Es gibt mehrere Gründe dafür, weshalb Terrassen aus Holz sehr beliebt sind. So sorgt der Baustoff Holz für eine ansprechende, natürliche Optik und fügt sich harmonisch in nahezu jede Umgebung ein. Außerdem sorgt Holz für ein deutlich angenehmeres Fußgefühl als beispielsweise eine Steinterrasse und bei richtiger Pflege ist eine Terrasse aus Holz sehr lange haltbar. Hinzu kommt, dass auch der weniger erfahrene Heimwerker eine Holzterrasse selber bauen kann. Dafür kommen unterschiedliche Holzarten in Frage, wobei neben heimischen Holzarten auch das exotische Bangkirai zunehmend beliebter wird.

Bangkirai verlegen – darauf müssen Sie achten

Inhaltsübersicht:

  • Bankirai TerrassenbauDas aus dem südasiatischen Raum stammende Bangkirai ist in seinen Ursprungsländern eines der wichtigsten Konstruktionshölzer überhaupt. In Ländern wie Indonesien oder Indien werden ganze Gebäude und mitunter sogar Brücken aus diesem Holz gebaut. In unseren Breitengraden spielt Bangkirai als Konstruktionsholz kaum eine Rolle, denn dafür werden üblicherweise heimische Hölzer verwendet. Anwendung findet das exotische Holz aber im Außenbereich, beispielsweise als Werkstoff für Gartenmöbel oder als Belag für Terrassen. Dabei gibt es durchaus auch einige gute Gründe, die für Bangkirai sprechen und seine zunehmend große Beliebtheit erklären. So ist Bangkirai ein Holz, das überaus widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen, Pilzen und auch Schädlingen ist. Zudem ist das Holz sehr hart und damit sehr robust.
  • Ein weiterer Pluspunkt liegt darin, dass Bangkirai ein extrem langlebiges Holz ist, ohne dabei pflegeintensiv zu sein. Anders als bei anderen Hölzern, die regelmäßig imprägniert werden müssen, reicht es bei Bangkirai in aller Regel aus, das Holz einmal pro Jahr mit einem speziellen Bangkirai-Öl zu behandeln, um die lange Haltbarkeit und die ansprechende Farbe aufrechtzuerhalten. Letztere spricht ebenfalls für das exotische Holz, denn der durchgehend warme Braunton ohne große Farbunterschiede und auffällige Maserungen wirkt sehr edel und strahlt fast schon ein Gefühl von Ruhe aus.
  • Das Verlegen von Bangkirai auf einer Terrasse erfolgt grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip wie bei jedem anderen Holz auch. Allerdings lässt sich Bangkirai ein wenig schwieriger verarbeiten, was in erster Linie an der hohen Festigkeit des Holzes liegt. Sehr wichtig ist daher, die Dielen immer sorgfältig und tief genug mit einem Hartholzbohrer vorzubohren. Zum Verschrauben sollten außerdem ausschließlich Edelstahlschrauben verwendet werden, denn Schrauben aus Eisen oder Stahl würden zu schwarz-blauen Verfärbungen führen.
  • Bevor das Holz verarbeitet wird, sollte es wegen der enthaltenen Inhaltsstoffe aber immer gründlich mit Wasser abgespült werden. Andernfalls würde nämlich der erste Regen die Inhaltsstoffe auswaschen und dies hätte unschöne braune Pfützen auf der Terrasse und im Garten zur Folge. Bangkirai gehört zu den widerstandsfähigsten, langlebigsten und wartungsärmsten Hölzern, die es gibt, ist allerdings auch entsprechend teuer. Dennoch ist beim Bau der Terrasse wichtig, dass auch die Traghölzer für die Unterkonstruktion aus Bangkirai oder zumindest einem gleichwertigen Hartholz bestehen, denn nur so ist ein gleichmäßiges Quell- und Schwindverhalten sichergestellt.

 

Bangkirai verlegen – so wird‘s gemacht

Entscheidet sich der Heimwerker für eine Terrasse aus Bangkirai, kann er diese durchaus selber bauen. Der Bau der Terrasse gliedert sich dabei im Wesentlichen in drei Arbeitsschritte:

 

1. Arbeitsschritt: den Untergrund vorbereiten

Eine Holzterrasse aus Bangkirai kann auf verschiedenen Untergründen aufgebaut werden. Voraussetzung ist allerdings, dass der jeweilige Untergrund eben und ausreichend tragfähig ist. Als vorbereitende Maßnahmen bei einem gewachsenen Boden reicht es in aller Regel aus, Steine und Unkraut sorgfältig zu beseitigen, eventuelle Löcher auszugleichen und den Boden mit leichtem Gefälle zu ebnen. Um für die notwendige Stabilität bei einem aufgeschütteten Boden zu sorgen, muss meist ein Bett ausgehoben werden, das anschließend mit einer gut 20cm hohen Schotter- oder Splittschicht und einer etwa 5cm hohen Sandschicht verfüllt wird. Sind bereits eine Terrasse mit einem Fliesen- oder Steinbelag oder eine Bodenplatte aus Estrichbeton vorhanden und sind diese eben und tragfähig, kann die neue Terrasse auch darauf aufgebaut werden. In diesem Fall reicht es aus, die Fläche sauber abzukehren und lose Teile zu entfernen.

 

2. Arbeitsschritt: die Unterkonstruktion bauen

Auf der vorbereiteten Fläche wird nun zuerst Wurzelvlies ausgebreitet, um dadurch das Wachstum von Unkraut zu verhindern. Auf dem Wurzelvlies werden nun Gehwegplatten verlegt. Begonnen wird dabei an den Terrassenrändern, danach werden die Platten mit gleichmäßigen Abständen zueinander auf der Fläche verteilt. Auf den Gehwegplatten werden anschließend die Traghölzer positioniert. Die Abstände zwischen den Traghölzern hängen dabei von den verwendeten Terrassendielen ab. Als Faustregel gilt, dass die Abstände zwischen den Traghölzern in Zentimetern doppelt so groß sein sollten wie die Dielenstärke in Millimetern. Bei 25mm starken Terrassendielen sollten die Traghölzer also etwa 50cm Abstand zueinander haben, bei 30mm starken Terrassendielen etwa 60cm. Die Traghölzer werden dabei im Randbereich immer bündig mit den Rändern der Gehwegplatten verlegt, auf der übrigen Fläche liegen sie mittig auf den Platten auf. Wird die Terrasse auf einem festen Untergrund, also einer Betonplatte oder einem Stein- oder Fliesenbelag verlegt, kann auf die Gehwegplatten verzichtet werden. In diesem Fall werden die Traghölzer direkt auf dem Untergrund verlegt und eventuelle Höhenunterschiede mit kleinen Holzstücken oder Dachpappeabschnitten ausgeglichen.

Bangkirai verlegen mit dieser Anleitung

 

3. Arbeitsschritt: die Dielen aus Bangkirai verlegen

Auf der Unterkonstruktion werden nun die Terrassendielen verteilt. Bevor sie befestigt werden können, müssen jetzt die Schraublöcher vorgebohrt und abgesenkt werden. Jede Diele wird dabei mit zwei Schrauben an jedem Tragholz befestigt, auf dem sie aufliegt. Die Löcher müssen aber mindestens 2cm von den Enden entfernt sein, weil sich die Diele ansonsten wölben könnte. Damit die Schraublöcher alle in einer Reihe verlaufen, kann sich der Heimwerker übrigens mit einer Schnur behelfen, die er an der Stelle über die Dielen spannt, an der sich die Bohrlöcher befinden sollen. Sind alle Löcher vorgebohrt, können die Dielen befestigt werden. Begonnen wird dabei an der Hauswand, zu der ein Abstand von mindestens 1cm eingehalten werden sollte. Die Fugen zwischen den Dielen sollten 3 bis 5mm betragen, wobei sich hier Distanzkeile oder Abstandshölzchen als sehr wertvolle Hilfsmittel erweisen. Sind alle Dielen verschraubt, können sie mittels Handkreissäge auf die benötigte Länge gekürzt werden. Anschließend werden die Distanzkeile entfernt, die Schnittkanten mit einem Hirnholzschutz versiegelt und damit ist die Terrasse fertig.

Und wie es aussieht, wenn eine Terrasse aus Bangkirai entsteht, ist hier zu sehen.