Das Kürzel DVB-T steht für Digital Video Broadcasting Terrestrial und bezeichnet damit digitales Antennenfernsehen. Theoretisch kann mithilfe von DVB-T überall digitales Antennenfernsehen empfangen werden, also auch dort, wo Kabel- oder Satellitenfernsehen nicht genutzt werden kann. Im Unterschied zum analogen Fernsehen werden bei DVB-T durch die Luft Datenpakete übertragen. Dies führt einerseits zu einer gleichbleibend guten Bildqualität ohne Rauschen. Andererseits gibt es bei DVB-T keinen schlechten Empfang, denn wenn die Signalstärke beispielsweise bei Sturm oder Regen nicht ausreicht, ist gar kein Bild zu sehen. Genau hier liegt auch das Problem, denn in der Praxis reicht die Signalstärke schlichtweg oft nicht aus und so mancher Fernsehabend ist bei schlechtem Wetter schon buchstäblich ins Wasser gefallen.

Abhilfe versprechen DVB-T Antennen, die allerdings ihren Preis haben. Hinzu kommt, dass die Abstimmung der Kaufantennen in aller Regel den Mittelwert aller DVB-T-Sendefrequenzen berücksichtigt. Je nach Region senden die Rundfunkanstalten aber auf unterschiedlichen Sendefrequenzen, so dass sich der Empfang durch eine Kaufantenne nicht zwangsläufig verbessert. Sinnvoll kann daher sein, sich seine DVB-T Antenne einfach selber zu bauen. Hierfür reicht ein herkömmliches Antennenkabel aus und durch die Abstimmung auf die jeweilige Region ergibt sich eine sehr kostengünstige und gleichzeitig leistungsstarke Antenne. Wie jeder eine Dipol- DVB-T-Antenne selber bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Eine DVB-T Antenne selber bauen – die notwendigen Berechnungen

Um eine leistungsstarke, individuell abgestimmte Antenne zu bauen, muss zunächst die niedrigste Sendefrequenz in der jeweiligen Region ermittelt werden. Im Internet finden sich Listen, in denen die unterschiedlichen Sendefrequenzen in Deutschland aufgeführt sind. Die niedrigste Frequenz in der eigenen Region bildet die Basis der Berechnungen, allerdings beschreiben die angegebenen Frequenzen jeweils die Mittelfrequenzen eines Kanal. Um die tatsächlich niedrigste Frequenz auszurechnen, muss daher die halbe Bandbreite abgezogen werden. Im VHF-Band ist die Bandbreite 7 MHz groß, im UHF-Band beträgt sie 8 MHz. Je nach dem, ob sich der unterste Kanal in der eigenen Region im VHF- oder im UHF-Band befindet, müssen von der angegebenen Frequenz somit 3,5 MHz oder 4 MHz abgezogen werden.

Als nächstes wird die Wellenlänge berechnet. Dazu wird die Lichtgeschwindigkeit, die 299792458 m/s beträgt, durch die eben ermittelte Frequenz geteilt. Da die Frequenz aber in Megahertz angegeben ist, muss ihr Wert mit einer Million multipliziert werden. Der errechnete Wert entspricht der Länge der längsten Welle, die ausgesendet wird, und die Dipol-Antenne muss exakt so lang sein, dass die Welle von einem Pol bis zum anderen Pol reicht. Nun würden dadurch aber mitunter sehr lange Antennen erforderlich sein. Die Physik macht es möglich, die Länge zu verkürzen, indem der errechnete Wert durch einen geraden Teiler dividiert wird. In den meisten Fällen wird die Wellenlänge durch 4 geteilt. Die Welle reicht dadurch nach wie vor von einem Antennenende zum anderen, nur wandert sie vorab in der Antenne mehrere Male hin und her.

Bei der Länge der Antenne muss jetzt aber noch der sogenannte Verkürzungsfaktor berücksichtigt werden. Dies liegt daran, dass sich Funkwellen im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, in der Luft oder in Kupferleitungen aber etwas langsamer sind. Aus diesem Grund wird für den Innenleiter die ermittelte Antennenlänge mit 0,97 als Verkürzungsfaktor multipliziert. Die optimale Länge des Drahtgeflechts ergibt sich, indem die Wellenlänge mit dem Verkürzungsfaktor 0,95 multipliziert wird.

Zusammengefasst werden für die Berechnungen der DVB-T-Antenne also folgende Rechenformeln genutzt:

DVB-T Antenne selber bauen

 

Eine DVB-T Antenne selber bauen – eine Anleitung

Sind alle Werte ausgerechnet, kann der Bau der Antenne beginnen. Hierfür wird ein herkömmliches Antennenkabel verwendet. Später wird ein Ende des Kabels die Antenne bilden und das andere Ende in den Empfänger gesteckt werden. Zuerst wird nun daher die Kupplung, der Stecker mit dem Loch, abgeschnitten, denn dieser Stecker wird nicht benötigt. Danach wird die äußere Isolation des Kabels entfernt. Dazu werden vom offenen Kabelende aus die errechnete Länge des Innenleiters plus zehn Zentimeter abgemessen. Bis zu diesem Punkt wird die Kabelisolation entfernt, wobei wichtig ist, dabei das darunterliegende Metallgeflecht nicht zu beschädigen. Das jetzt freiliegende Metallgeflecht wird anschließend möglichst straff über den Teil des Kabels geschoben, der nicht abisoliert ist. Bei einigen Kabeln befindet sich eine Metallfolie unter dem Metallgeflecht. Sollte eine solche Folie vorhanden sein, muss sie entfernt werden. Nachdem das Metallgeflecht zurückgeschoben ist, kommt der Innenleiter zum Vorschein, der von einer Plastikisolation umgeben ist. Auch diese Isolation wird nun vorsichtig entfernt, so dass dann der blanke Kupferdraht freiliegt. Anschließend werden der Innenleiter und das Metallgeflecht auf die vorhin ausgerechneten Längen gekürzt. Zum Schluss wird das Metallgeflecht noch mit etwas Klebeband fixiert und damit ist die selbstgebaute DVB-T Antenne fertig.

Aufgehängt werden sollte die Antenne möglichst hoch, denn je höher sie hängt, desto besser ist das Signal. Wichtig ist außerdem, auf die Polarisationsrichtung des Signals zu achten. Ist das DVB-T Signal in der eigenen Region horizontal polarisiert, wird die Antenne waagerecht aufgehängt, bei einem vertikal polarisiertem Signal senkrecht.

Sollte die Signalstärke jetzt noch immer nicht ausreichen, kann eventuell eine DVB-T Doppelquad-Antenne Abhilfe schaffen und wie diese gebaut werden kann, ist hier zu sehen.