Die finnische Sauna gehört zu den traditionellen Saunavarianten und die Finnen kennen, schätzen und nutzen schon seit Jahrhunderten die positive Wirkung der Sauna auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Während es in Finnland dabei fast schon selbstverständlich ist, dass öffentliche Badeanstalten, kleine Badehäuschen und auch Privathäuser mit einer Sauna ausgestattet sind, zeichnet sich der Trend zur eigenen Sauna hierzulande erst seit den letzten Jahren ab. Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass es mittlerweile ein breitgefächertes Angebot an Heimsaunas gibt, die nicht nur zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind, sondern durch ihre kompakte Bauform auch in kleinen Räumen aufgebaut werden können.

Die finnische Sauna – grundlegende Infos vorab

Inhaltsübersicht:

1.)Die finnische Sauna wird traditionell aus Holz gebaut. Die geringe Wärmeleitfähigkeit dieses Baustoffes macht es möglich, dass die Wände und die Sitzflächen trotz der sehr hohen Temperaturen in der Saunakabine angefasst werden können. Gleichzeitig speichert das Holz die Wärme und gibt sie langsam wieder ab. Dabei werden Zellinhaltsstoffe wie beispielsweise ätherische Öle freigesetzt, die für den typischen Holzgeruch sorgen. Als eines der besten Hölzer für den Saunabau gilt dabei die Nordische Fichte. Bedingt durch die klimatischen Verhältnisse wächst dieses Holz nur langsam, was zu einem dichten, festen und langlebigen Holz in hochwertiger Qualität führt.

2.)In der finnischen Sauna herrschen Temperaturen zwischen 70 und 100°C, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen fünf und 15 Prozent. Diese Bedingungen schaffen die Grundlage für die Schwitzkur, wobei sich das Schwitzen positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Das Schwitzen fördert die Produktion von körpereigenen Abwehrstoffen, was das Immunsystem stärkt und Erkältungen vorbeugt. Kombiniert mit ätherischen Ölen und Kräutern unterstützt ein Saunagang die Atemwege. Außerdem wirkt sich das Schwitzen positiv auf die Haut aus, die gestrafft wird und frischer aussieht. Die Temperaturwechsel zwischen der heißen Sauna, der Abkühlung und der Ruhephase regen die Funktionen des Herz-Kreislaufsystems an. Aber ein Saunagang hat auch positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und sorgt insbesondere in Stresssituationen und bei Überanstrengung für Entspannung und Erholung.

 

Eine finnische Sauna richtig nutzen

Heimsaunas gibt es in unterschiedlichen Varianten und besonders interessant sind dabei für viele die sogenannten Elementsaunas. Hierbei handelt es sich um Bausätze, die als Komplettpaket angeboten werden und jeder, der ein wenig handwerkliches Geschick mitbringt, kann sich damit seine finnische Sauna selber bauen. Durch die kompakte Bauweise bieten diese Saunas zudem sehr viel Flexibilität im Hinblick auf die Standortwahl, denn beispielsweise eine klassische Familiensauna kommt schon mit einer Fläche von rund vier Quadratmetern aus. Und wie eine solche Sauna aussehen kann, ist hier zu sehen:

Damit die eigene Sauna ihre Wirkung aber auch optimal entfalten kann, ist wichtig, die wesentlichen Grundlagen des richtigen Saunierens zu kennen:

  • Ein Saunagang unmittelbar nach einem reichhaltigen, schweren Essen ist ebenso wenig zu empfehlen wie mit leerem Magen. Am besten ist es, etwa eine bis zwei Stunden vor dem geplanten Saunagang eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Zudem sollte die Sauna nicht unmittelbar nach dem Sport aufgesucht werden, sondern erst dann, wenn sich der Puls wieder im Normalzustand befindet. Daneben sollte sich der Saunagänger immer erst akklimatisieren und nicht frierend in die Sauna gehen, um sich dort aufzuwärmen.
  • Ein Saunagang beginnt mit einer ausgiebigen Dusche. Wichtig dabei ist, sich danach sorgfältig abzutrocknen, denn wenn die Haut noch nass ist, dauert es länger, bis das Schwitzen einsetzt. Welchen Platz sich der Saunabesucher dann in der Saunakabine aussucht, ist letztlich Geschmackssache. Grundsätzlich gilt aber, dass es umso wärmer wird, je weiter oben der Saunagänger sitzt oder liegt. Der erste Saunagang sollte zwischen acht und zwölf Minuten lang dauern. Durch einen Aufguss erhöht sich die Luftfeuchtigkeit deutlich und der Körper erhält einen zusätzlichen Hitzereiz. Nicht jeder mag aber häufige Aufgüsse, so dass darauf durchaus auch verzichtet werden kann. Nach dem ersten Saunagang folgt die Abkühlung an der frischen Luft, unter der kalten Dusche oder in einem Tauchbecken, danach ist eine mindestens 15minütige Ruhephase angesagt. Wer möchte, kann anschließend einen oder zwei weitere Saunagänge folgen lassen.
  • Zwischen den Saunagängen sollte nach Möglichkeit nicht getrunken werden, denn dadurch würde die entschlackende Wirkung verloren gehen. Am Ende des Saunabades sollte dann allerdings reichlich Flüssigkeit aufgenommen werden.
  • Um die Wirkung des Saunabades zu verstärken, kann mit Licht in unterschiedlichen Farben gearbeitet werden. So wirkt rotes Licht anregend und fördert die Atmung und den Kreislauf. Gelbes Licht hellt die Stimmung auf und regt ebenfalls an, allerdings auf eine sanftere Weise als rotes Licht. Grünes Licht wirkt beruhigend und sorgt für eine ausgeglichene Stimmungslage, während blaues Licht sowohl beruhigt als auch entspannt. Hier können Sie die Saunaregeln durchgehen.

 

Die finnische Sauna als Dampfbad verwenden

Im Unterschied zur finnischen Sauna herrschen in einem Dampfbad Temperaturen zwischen 40 und 60°C, die Luftfeuchtigkeit beträgt über 15 Prozent. Damit ist das Dampfbad etwas schonender und für alle diejenigen hervorragend geeignet, denen es in der klassischen finnischen Sauna zu heiß und zu trocken ist oder die die finnische Sauna aus gesundheitlichen Gründen nicht nutzen können. Der Saunabesitzer muss sich allerdings nicht für eine der beiden Varianten entscheiden. Betriebt er seine Sauna nämlich mit einem sogenannten Kombiofen, kann er seine Sauna sowohl als finnische Sauna als auch als Warmluft-Dampfbad nutzen.