Computer sind heutzutage in vielen Bereichen unverzichtbar und schon die Kleinsten fangen früh damit an, sich mit PC, Internet und Co. zu beschäftigen. Nachdem es kaum noch einen Haushalt gibt, der nicht über mindestens einen Computer verfügt, hat der Markt entsprechend reagiert. So gibt es mittlerweile nicht nur Computer in den verschiedensten Ausführungen, vom einfachen Einsteigermodell über das leistungsstarke Profigerät bis hin zum Rechner für Spezialanwendungen, sondern auch die Preise sind konstant gesunken. Angesichts der großen Auswahl und rein aus finanziellen Gründen lohnt es sich daher in aller Regel nicht, einen Computer selber zu bauen. Andererseits spricht aber natürlich auch nichts dagegen, sich seinen Wunschrechner zu kreieren. Der Selbstbau eines Rechners gliedert sich dabei im Wesentlichen in zwei Schritte, nämlich in das Zusammenstellen der einzelnen Komponenten und in den eigentlichen Bau.

Einen Computer selber bauen – diese Komponenten brauchen Sie

Inhaltsübersicht:

Welche Bauteile erforderlich sind, hängt davon ab, wie und wofür der Computer genutzt werden soll. So braucht beispielsweise ein Rechner, der in erster Linie für Schreibarbeiten und gelegentliches Surfen im Internet gedacht ist, keine ganz so umfangreiche Ausstattung wie ein Computer, mit dem Musik oder Videos bearbeitet werden sollen. Ein Spiele-Computer wiederum benötigt wieder etwas andere Komponenten. Ein Beispiel für den Bau eines solchen Computers ist hier zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=XxagnVl2PWE

Unabhängig vom konkreten Verwendungszweck gibt es aber einige Bauteile, die grundsätzlich erforderlich sind. Hierzu gehören folgende:

  • Das Gehäuse ist in unterschiedlichen Bauarten und Formen erhältlich. Die Standardbauart für Gehäuse heißt ATX und diese Norm stellt sicher, dass die einzelnen Komponenten auch tatsächlich in das Gehäuse passen. Im Hinblick auf die Größe stehen Formen wie Desktop, Mini, Midi und Big zur Verfügung. Meist sind Gehäuse bereits mit einem Netzteil ausgestattet und werden zusammen mit passenden Lüftern angeboten.
  • Der Prozessor ist das Herzstück des Computers. Er wird auch als CPU bezeichnet und ist für die meisten Aufgaben des Rechners zuständig.
  • Das Mainboard verbindet die einzelnen Bauteile und koordiniert sie. Sinnvoll ist, ein passiv gekühltes Mainboard zu verwenden, denn dadurch arbeitet der Computer leise. Bei der Auswahl des Mainboards sind zwei Punkte wichtig. So muss das Mainboard zum einen über ausreichend Steckplätze und Anschlüsse verfügen, damit die vorhandene Hardware angeschlossen und eventuell auch später noch Hardware nachgerüstet werden kann. Zum anderen müssen Mainboard und Prozessor unbedingt zusammenpassen.
  • Der Arbeitsspeicher muss ausreichend groß gewählt werden, damit die gewünschten Anforderungen möglich sind. Ein zu großer Arbeitsspeicher macht allerdings wenig Sinn, denn je größer der Arbeitsspeicher ist, desto geringer sind die Geschwindigkeiten. Bei der Auswahl spielt außerdem das verwendete Mainboard eine Rolle, denn dieses muss den Arbeitsspeicher hinsichtlich Speichergröße, Takt und Latenz unterstützen.
  • Die Festplatte sollte eine ausreichend große Kapazität aufweisen. Grundsätzlich ist aber immer möglich, eine oder mehrere zusätzliche Festplatten zu verbauen oder später nachzurüsten.
  • Das Laufwerk sollte CDs und DVDs lesen und brennen können. Ein Diskettenlaufwerk hingegen ist heutzutage in aller Regel überflüssig.
  • Die Grafikkarte wird in Abhängigkeit zu den gewünschten Anwendungen ausgewählt. Während ein Spielecomputer beispielsweise eine hochwertige Grafikkarte benötigt, reicht für einen Computer zum Schreiben von Briefen und gelegentlichem Surfen im Internet eine einfache Grafikkarte aus. Ähnliches gilt für eine Soundkarte.

Je nach Verwendungszweck wird die Liste dann um die Komponenten erweitert, die für die persönlichen Bedürfnisse erforderlich sind. Generell muss bei der Zusammenstellung aber immer darauf geachtet werden, dass die Bauteile zusammenpassen, denn andernfalls funktioniert der Computer nicht.

 

Einen Computer selber bauen – so wird’s gemacht

Sind alle Komponenten vorhanden, kann der eigentliche Bau des Computers beginnen. Dieser gestaltet sich wie folgt:

  • Zunächst sollten unbedingt die Handbücher und Bedienungsanleitungen der Bauteile durchgelesen werden. Dadurch kann sich der künftige Computernutzer einen Überblick verschaffen und gleichzeitige unnötige Fehler vermeiden. Außerdem sollte er sich erden, um so Defekte an der Hardware zu verhindern. Das Erden kann durch ein Erdungsarmband erfolgen, genauso funktioniert die Erdung aber, wenn regelmäßig ein Gegenstand wie beispielsweise ein Heizkörper oder ein Wasserhahn berührt wird.
  • Nun ist das Gehäuse an der Reihe. Dieses wird auf der Rückseite aufgeschraubt, danach werden die Mainboard-Blende auf der Rückseite und die Laufwerk-Blenden auf der Vorderseite entfernt. Anschließend folgen der Einbau der Gehäuselüfter und das Anschrauben der Abstandhalter für das Mainboard an den dafür vorgesehenen Stellen.
  • Ist das Gehäuse vorbereitet, geht es mit dem Mainboard weiter. Ratsam hierbei ist, das Handbuch bereitzulegen, denn hier sind nicht nur die konkreten Anweisungen enthalten, sondern auch die Steckplätze und Anschlüsse beschrieben. Prinzipiell können die Bauteile zwar in aller Regel nur in der richtigen Richtung und Position eingebaut werden, aber dennoch kann sich das Handbuch als wertvolle Orientierungshilfe erweisen.
  • Nachdem das Mainboard bestückt ist, wird der Prozessor für den Einbau vorbereitet. Dazu wird die mitgelieferte Wärmeleitpaste in einer dünnen, gleichmäßigen Schicht auf der gesamten Oberseite aufgetragen. Anschließend wird der Prozessor auf das Mainboard gesteckt und danach wird der CPU-Lüfter darauf befestigt. Dann wird das Mainboard auf die bereits im Gehäuse montierten Abstandshalter geschraubt.
  • Als nächstes ist das Laufwerk an der Reihe, das mit Schrauben in dem entsprechenden Einschub befestigt wird. Anschließend werden die übrigen Steckkarten auf das Mainboard gesetzt und ebenfalls verschraubt. Nun fehlt nur noch die Verkabelung. Diese erfolgt in der Form und in der Reihenfolge wie im Handbuch des Mainboards beschrieben. Danach werden die Anschlüsse noch einmal kontrolliert und nachdem das Gehäuse wieder geschlossen ist, ist der selbstgebaute Rechner fertig.

An den Rechner werden Monitor, Tastatur und Maus angeschlossen, anschließend kann der Computer in Betrieb genommen werden. Wurden alle Komponenten richtig eingebaut, starten zuerst die Lüfter und danach erscheint auf dem Monitor der Hinweis, dass keine Bootpartion gefunden werden konnte. Dann müssen nur noch ein Betriebssystem und die gewünschte Software installiert werden.