Ein verändertes Umweltbewusstsein auf der einen Seite und konstant steigende Energiepreise auf der anderen Seite haben dazu geführt, dass die so genannten erneuerbaren Energien mittlerweile eine sehr wichtige Rolle spielen. Neben Solaranlagen, die schon seit einigen Jahren in unterschiedlichen Varianten auf vielen Dächern und Grundstücken zu finden sind, setzen dabei immer mehr Hausherren auch auf kleine Windkraftanlagen.

Windkraftanlagen selber bauen aus Holz – wann es Sinn macht

Inhaltsübersicht:

  • In der Tat kann es sich durchaus lohnen, den Wind für die Energiegewinnung zu nutzen. Wie rentabel die eigene Windkraftanlage jedoch letztlich arbeitet, hängt von mehreren Faktoren ab. Einer der wichtigsten Faktoren dabei ist der Standort, der so gewählt sein muss, dass der Wind die Windkraftanlage möglichst ungehindert anströmen kann. In Abhängigkeit zu den örtlichen Strömungsverhältnissen muss dann eine Windkraftanlage gewählt werden, die diese optimal ausnutzt. Dabei reicht die Palette von langsam laufenden Windrädern, die das Widerstandsprinzip nutzen, bis hin zu schnell laufenden Windrädern in vertikaler oder horizontaler Konstruktion, die nach dem Prinzip des Auftriebs arbeiten. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist die Frage nach dem Material. Windräder sind aus unterschiedlichen Materialien erhältlich, wobei Windkraftanlagen aus beispielsweise Aluminium eine deutlich längere Lebensdauer haben als Windräder aus Holz. Andererseits lässt sich Holz leichter be- und verarbeiten.
  • Hat sich der Hausherr dafür entschieden, künftig Wind für die Energiegewinnung zu nutzen, kann er seine Windkraftanlage fertig kaufen. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die auch kleinere Windkraftanlagen für Privathaushalte anbieten und vielfach auch mit dem Aufbau und dem Anschluss beauftragt werden können. Daneben kann der Hausherr auf einen Bausatz zurückgreifen, der üblicherweise alle Komponenten enthält, die der Hausherr benötigt, um seine Windkraftanlage selber zu bauen und zu installieren. Technisch versierte Heimwerker mit entsprechend umfangreichem Wissen und Können sowie einer gut ausgestatteten Werkstatt können sich eine Windkraftanlage aber auch komplett in Eigenregie bauen. Grundsätzlich gilt jedoch zu beachten, dass je nach Bundesland auch für eine sehr kleine Windkraftanlage bereits eine Baugenehmigung erforderlich sein kann.
  • Nun werden vermutlich allerdings die wenigsten Hobby-Heimwerker in der Lage sein, eine Windkraftanlage zu bauen, die im Hinblick auf den Wirkungsgrad auch nur annähernd mit einer richtigen Windkraftanlage konkurrieren kann. Trotzdem müssen sie nicht auf ein Windrad im heimischen Garten verzichten. Eine Idee, wie ein solches Windrad gebaut werden kann, stellt die folgende Anleitung vor. Dabei kann das Windrad als reine Dekoration dienen, genauso aber auch als kleine Windkraftanlage genutzt werden.

 

Ein Windrad selber bauen aus Holz – die Materialien

  • 4 Holzleisten, 150 x 3 x 3cm
  • 4 Holzleisten, 40 x 3 x 3cm
  • 4 Holzleisten, 32 x 3 x 3cm
  • 4 Holzleisten, 25 x 3 x 3cm
  • weitere Holzleisten, 3 x 3cm, für die Stützstreben
  • 1 Holzplatte, 25 x 25 x 3cm
  • 4 Holzplattenstücke, 30 x 10 x 2cm
  • 2 Holzplattenstücke, 14 x 10 x 2cm
  • 1 Fahrradfelge, komplett mit Nabe
  • Schrauben
  • 1 Drehplatte / Drehteller
  • Multiplex, 6mm stark, für die Flügel
  • 1 Rundholz mit 3cm Durchmesser, 55cm lang
  • 1 Holzplatte, 30 x 25 x 1cm, für die Windfahne
  • Holzleim und wasserfester Alleskleber

 

Ein Windrad selber bauen aus Holz – so geht‘s

1. Schritt: das Gestell anfertigen

Im ersten Arbeitsschritt wird das Gestell für das Windrad angefertigt. Das Gestell setzt sich aus den vier 150cm langen Leisten als Beine und den weiteren 3 x 3cm starken Holzleisten zusammen, die als Quer- und als Stützstreben zwischen die Beine gesetzt werden. Den oberen Abschluss des Gestells bildet die 25 x 25cm große Holzplatte. Auf der Unterseite stehen die Beine rund 45cm weit auseinander. Als unterste Querstreben werden mit 30cm Abstand zum Boden die 40cm langen Leisten montiert. Als mittlere Querstreben werden die 32cm langen Holzleisten angebracht, der Abstand zwischen den untersten und den mittleren Querstreben beträgt 50cm. 40cm oberhalb werden schließlich die 25cm langen Holzleisten montiert, danach wird die Holzplatte als Deckel befestigt. Um das Gestell zu stabilisieren, werden nun aus weiteren Holzleisten Stützstreben zugeschnitten und diagonal zwischen die Querstreben gesetzt.

 

2. Schritt: das Windrad bauen

Das eigentliche Windrad besteht aus der Fahrradfelge. Die Flügel werden aus dem 6mm starken Multiplex ausgeschnitten und jeweils zwischen zwei Speichen geklebt. Wichtig dabei ist aber, dass die Flügel nicht von einem Ende der Speichen bis zum anderen Ende reichen, sondern die Speichen nur maximal zu drei Vierteln abdecken. Das letzte Viertel der Speichen in der Mitte des Windrades bleibt damit frei.

 

Windkraftanlagen selber bauen aus Holz

 

3. Schritt: das Windrad fertig stellen

Jetzt werden die 30 x 10cm großen und 2cm starken Holzplattenstücke zu einem Kasten zusammengesetzt. In die beiden anderen 2cm starken Holzplattenstücke werden zwei Löcher mit einem Durchmesser von etwa 3,2cm gebohrt, danach werden die Hölzer als Seitenwände auf den Kasten gesetzt. Die 1cm starke Holzplatte ist als Windfahne gedacht und wird jetzt wie gewünscht zugeschnitten, beispielsweise als Dreieck. Anschließend wird der Rundstab an einem Ende gut 5cm weit mit einem Schlitz versehen, in den die Windfahne eingeleimt wird. Nun wird zuerst der Drehteller mittig auf der Deckelplatte des Holzgestells montiert, danach wird der Holzkasten auf dem Drehteller befestigt. Nun wird der Rundstab durch die Löcher in dem Holzkasten geschoben. Die Löcher wurden übrigens deshalb etwas größer gebohrt als der Durchmesser des Rundstabs, damit sich der Rundstab frei drehen kann. Zum Schluss muss nur noch die Fahrradfelge als Windrad befestigt werden.

Soll das Windrad nicht nur als Dekoration dienen, sondern tatsächlich wie eine kleine Windkraftanlage auch Strom erzeugen, kann dies realisiert werden, indem das Windrad an einen Fahrraddynamo oder an eine ausgemusterte Drehstromlichtmaschine aus einem Auto als Generator angeschlossen wird.

Und noch eine andere Möglichkeit, wie der Heimwerker kleine Windkraftanlagen selber bauen kann, zeigt diese Videoanleitung.