuerte Leitung mit dem Raumfühler verbunden ist. Die Heizkreiszuleitungen zu den Räumen werden unter dem Estrich verlegt und der zentrale Heizkreisverteiler wird üblicherweise im Flur oder in einem Nebenraum installiert. Etwas problematisch kann dabei allerdings die Einbaubreite der Verteilerschränke sein, die sich zwischen 60cm und 120cm bewegt und eine entsprechend große Wandfläche erfordert. Hinzu kommt, dass die Bewegungen der Motorventile störende Geräusche verursachen können, weshalb der Heizkreisverteiler nicht an einer Wand untergebracht sein sollte, die an einen Schlafraum grenzt.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich durch die enge Verlegung der Zuleitungen vor dem Verteilerschrank. Diese führt in diesem Bereich einerseits zu Spannungen im Estrich und anderseits häufig dazu, dass die Mindestdicke des Estrichs durch die Dämmung der Zuleitungen reduziert oder der Trittschall unterbrochen ist. Zudem ist die Bodentemperatur hier höher, was bei Bodenbelägen wie beispielsweise Parkett problematisch sein kann. Ein weiterer Aspekt ergibt sich durch die vom Gesetzgeber vorgegebene Energieeinsparverordnung, kurz EnEV. Gemäß dieser müssen trotz Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung Einzelraumregelungen vorhanden sein, was den Einbau von entsprechenden Motor- und Absperrventilen sowie eine elektrische Installation für die Verbindung mit den Raumfühlern erforderlich macht.

 

Dezentrale Verteiler für die Fußbodenheizung

Die Alternative zu der zentralen Verteilung ist die dezentrale Verteilung. Hierbei wird üblicherweise in jedem Raum ein Unterputz-Einbaukasten installiert, in dem ein Regelventil und ein Messfühler untergebracht sind. Die Zuleitung erfolgt über eine isolierte Leitung, die im Estrich verlegt ist. Das Regelventil und der Messfühler bilden eine Einheit, was zu entsprechend kurzen elektrischen Anschlussleitungen führt. Werden Bypass-Ventile verwendet, die hydraulisch oder thermostatisch arbeiten, kann auf eine Verkabelung sogar verzichtet werden. Ein Minuspunkt bei der dezentralen Verteilung für eine Fußbodenheizung sind allerdings die höheren Baunebenkosten, die durch den Mehraufwand für den Einbau der Einzelregler pro Raum entstehen.

Diese Mehrkosten gleichen sich zum Teil aber wieder dadurch aus, dass ein zentraler Heizkreisverteiler und die zusätzliche Verkabelung entfallen. Insbesondere dann, wenn anstelle von kostenintensiven Bodenfühlern auf ein Bypass-System zugegriffen wird, kann die dezentrale Verteilung ihre Stärken ausspielen. So stellt das Bypass-System sicher, dass der Fußbodenheizung konstant Wärme zugeführt wird und damit der Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung in vollem Umfang genutzt werden kann. Gleichzeitig ermöglicht ein Bypass-System, dass die Fußbodenheizung im Sommer verwendet werden kann, um den Boden zu kühlen. Da es keinen zentralen Heizkreisverteiler gibt, muss weder eine entsprechende Wandfläche für den Verteilerschrank zur Verfügung gestellt werden noch stellt sich die Frage nach einem geeigneten Standort, bei dem die Geräusche durch die Stellantriebe keine Rolle spielen. Gleichzeitig entfällt die Problematik der reduzierten Estrichmindestdicke, der unterbrochenen Trittschalldämmung und der höheren Bodentemperatur im Bereich vor dem Verteilerkasten.