Kommode selber bauen

Ob im Flur, im Schlafzimmer oder im Wohnzimmer: Eine Kommode findet überall ihren Platz und bietet Stauraum, ohne zu sehr aufzutragen. Eine Idee, wie der Heimwerker eine chice Kommode mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten bauen kann, zeigt diese Anleitung.

Eine Kommode zum Nachbauen

Inhaltsübersicht:

Eine Kommode ist ein Möbelstück, das nur etwa halb so hoch ist wie ein herkömmlicher Schrank. Oft haben Kommoden Schubladen oder eine Kombination aus Schubladen und Staufächern.

Im Möbelhaus sind Kommoden in allen erdenklichen Varianten erhältlich. Mit etwas handwerklichem Geschick kann sich der Heimwerker aber eine individuelle Kommode auch selber bauen.

Kommode selber bauen

Diese Anleitung stellt eine Kommode vor, die auf einem Gestell aus 4 cm starken Kanthölzern steht. Die Kommode hat zwei Ebenen, die sich jeweils in zwei Fächer aufteilen. Hat der Heimwerker die Kommode erst einmal gebaut, kann er die Front gestalten, wie er dies möchte.

Eine Kommode selber bauen – diese Materialien werden benötigt

2 Kanthölzer für das Untergestell 100 x 4 x 4 cm
2 Kanthölzer für das Untergestell 30 x 4 x 4 cm
4 Kanthölzer als Möbelbeine 15 x 4 x 4 cm
1 Bodenplatte 108 x 38 x 2 cm
2 Platten als Zwischenboden und Deckel 108 x 36 x 2 cm
6 Platten als Seiten und Zwischenwände 36 x 35 x 2 cm
1 Rückwand 108 x 74 x 2 cm
2 Türen 72 x 37 x 2 cm

 

Als weitere Materialien werden Holzdübel mit 8 mm Durchmesser, Holzleim, Holzschrauben oder Nägel, 4 Möbelbänder zur Befestigung der Türen und 2 Möbelgriffe (sofern gewünscht) benötigt.

 

Eine Kommode selber bauen – so wird’s gemacht

1. Schritt: das Untergestell bauen

Die Kommode steht auf einem Gestell aus 4 cm starken Kanthölzern. Dieses Gestell wird als erstes gebaut. Dafür werden die 15 cm langen Kantholzstücke als Möbelbeine verwendet. Zwischen die Möbelbeine werden auf den Längsseiten die beiden 100 cm langen Kanthölzer montiert. An den kurzen Seiten werden die 30 cm langen Hölzer angebracht. Um die Hölzer miteinander zu verbinden, können sie von den Außenseiten aus verschraubt werden. Eine Alternative wäre, die Hölzer mit Metallwinkeln zu verbinden, wobei die Metallwinkel dann innen in den Rahmen gesetzt werden. Dadurch sind später von außen keine Schrauben zu sehen. Doch unabhängig von der Verbindung gilt: Bevor Schrauben eingeschraubt werden, sollten die Hölzer vorgebohrt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Holz reißt.

Kommode selber bauen - das Untergestell bauen

 

2. Schritt: die Dübellöcher bohren

Die Hölzer für den Korpus der Kommode werden miteinander verleimt. Zusätzlich dazu werden die Verbindungen mit Holzdübeln verstärkt. Daher werden nun die Löcher für die Holzdübel gebohrt. Alle Löcher haben einen Durchmesser von 8 mm und werden wie folgt gearbeitet:

  • Die Bodenplatte bekommt beidseitig parallel zu den Seitenkanten zwei Dübellöcher. Zwei weitere Dübellöcher werden mit 73 cm Abstand zur linken Seitenkante gebohrt.
  • Die sechs Holzplatten, die die senkrechten Wände der Kommode ergeben, erhalten jeweils zwei Dübellöcher in den schmalen Ober- und Unterkanten.
  • In den Zwischenboden werden parallel zu den beiden Seitenkanten je zwei Dübellöcher gebohrt. Diese Löcher können komplett durch die Platte durchgebohrt werden. Auf der Unterseite werden zwei weitere Dübellöcher mit 73 cm Abstand zur linken Seitenkante gearbeitet. Außerdem kommen auf der Oberseite noch zwei Dübellöcher mit 73 cm Abstand zur rechten Seitenkante dazu.
  • Die Deckelplatte wird mit sechs Dübellöchern ausgestattet, und zwar je zwei Dübellöcher parallel zu den Seitenkanten und zwei Dübellöcher mit 73 cm Abstand zur rechten Seitenkante.

Keine Sorge: So kompliziert wie es in der Theorie klingt, ist es in der Praxis nicht! Wenn sich der Heimwerker klar macht, wie die Kommode zusammengesetzt wird, wird er sehen, wo die Dübelverbindungen hingehören. Wichtig ist aber, die Dübellöcher präzise und passgenau zu arbeiten. Andernfalls werden sich die Hölzer später nicht zusammenstecken lassen.

Kommode selber bauen - die Dübellöcher bohren

Wenn sich der Heimwerker die Holzdübelverbindungen nicht zutraut oder ihm das Ganze so zu aufwändig ist, kann er die Hölzer selbstverständlich auch miteinander verschrauben. Setzt er später Kunststoffkappen auf die Schraubenköpfe, sind sie kaschiert und fallen optisch kaum noch auf.

 

3. Schritt: die Kommode zusammenbauen

Sind alle Hölzer soweit vorbereitet, kann die Kommode zusammengebaut werden. Dafür wird zuerst die Bodenplatte auf das Untergestell geleimt. Dann werden zwei Seitenwände und eine Zwischenwand aufgesetzt. Darauf wird der Zwischenboden positioniert. Dann folgen noch einmal drei Zwischenwände und zum Schluss wird die Deckelplatte aufgesteckt.

Kommode selber bauen - die Kommode zusammenbauen

Beim Verleimen der Hölzer werden immer beide Verbindungskanten satt mit Holzleim benetzt. Auch die Dübellöcher werden mit Holzleim befüllt. Um die Hölzer eng zusammenzutreiben, kann mit behutsamen Hammerschlägen nachgeholfen werden. Damit das Holz keinen Schaden nimmt, sollte aber eine Holzlatte unterlegt werden.

Zum Schluss wird die Rückwand angesetzt und von der Rückseite aus mit den Hölzern verschraubt. Alternativ kann die Rückwand auch angenagelt werden.

 

4. Schritt: die Türen anbringen

Die Kommode ist jetzt schon fast fertig. Es fehlen nur noch die Türen. Die Türen werden mit Möbelbändern vor die beiden langen Fächer gesetzt. Damit ist die Kommode fertig.

Selbstverständlich kann die Kommode aber an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse angepasst werden. So ist beispielsweise möglich, anstelle von Türen Schubladen in die langen Fächer einzubauen. Die kurzen Fächer können mit Türen ausgestattet oder ebenfalls mit Schubladen versehen werden. Statt Türen oder Schubladen können auch einfach nur dekorative Körbe oder Boxen in die Kommode gestellt werden. Möglichkeiten gibt es also viele. Der Heimwerker kann sich somit kreativ austoben!

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