Computer gehören mittlerweile zu den fast schon selbstverständlichen Alltagsgegenständen. Die meisten Haushalte sind mit mindestens einem PC ausgestattet und dabei werden die Computer quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten für die unterschiedlichsten Anwendungen genutzt, beispielsweise um im Internet zu surfen, Schreiben zu erstellen, Daten zu verwalten oder auch einfach nur um Spiele zu spielen. Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, ob es nicht möglich und vor allem sinnvoll wäre, sich seinen PC selber zu bauen.

Einen PC selber bauen – wann es Sinn macht

Inhaltsübersicht:

Der Markt bietet eine enorm große Palette an PCs von verschiedenen Herstellern und in den unterschiedlichsten Ausführungen, angefangen beim eher einfachen Einsteigermodell über den Computer mit Sonderausstattung für bestimmte Einsatzzwecke bis hin zum Hochleistungscomputer für den Profi. Hinzu kommt, dass die Preise für PCs und Computerzubehör in den letzten Jahren konstant gesunken sind. Dadurch kann auch jemand mit begrenztem Budget sicherlich ein geeignetes Modell finden und rein aus finanziellen Gründen lohnt sich der Selbstbau eines Computers letztlich nicht. Trotzdem kann es Sinn machen, sich seinen PC selber zu bauen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Rechner nur für bestimmte Anwendungen genutzt werden soll, beispielsweise als reiner Spiele-PC oder als Computer, mit dem Musik oder Videos bearbeitet werden. Gleiches gilt aber auch, wenn der Computer sehr einfach aufgebaut und damit letztlich nur eine Art Ersatz für die gute alte Schreibmaschine sein soll. Durch den selbst zusammengestellten PC kann sich der Nutzer einen Rechner kreieren, der exakt seinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Ein anderer Aspekt, der für den Selbstbau spricht, ist, dass der Nutzer dadurch automatisch auch den grundlegenden Aufbau eines Computers kennenlernt. Dadurch wiederum kann er bestimmte Reparaturen oder den Austausch von einzelnen Komponenten selbst vornehmen, ohne jedes Mal auf eine mitunter teure Computerwerkstatt angewiesen zu sein.

 

Einen PC selber bauen – was benötigt wird

Welche Komponenten benötigt werden, hängt davon ab, wie und wofür der PC genutzt werden soll. Wer beispielsweise in erster Linie Büro- und Schreibarbeiten erledigen und nur gelegentlich im Internet surfen möchte, kann auf eine sehr hochwertige Grafikkarte verzichten. Wer den Rechner hingegen vor allem für Spiele oder zum Bearbeiten von Musik- und Videodateien verwenden möchte, braucht neben einer leistungsstarken Grafikkarte auch eine sehr hochwertige Soundkarte. Gleichzeitig gibt es aber einige Komponenten, die zur Grundausstattung von jedem Computer gehören. Bei diesen Komponenten handelt es sich um folgende:

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  • Gehäuse
  • Prozessor
  • Lüfter
  • Laufwerk
  • Mainboard
  • Festplatte
  • Arbeitsspeicher

Diese grundlegende Liste kann dann passend zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen erweitert werden. Wichtig ist aber, dass alle Komponenten zueinander passen, denn andernfalls funktioniert der PC nicht.

 

Einen PC selber bauen – wie es geht

Sind alle Komponenten vorhanden, sollte sich der Hobbybastler zunächst eingehend mit den Handbüchern und Bedienungsanleitungen der einzelnen Bauteile beschäftigen. Auf diese Weise kann er sich einen Überblick verschaffen und unnötige Fehler später vermeiden. Außerdem sollte sich der Hobbybastler erden, denn andernfalls könnte er Defekte an der Hardware verursachen. Um sich zu erden, kann ein Erdungsarmband verwendet werden, genauso funktioniert das Erden aber auch, wenn der Hobbybastler regelmäßig einen Gegenstand wie beispielsweise einen Heizkörper oder einen Wasserhahn berührt. Der Zusammenbau des PCs gliedert sich nun im Wesentlichen in fünf Arbeitsschritte:

 

1. Vorbereitung des Gehäuses

Beim Gehäuse für den PC sind in erster die Bauart und die Form von Bedeutung. Die Standardbauart für das Gehäuse nennt sich ATX und durch diese Norm ist sichergestellt, dass die einzelnen Bauteile auch tatsächlich in das Gehäuse passen. Die Form wiederum entscheidet über die Größe des Gehäuses und hier stehen beispielsweise die Größen Big, Midi, Mini oder Desktop zur Auswahl. Der Hobbybastler sollte sich am besten für ein Gehäuse entscheiden, das bereits mit einem Netzteil ausgestattet ist. Der erste Schritt beim Bau des Rechners besteht nun darin, das Gehäuse aufzuschrauben.

 

2. Einbau vom Prozessor samt Lüfter in das Mainboard

Als nächstes sind Prozessor und Mainboard an der Reihe. Der Prozessor, der auch CPU genannt wird, ist das Herzstück eines Computers und für die meisten Aufgaben zuständig, während das Mainboard die einzelnen Bauteile miteinander verbindet und koordiniert. Da das Mainboard recht empfindlich ist, sollte die Platine möglichst nur an den Rändern angefasst und während der Montage auf einem Stück Schaumstoff oder einem weichen Handtuch abgelegt werden. Auf dem Mainboard ist meist ein kleiner Hebel vorhanden, der geöffnet wird. Anschließend kann der Prozessor ohne Druck in den Sockel geschoben und der Hebel danach wieder nach unten geklappt werden.

Da die Lebensdauer des Prozessors ohne Kühlung vergleichsweise kurz wäre, wird nun ein Lüfter eingebaut. In aller Regel wird der Lüfter zusammen mit einer Paste geliefert und diese Paste wird als kleiner Punkt in der Mitte des Prozessors aufgetragen. Anschließend wird der Lüfter auf den Prozessor gesetzt und über die seitlichen Klammern in die Halterungen auf dem Socken gedrückt. Außerdem wird nun noch das Stromkabel des Lüfters am Mainboard angeschlossen.

 

3. Einbau von Laufwerk und Festplatte

Jetzt wird zunächst kontrolliert, wie die Jumper eingestellt sind. Normalerweise sind die sogenannten Jumper-Settings auf dem Laufwerk beschrieben. Nachdem die Jumper richtig eingestellt sind, wird das Laufwerk in den dafür vorgesehenen Schacht auf der Gehäuseaußenseite geschoben. Danach wird die Festplatte eingebaut, indem diese in dem entsprechenden Schacht im Gehäuseinneren platziert wird.

 

4. Einbau von Mainboard und Arbeitsspeicher

Als nächstes wird die Blende für die Anschlüsse vom Mainboard auf der Rückseite des Gehäuses befestigt. Dann wird das Mainboard in die dafür vorgesehene Halterung im Gehäuse geschoben und verschraubt. Danach ist der Arbeitsspeicher an der Reihe. Er verfügt üblicherweise über seitliche Arretierungen, so dass er nur in einer Position in seine Halterung passt und automatisch einrastet.

 

6. Anschluss der Kabel und Inbetriebnahme des PCs

Nun fehlt nur noch die Verkabelung. Dafür werden zuerst die Gehäusekabel mit den Steckplätzen auf dem Mainboard verbunden, danach folgt der Anschluss der Laufwerkkabel an das Mainboard, das Laufwerk und die Festplatte. Die Kabel sind im Normalfall an der Seite rot markiert und passen auch nur in der richtigen Position in die entsprechenden Kontakte. Anschließend werden die Stromkabel vom Netzteil an das Mainboard und das Laufwerk angeschlossen. Wer möchte, kann nun noch weitere Komponenten wie beispielsweise eine Grafik- oder eine Soundkarte in die entsprechenden Sockel einbauen. Nun werden die Anschlüsse noch einmal kontrolliert, danach kann das Gehäuse wieder zusammengebaut werden.

Jetzt werden Monitor, Tastatur und Maus angeschlossen. Hat alles geklappt, erscheint nach dem Einschalten der Hinweis, dass keine Bootpartion gefunden wurde. Dann müssen nur noch das Betriebssystem und die weitere gewünschte Software installiert werden und danach ist der selbstgebaute PC betriebsbereit.

https://www.youtube.com/watch?v=H3ycwlP77ko

Und hier der Bau eines Computers noch einmal als Videoanleitung.