Traditionell besteht eine klassische Sauna aus Holz, wobei die Nordische Fischte zu den am häufigsten verwendeten Holzarten im Saunabau gehört. Bedingt durch die klimatischen Verhältnisse wächst die Nordische Fichte nur langsam, was sich sehr positiv auf die Holzqualität auswirkt. Die geringe Leitfähigkeit macht es möglich, die Wände und die Sitzflächen trotz sehr hoher Temperaturen in der Saunakabine zu berühren, während das Holz die Wärme gleichzeitig speichert und langsam wieder abgibt. Durch die Erwärmung werden außerdem Zellinhaltsstoffe freigesetzt, die unter anderem für den typischen Holzduft sorgen.

In Finnland hat sich die klassische Sauna schon seit Jahrhunderten bewährt und es gibt kaum ein Haus, das nicht mit einer Sauna ausgestattet wäre. Aber auch hierzulande findet die klassische Sauna viele Anhänger und mittlerweile gibt es ein derart breitgefächertes Angebot an Heimsaunas, dass auch Hausherren mit begrenztem Platz oder kleinerem Budget nicht auf eine eigene Sauna verzichten müssen. Dabei zeichnen sich jedoch zwei Trends ab. Zum einen wird das Aussehen zunehmend moderner, weg von der eher schlichten, funktionalen Holzkonstruktion hin zu Design-Saunas mit viel Glas. Einige Beispiele, wie moderne Heimsaunas aussehen können, sind hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=WdppSsgRanw

Zum anderen wird die klassische Sauna zunehmend von sogenannten Kombikabinen abgelöst. Diese Kombikabinen, die auch als Wellnesskabinen oder Multifunktionssaunas bezeichnet werden, vereinen mehrere Saunavarianten miteinander, so dass der Saunabesitzer seine Kabine wahlweise als klassische Sauna, als Dampfbad oder als Infrarotkabine, kombiniert mit Licht und Musik nutzen kann. Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, wie denn die einzelnen Saunavarianten überhaupt funktionieren und wie sie sich auswirken. Hier die wichtigsten Infos und Tipps dazu im Überblick.

Die klassische finnische Sauna

Inhaltsübersicht:

In der klassischen Sauna herrschen Temperaturen zwischen 70 und 100°C, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen fünf und 15 Prozent. Der Saunaofen heizt die Raumluft auf, die die Wärme anschließend auf die Hautoberfläche überträgt. Die heiße Umgebung sorgt dafür, dass die Schweißproduktion angekurbelt wird und durch das Schwitzen werden Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper transportiert. Gleichzeitig wird die Produktion von körpereigenen Abwehrstoffen aktiviert, weshalb regelmäßige Saunagänge das Immunsystem stärken, abhärten und Erkältungen vorbeugen. Zum Saunieren gehört aber nicht nur das Aufwärmen in der Saunakabine, sondern auch die Abkühlung in einem Tauchbecken, an der frischen Luft oder unter der kalten Dusche. Diese Temperaturwechsel unterstützen das Herz-Kreislaufsystem. Gleichzeitig wirkt sich ein Saunagang aber auch positiv auf das Wohlbefinden aus, denn das Schwitzen in der Kabine mit den anschließenden Ruhephasen sorgt für Entspannung und Erholung. Allerdings verträgt nicht jeder die Hitze in der Sauna und für Personen mit chronischen oder akuten Herz-Kreislaufbeschwerden kann ein Saunagang zu anstrengend und belastend sein.

 

Das Dampfbad

Im Dampfband bewegen sich die Temperaturen meist zwischen 50 und 60°C und die Luftfeuchtigkeit ist deutlich höher als in der klassischen Sauna. Im Grunde genommen ist das Dampfbad mit einer Art Dampfdusche vergleichbar, denn die warme, feuchte Luft umhüllt den Körper und fließt in Form von Wasser an ihm herunter. Dies liegt daran, dass sich der Wasserdampf eine kühlere Fläche sucht, ähnlich wie eine Brille beschlägt, wenn jemand aus der Kälte in einen warmen Raum kommt. In Kombination mit Kräutern und ätherischen Ölen lindert ein Dampfbad Beschwerden im Zusammenhang mit den oberen Atemwegen und hilft auch bei Hautkrankheiten. Zudem wirkt sich die Wärme positiv bei Verspannungen, Entzündungen sowie generell Muskel- und Gelenkbeschwerden aus und fördert die Durchblutung. Hinzu kommt natürlich der Erholungs- und Entspannungsfaktor. Allerdings sollten Personen mit Herz- und Kreislaufproblemen sowie Personen in insgesamt geschwächten Zustand vor der Nutzung des Dampfbades erst Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

 

Die Infrarotbestrahlung

Wird die Saunakabine für eine Wärmebehandlung mit Infrarot genutzt, ist nicht der Saunaofen für das Erwärmen zuständig, sondern die Wärme wird durch Strahler erzeugt. Dabei erwärmen die Infrarotstrahlen den Körper direkt, nehmen also nicht den Umweg über die Luft. Diese direkte Erwärmung von innen heraus hat zur Folge, dass bestimmte Körperregionen gezielt behandelt werden können, wovon vor allem Personen mit Entzündungen, Verletzungen und Gelenk- sowie Muskelbeschwerden profitieren. Zudem regt die Tiefenwärme die Schweißproduktion an, die den Körper dabei unterstützt, Schlacken und Giftstoffe herauszuschwemmen und sich von innen heraus zu reinigen. Bei einer Infrarotwärmebehandlung liegen die Temperaturen bei rund 50°C oder darunter und es erfolgen auch keine Temperaturwechsel wie bei der klassischen Sauna. Dies macht die Infrarotbestrahlung schonender, besser verträglich und weniger anstrengend.

 

Die Lichttherapie, Musik und andere technische Spielereien

Moderne Saunas sind nicht mehr nur funktional und vor allem auf die gesundheitlichen Auswirkungen ausgerichtet, sondern haben auch im Hinblick auf Komfort und Wohlbefinden für Geist und Seele einiges zu bieten. So besteht in vielen Kabinen die Möglichkeit, die Anwendung mit einer Lichttherapie zu unterstützen, die je nach Farbe unterschiedlichen Einfluss nimmt. Außerdem ist in viele Kabinen eine Art Musikanlage installiert und dank LED-Technik kann beispielsweise ein Sternenhimmel in der Heimsauna simuliert werden.