Offene Regale und Staufächer sind zwar schön und gut. Wenn überall irgendwelcher Krimskrams zu sehen ist, ist das für die Optik aber nicht gerade von Vorteil. Abhilfe können Schubladen schaffen. Und wie der Heimwerker Schubladen selber bauen kann, erklärt diese Anleitung!
Schubladen selber bauen
Schubladen sind im Prinzip nichts anderes als Staufächer ohne Deckel. Im Unterschied zu herkömmlichen Staufächern lassen sich Schubladen aber nach vorne herausziehen und wieder zurückschieben.
Dadurch bleibt nur die Front sichtbar, während der Schubladeninhalt im Inneren des Fachs verschwindet.
Um Schubladen zu bauen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Traditionell werden die einzelnen Elemente miteinander verzapft. In der einfachsten Version werden die Schubladenteile verschraubt oder zusammengenagelt. Die Schubladen können in Führungsschienen laufen, mit einem Federmechanismus ausgestattet sein oder einfach nur so im jeweiligen Staufach stecken.
Diese Bauanleitung stellt Schubladen vor, bei denen die Elemente Nuten erhalten. Durch die Einschnitte können die Elemente zusammengeschoben werden. Zusätzlich zum Verleimen werden die Verbindungen noch verdübelt.
Schubladen selber bauen – die Materialliste
Die angegebenen Maße gelten für eine beispielhafte Schublade, die außen und mit der Blende 32 cm breit, 15 cm hoch und 30 cm tief ist. Die Schublade selbst ist 2 cm schmaler. Eventuelle Führungsschienen sind nicht berücksichtigt.
2 Seitenteile |
28 x 13 x 2 cm |
1 Rückwand |
26 x 13 x 2 cm |
1 Bodenplatte |
26 x 26 x 2 cm |
1 Front |
32 x 15 x 2 cm |
18 Holzdübel mit 8 mm Durchmesser |
Holzleim |
Als Werkzeuge werden Fräse, Bohrmaschine, Hammer, Bleistift, Metermaß und Schraubzwingen benötigt.
Schubladen selber bauen – die Vorgehensweise Schritt für Schritt
1. Schritt: Nuten in die Hölzer fräsen
Als erstes werden die Hölzer für die Seiten, die Rückwand und den Boden mit Nuten versehen. Alle Nuten werden 1 cm breit und 1 cm tief in die Hölzer gefräst. Dabei werden die Nuten wie folgt gearbeitet:
- Die Seitenteile erhalten ihre Nut parallel zur Unterkante. Der Abstand zur Unterkante beträgt 1 cm. Die Nuten werden aber nicht komplett über die gesamte Länge eingearbeitet, sondern enden 1 cm vor der Hinterkante.
- Die Rückwand erhält eine Nut, die parallel zur Unterkante verläuft. Auch hier beträgt der Abstand zwischen der Nut und der Unterkante 1 cm. Diese Nut wird über die gesamte Länge der Holzplatte eingefräst.
- In die Bodenplatte werden drei Ausschnitte gefräst. Diese Ausschnitte verlaufen an den beiden Seitenkanten und an der Vorderkante entlang.
2. Schritt: Dübellöcher bohren
Die Hölzer werden später miteinander verleimt. Diese Verbindung ist zwar stabil. Damit die Schublade aber höheren Gewichten und stärkeren Belastungen auch wirklich problemlos standhält, werden die Verbindungen zusätzlich verdübelt. Dafür müssen Dübellöcher gebohrt werden. Dabei wird jede Verbindung mit zwei Holzdübeln verstärkt. Folglich werden folgende Dübellöcher gebohrt:
- In die beiden Seitenteile werden je zwei Dübellöcher in der schmalen Vorderkante platziert. Außerdem werden je zwei Dübellöcher parallel zur Hinterkante gearbeitet. Die vorderen Dübellöcher sind für die Verbindung mit der Front, die hinteren Dübellöcher für die Verbindung mit der Rückwand gedacht.
- Die Rückwand erhält je zwei Dübellöcher in den schmalen Seitenkanten. Über die Dübel wird die Rückwand hier mit den Seitenteilen verbunden.
- In die Bodenplatte werden zwei Dübellöcher in die eingeschnittene Vorderkante gearbeitet. Diese Dübellöcher werden für die Verbindung mit der Front benötigt.
- Die Front der Schublade bekommt beidseitig zwei Dübellöcher an den Außenkanten und zwei Dübellöcher an der Unterkante. Darüber wird die Front später mit den Seitenteilen und der Bodenplatte verbunden.
Alle Dübellöcher werden mit einem Durchmesser von 8 mm gebohrt. Wichtig ist aber, dass die Löcher exakt übereinstimmen. Andernfalls lassen sich die Hölzer später nicht zusammenstecken. Ratsam ist deshalb, mit einem Schubladenelement zu beginnen und die Dübellöcher in diesem Element auf das Teil zu übertragen, mit dem es verbunden wird. Hat der Heimwerker eine Dübellehre, kann er diese natürlich ebenfalls verwenden. Eine Dübellehre ist ein Hilfswerkzeug, mit dem exakte Dübellöcher gebohrt werden können, ohne die Positionen jedes Mal einzeln ermitteln zu müssen. Sind alle Dübellöcher fertig, werden die Holzdübel eingeleimt und behutsam eingeschlagen.
3. Schritt: die Schublade zusammenbauen
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, kann die Schublade zusammengebaut werden. Dafür werden zuerst die beiden Seitenteile mit der Rückwand zusammengesteckt. Bevor die Hölzer verbunden werden, werden die leeren Dübellöcher, die Nuten und die Verbindungskanten aber satt mit Holzleim benetzt. Als nächstes wird die Bodenplatte eingeschoben. Zum Schluss wird die Front aufgesetzt.
Mit vorsichtigen Hammerschlägen können die Hölzer press zusammengetrieben werden. Dann sollte die Schublade mit Schraubzwingen fixiert werden, bis der Holzleim abgebunden hat. Nun fehlt nur noch ein Griff und damit ist die erste selbstgebaute Schublade fertig.
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