Wer einen eigenen Pool in seinem Garten hat, möchte diesen natürlich auch so oft wie möglich nutzen. Nun ist das Wetter in Deutschland aber selbst im Sommer mitunter recht wechselhaft und auch insgesamt ist die Badesaison nicht so lang. In kaltem Wasser zu schwimmen ist zwar gesund, denn kaltes Wasser kurbelt den Kreislauf an und stärkt Organe sowie das Nervensystem, aber zu kaltes Wasser ist dann doch eher unangenehm. Abhilfe kann hier eine Poolheizung schaffen, die das Wasser auf eine angenehme Badetemperatur erwärmt und sicherstellt, dass die Temperatur unabhängig von den Witterungseinflüssen dauerhaft gehalten wird. Übrigens wirkt sich auch wärmeres Wasser positiv auf die Gesundheit aus, denn warmes Wasser löst Verspannungen und beruhigt den Puls sowie die Atmung. Nun wird sich so mancher Poolbesitzer aber vielleicht fragen, welche Arten von Poolheizungen es überhaupt gibt, welche Vor- und Nachteile diese bieten und mit welchen Kosten gerechnet werden muss.

Einige grundlegende Infos und Berechnungen vorab

Der Energiebedarf einer Poolheizung setzt sich aus der benötigten Energie für das erstmalige Aufheizen des Wassers und der Energie zusammen, die erforderlich ist, um die Wassertemperatur konstant zu halten. Wie hoch der Wärmeverlust des Wassers ist, hängt wiederum von mehreren Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören einerseits die Isolierung und die Abdeckung des Beckens und andererseits äußere Einflüsse wie beispielsweise die Lufttemperatur, die Intensität der Sonnenstrahlung oder der Wind. Im Allgemeinen kühlt sich das Wasser aber pro Tag um 1 bis 2,5°C ab.

Solaranlage SchwimmbadUm den Energiebedarf der Poolheizung zu berechnen, wird die physikalische Grundaussage zugrunde gelegt, nach der 1,16 kWh Energie erforderlich sind, um 1m3 Wasser um 1°C zu erwärmen. Bei einem beispielsweise 5m langen, 4m breiten und 2m tiefen Pool beträgt das Wasservolumen 5m x 4m x 2m = 40m3. Wird dieser Pool nun mit 10°C kaltem Wasser gefüllt, das auf 25°C erwärmt werden soll, muss die Poolheizung das Wasser um 15°C aufwärmen. Für die Erstaufheizung wird somit eine Energiemenge von 40m3 x 15°C x 1,16 kWh = 696 kWh benötigt. Damit die Wassertemperatur konstant bleibt, muss die Poolheizung in der Folgezeit den täglichen Wärmeverlust ausgleichen. Liegt dieser bei 1°C pro Tag, ergibt sich ein Energiebedarf von 40m3 x 1°C x 1,16 kWh = 46,4 kWh, bei einem täglichen Wärmeverlust von 2,5°C beträgt der Energiebedarf 40m3 x 2,5°C x 1,16 kWh = 116 kWh.

 

Poolheizungen – die Varianten und deren Vor- und Nachteile

Im Zusammenhang mit einer Poolheizung geht es in erster Linie darum, eine Variante auszuwählen, die einerseits effektiv und andererseits energiesparend und folglich möglichst kostengünstig arbeitet. Grundsätzlich stehen dabei drei verschiedene Varianten zur Auswahl:

 

Die Pool-Solarheizung

Eine solarbetriebene Poolheizung nutzt die Sonnenergie, um das Wasser aufzuheizen. Dabei wird das Wasser vom Bodenablauf angesaugt, während Sensoren die Wassertemperatur im Becken und die Temperaturen von Wasser und Sonne auf dem Solarkollektor ermitteln. Die Solarsteuerung schaltet daraufhin die Pumpe an, die das Beckenwasser durch den Solarabsorber pumpt. Die Solarwärme wird nun solange an das Wasser abgegeben, bis die eingestellte Wassertemperatur im Becken erreicht ist. Danach schaltet die Pumpe ab, wobei ein Rückschlagventil verhindert, dass weiteres Wasser vom Solarkollektor in das Becken fließt. Als Solarabsorber werden entweder sogenannte Solarschläuche oder Sonnenkollektoren verwendet, die beide nach dem gleichen Prinzip arbeiten. Der Betrieb erfolgt entweder über eine bestehende Pumpe oder über eine eigenständige Pumpe mit Steuerungsautomatik. Wird die Solarpoolheizung an eine bestehende Pumpe angeschlossen, wird eine Abzweigung zwischen dem Kessel und den Düsen installiert, die manuell oder über ein Motorventil und eine Solarsteuerung geregelt wird. Bei einer eigenständigen Pumpe arbeitet die Solarheizung unabhängig von der Filteranlage und somit nur dann, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Und so sieht eine solarbetriebene Poolheizung beispielsweise aus:

Zu den wesentlichen Vorteilen einer Solarheizung gehört, dass diese kaum Wartungs- und nur minimale Betriebskosten verursacht, denn es wird lediglich ein wenig Strom für den Antrieb der Pumpe benötigt. Zudem kann der versierte Heimwerker eine Pool-Solarheizung selber bauen. Kleiner Nachteil ist, dass eine entsprechende Absorberfläche benötigt wird. Bei einem Pool mit Abdeckung sollte diese rund 50 bis 70 Prozent der Beckenfläche betragen, bei einem Pool ohne Abdeckung sollten Absorberfläche und Beckenfläche gleichgroß sein. Die Solarkollektoren können dabei auf dem Haus- oder dem Garagendach montiert werden, möglich ist aber auch, die Solarkollektoren als eine Art Poolüberdachung zu installieren.

 

Der Wärmetauscher

Soll der Pool durch die bestehende Heizungsanlage im Haus erwärmt werden, bietet sich ein Wärmetauscher an. Hierbei fließen zwei Kreise gegeneinander, beispielsweise das warme Wasser der Heizungsanlage als erster Kreislauf und das Wasser des Pools als zweiter Kreislauf. Die Wärme des ersten Kreises wird durch den Wärmetauscher dann an den zweiten Kreis übergeben. Wärmetauscher gibt es als Röhren- und als Plattenwärmetauscher. Ein Röhrenwärmetauscher ist röhrenförmig, wobei die Röhre den ersten Kreislauf enthält. Ein Plattenwärmetauscher setzt sich aus mehreren parallel angeordneten Platten zusammen, deren Zwischenräume im Wechsel vom ersten und zweiten Kreis ausgefüllt sind. Meist bestehen Wärmetauscher aus Metall oder Kunststoff, bei Salzwasseranlagen oder bei Wasser, dem viel Chlor zugesetzt werden muss, werden auch Wärmetauscher aus Titan verwendet. Da der Wärmetauscher jedoch auf die vorhandene Heizungsanlage abgestimmt werden muss, gehören Auswahl und Installation in professionelle Hände.

 

Die Wärmepumpe

Optisch erinnert die Wärmepumpe an eine Klimaanlage, ihre Funktionsweise ist aber mit einem Kühlschrank vergleichbar. Die Wärmepumpe gewinnt die Wärme aus der Umgebungsluft und gibt diese dann über einen Wärmetauscher an das Beckenwasser ab. Dabei arbeitet eine Wärmepumpe sehr effektiv und verbraucht nur wenig Energie, weshalb durchaus eine leistungsstärkere Pumpe verbaut werden kann. Als Richtlinie gilt, dass bei einem Pool mit einem Volumen von 30 bis 40m3 eine Wärmepumpe mit einer Leistung von mindestens 9kW verwendet werden sollte, während bei einem Pool mit 50 bis 80m3 Volumen eine Wärmepumpe mit mindestens 16kW sinnvoll ist. Der größte Vorteil einer Wärmepumpe liegt in ihrem geringen Energieverbrauch und damit in den niedrigen Betriebskosten. Diesen stehen jedoch die vergleichweise hohen Anschaffungskosten gegenüber. Zudem sollte auch der Einbau einer Wärmepumpe dem Fachmann überlassen bleiben.