Beton ist ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff, der sich hervorragend auch im Außenbereich eignet. So kann der Heimwerker durch Beton beispielsweise eine stabile und solide Basis für seine Terrasse schaffen. Ein Pluspunkt ist zudem, dass Beton verhältnismäßig günstig zu haben ist. Im Baumarkt sind fertige Mischungen erhältlich, die für kleines Geld in 30- oder 40kg-Säcken angeboten werden. Vor Ort muss der Heimwerker diese Mischungen dann nur noch mittels Bohrmaschine, Quirl und Eimer oder Betonmischmaschine mit Wasser anrühren und schon kann das Betonieren beginnen. Bei größeren Projekten kann es aber auch sinnvoll sein, den Beton selbst anzumischen oder fertig liefern zu lassen. Insgesamt ist das Betonieren nicht allzu schwierig. Damit die Betonarbeiten aber richtig und erfolgreich ausgeführt werden können, sollte der Heimwerker die wesentlichen Grundregeln sowie den einen oder anderen Tipp berücksichtigen.

Beton für die Terrasse – so wird richtig betoniert

Der Einbau von Beton gliedert sich im Wesentlichen in vier Arbeitsschritte:

1. Arbeitsschritt: das Vorbereiten

Bevor das eigentliche Betonieren beginnen kann, müssen zunächst vorbereitende Maßnahmen getroffen werden, die sicherstellen, dass die Betonarbeiten reibungslos und ohne unnötige Unterbrechungen durchgeführt werden können. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehört zum einen, die Betonarbeiten zu planen und die erforderlichen Materialien zu besorgen. Zum anderen muss eine entsprechende Schalung aufgebaut werden. Bei der Schalung ist wichtig, dass diese so widerstandfähig ist und stabil steht, dass sie dem Druck des frischen Betons problemlos standhält, also weder auseinanderfällt noch sich verbiegt oder anderweitig verformt. Vor allem bei Sichtbeton kommt hinzu, dass die Schalung sorgfältig gereinigt werden sollte.

 

2. Arbeitsschritt: das Betonieren

Sind die Betonarbeiten nicht allzu umfangreich, kann der Beton in Eimern oder in einer Betonmischmaschine angemischt und anschließend mithilfe von Eimern oder der Schubkarre eingebaut werden. Handelt es sich um eine sehr große Terrassenfläche, ist es sinnvoller, den Beton mittels Pumpen einzubauen. Ein wesentlicher Punkt beim Betonieren ist, dass sich der Beton nicht entmischen darf. Um dies zu vermeiden, hat es sich bewährt, den Beton von einer Seite aus einzufüllen, denn dadurch verteilt sich der Beton gleichmäßig über die gesamte Fläche. Werden großflächige Bauteile oder auch Mauern und Wände betoniert, sollte der Beton in mehreren Lagen eingebaut werden, wobei eine Schicht maximal 50cm hoch sein darf. Beim Betonieren wird also die erste Schicht eingebracht und verdichtet, anschließend werden die folgenden Lagen eingebaut und ebenfalls jeweils verdichtet. Die einzelnen Betonschichten sollten dabei möglichst die gleiche Höhe aufweisen, denn andernfalls können nach dem Entfernen der Schalung Flächen mit deutlichen Farbunterschieden entstehen.

 

3. Arbeitsschritt: das Verdichten

Nachdem der Beton eingebaut und gleichmäßig verteilt ist, folgt das Verdichten. Durch das Verdichten soll erreicht werden, dass die Luft, die beim Einfüllen noch im Beton vorhanden ist, entweicht und der Beton so keine Lufteinschlüsse mehr enthält und dicht an der Schalung anschließt. Je nach Konsistenz des Betons erfolgt das Verdichten mittels Stochern, Stampfen oder Rütteln. Weiche und fließfähige Betone werden durch Stochern verdichtet, bei steifen Betonen erfolgt das Verdichten durch Stampfen. Rüttler können bei nahezu allen Betonen angewandt werden, allerdings setzt das Verdichten mittels Rütteln Erfahrung voraus. Generell ist wichtig, den Beton richtig zu verdichten. Wird das Verdichten zu früh abgebrochen, kann es passieren, dass nicht alle eventuellen Hohlräume richtig verfüllt sind. Dies kann Lufteinschlüsse und die Bildung von Kiesnestern zur Folge haben. Wird der Beton hingegen zu lange verdichtet, kann dies zu einem Entmischen führen. Beim Verdichten ist zudem wichtig, Matten, Stäbe oder andere Einbauteile möglichst nicht oder nur minimal zu berühren, da der Beton andernfalls an diesen Stellen möglicherweise nicht richtig haftet.

 

4. Arbeitsschritt: das Nachbehandeln

Damit der Beton seine Festigkeit entwickeln kann, benötigt er Wasser. Durch die Nachbehandlung der betonierten Fläche soll verhindert werden, dass das im frischen und erhärtenden Beton enthaltene Wasser zu schnell verdunstet. Wird bei einer recht feuchten Witterung mit relativen Luftfeuchtigkeiten über 85 Prozent betoniert und hält diese auch in den folgenden Tagen an, müssen keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Andernfalls sollte die betonierte Fläche mit dampfdichten Folien abgedeckt, regelmäßig befeuchtet oder mittels Matten vor einem Auskühlen geschützt werden. Möglich ist außerdem, flüssige Nachbehandlungsmittel aufzubringen, wobei hier darauf geachtet werden muss, dass diese zum Beton und dem späteren Belag passen. Die Schalung wird erst entfernt, wenn der Beton ausgehärtet ist.

 

Beton für die Terrasse – diese 3 Tipps unbedingt beachten

Tipp 1: Risse im Beton

Kann der frisch eingebrachte Beton die auftretenden Zugkräfte noch nicht aufnehmen, entstehen Risse. Dabei gibt es drei wesentliche Ursachen für Risse im Beton, nämlich das Frühschwinden, die Einwirkungen von Temperaturen und das Setzen des Betons. Risse durch Frühschwinden treten meist an freiliegenden Betonflächen auf und sind die Folge von einem zu schnellen Austrocknen. Durch das zu schnelle Austrocknen kommt es zu Spannungen und diese führen zu Rissen. Teilweise sind die Risse zwar recht verzweigt, aber nicht sehr tief, mitunter kann es aber auch zu sehr tiefen Rissen kommen. Frühschwindrisse lassen sich durch ein ausreichendes Verdichten sowie eine möglichst frühe und richtige Nachbehandlung vermeiden. Sind die Risse nicht tief, müssen sie üblicherweise nicht behandelt werden, bei tiefen Rissen kann allerdings eine Sanierung der Betonfläche erforderlich sein. Risse infolge von Temperatureinwirkungen entstehen, wenn es zu deutlichen Temperaturunterschieden zwischen dem Beton und der Luft kommt, aber auch die Wärmeentwicklung des Betons selbst kann zu Spannungen und Rissen führen. Generell gilt, dass Temperaturunterschiede von mehr als 15°C vermieden werden sollten. Geeignete Gegenmaßnahmen können Matten als Wärmedämmung und auch das Einarbeiten von Fugen bei großflächigen Betonflächen sein. Setzrisse können bei großflächigen und massiven Bauteilen auftreten. Sie lassen sich jedoch dadurch verhindern, dass der Beton in mehreren gleichmäßigen Schichten eingebracht wird, die jeweils verdichtet werden.

 

Tipp 2: Betonieren bei sommerlicher Hitze

Frischer Beton reagiert recht empfindlich auf Temperatureinwirkungen. Wird bei sommerlicher Hitze betoniert, müssen sämtliche Arbeitsschritte recht zügig ausgeführt und der Beton vor einem zu schnellen Austrocknen geschützt werden. Andernfalls kann es zu Rissen und auch zu einem sogenannten Verbrennen in den Randbereichen kommen. Als Gegenmaßnahmen sollten der Untergrund und die Schalung vor dem Einbau des Betons durchfeuchtet werden. Zudem sollte die betonierte Fläche im Zuge der Nachbehandlung regelmäßig mit Wasser besprüht oder mit dampfdichten Folien abgedeckt werden.

 

Tipp 3: Betonieren bei winterlicher Kälte

Grundsätzlich ist es möglich, auch im Winter zu betonieren, allerdings setzt dies eine gute Planung und entsprechende Maßnahmen voraus. Bei sehr kühlen Temperaturen dauern die chemischen Prozesse wesentlich länger, weshalb der Beton deutlich mehr Zeit benötigt, bis er die gewünschte Festigkeit erreicht und der Erhärtungsprozess abgeschlossen ist. Ab etwa -10°C stoppt der Erhärtungsvorgang vollständig. Insgesamt gilt, dass der Beton in Abhängigkeit zur Lufttemperatur beim Einbau eine bestimmte Temperatur aufweisen und nach dem Einbau vor einem Wärmeverlust geschützt werden muss. Bewegt sich die Lufttemperatur zwischen 5 und -3°C, beträgt die Mindesttemperatur des Betons beim Ausbau 5°C, bei Lufttemperaturen unter -3°C muss der Beton mindestens 10°C warm sein. Nach dem Einbau muss der Beton dann mindestens drei Tage lang bei 10°C gehalten werden. Danach ist meist eine Druckfestigkeit von rund 5 N/mm² erreicht und der Beton damit gefrierbeständig. Um die Temperatur aufrechtzuerhalten, sollte die betonierte Fläche mit wärmedämmenden Matten oder Platten abgedeckt werden.

Beton muss allerdings nicht immer nur als Platte oder Fundament für die Terrasse eingebaut und später durch einen entsprechenden Belag abgedeckt werden. Genauso ist möglich, die Terrasse oder auch Gartenwege ausschließlich aus Beton zu bauen.

Eine Möglichkeit, wie der Heimwerker eine Terrasse aus Beton bauen kann, die keinesfalls langweilig aussieht und die auf den ersten Blick gar nicht als Betonterrasse zu erkennen ist, zeigt dieses Video oben.