Holzterrassen sind sehr beliebt, denn sie sorgen für eine natürliche Optik und ein gemütliches Ambiente. Zudem ist Holz robust und bei richtiger Pflege lange haltbar. Ein weiterer Grund ist aber sicherlich auch, dass sich Holz sehr gut ver- und bearbeiten lässt. Dadurch kann der Heimwerker seine Holzterrasse problemlos auch selber bauen, ohne dass dafür umfangreiches Fachwissen oder besondere Werkzeuge notwendig wären. Wichtig ist allerdings, ein robustes und möglichst witterungsbeständiges Holz zu verwenden. An heimischen Hölzern sind für eine Terrasse Kiefer, Lärche, kesseldruckimprägnierte Fichte, Douglasie, Eiche oder Robinie sehr gut geeignet, mag es der Heimwerker exotischer, kann er aber auch auf Bangkirai zurückgreifen. Allerdings sollte für eine Holzterrasse immer nur eine Holzart verwendet werden. Bestehen die Unterkonstruktion und der Terrassenbelag nämlich aus verschiedenen Hölzern, kann sich das unterschiedliche Quell- und Schwindverhalten sehr nachteilig auswirken. Wie der Heimwerker nun aber seine Holzterrasse selber bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Die Materialien für eine Holzterrasse

Holzterrasse bauen – Werkzeug

  • Wurzelvlies
  • Gehwegplatten
  • Traghölzer, mindestens 8cm breit
  • Terrassendielen
  • rostfreie Edelstahlschrauben
  • Schotter und Sand bei Bedarf

Als Werkzeuge werden eine Wasserwaage, ein Gummihammer, eine Latte zum Abziehen der Fläche, vier Stäbe und Schnur, Abstandshölzchen sowie eine Bohrmaschine mit Bohraufsatz und Absenker benötigt.

 

Eine Anleitung zum Holzterrasse selber bauen

1. Schritt: die Vorbereitung des Untergrunds

Auch wenn für eine Holzterrasse kein umlaufendes Fundament notwendig ist, muss der Untergrund eben und ausreichend tragfähig sein. Bei einem gewachsenen Boden ist dies in aller Regel der Fall, so dass es hier ausreicht, die Fläche abzustecken, Steine und Unkraut zu entfernen, eventuelle Löcher aufzufüllen und den Boden eben abzuziehen. Dabei sollte ein leichtes Gefälle eingearbeitet werden. Ist der Boden lediglich aufgeschüttet, wird ein tragfähiger Untergrund durch eine Schotter- und eine Sandschicht realisiert. Dazu wird ein etwa 30cm tiefes Bett ausgehoben und anschließend mit einer gut 20cm hohen Schotterschicht und einer etwa 5cm hohen Sandschicht aufgefüllt. Gibt es bereits eine bestehende Terrasse, die aus Stein, Fliesen oder Betonestrich besteht und die trocken, eben und tragfähig ist, kann die neue Holzterrasse auch direkt darauf verlegt werden. In diesem Fall müssen die Traghölzer der Unterkonstruktion aber fest im Boden verankert werden.

 

2. Schritt: das Verlegen der Unterkonstruktion

Der vorbereitete Untergrund wird nun zunächst mit Wurzelvlies abgedeckt. Das Wurzelvlies verhindert, dass Unkraut im Laufe der Zeit durch die Fugen in der Terrasse wächst. Auf dem Wurzelvlies wird anschließend die Unterkonstruktion verlegt, die sich aus den Gehwegplatten und den Traghölzern zusammensetzt. Dabei ist allerdings zuerst ein wenig Rechenarbeit erforderlich. Der Abstand zwischen den Traghölzern in Zentimetern sollte etwa dem Doppelten der Dielenstärke in Millimetern entsprechen. Werden also beispielsweise 30mm starke Terrassendielen verwendet, sollten die Tragbalken mit 60cm Abstand zueinander verlegt werden. Dabei werden die Tragbalken mittig auf den Gehwegplatten positioniert, nur auf den Platten im Randbereich verlaufen die Traghölzer bündig mit den Plattenrändern. Zuerst werden nun die Gehwegplatten verlegt. Begonnen wird dabei mit den Platten an den Rändern, anschließend werden die übrigen Platten mit gleichmäßigen Abständen zueinander auf der Terrassenfläche verteilt. Die Abstände zwischen den Gehwegplatten dürfen jedoch nur maximal 50cm betragen, da sich die Traghölzer andernfalls durchbiegen würden. Sind die Gehwegplatten verlegt und gerade ausgerichtet, kommen nun die Traghölzer an die Reihe. Diese werden mittig auf den Gehwegplatten ausgerichtet. Auf den beiden äußeren Plattenreihen werden die Traghölzer bündig mit den Plattenrändern und doppelt verlegt. Dies hat den Vorteil, dass die Terrassendielen so mit etwas größerem Abstand zu den Enden verschraubt werden können, was die Gefahr von Rissen senkt. Alternativ ist möglich, etwas längere Terrassendielen zu verlegen und diese später auf die benötigte Länge zu kürzen. Ist die Unterkonstruktion fertig gestellt, wird noch einmal sorgfältig überprüft, ob sie überall die gleiche Höhe aufweist.

Holzterrasse selber bauen mit Anleitung

 

3. Schritt: das Montieren der Terrassendielen

Die Terrassendielen werden jetzt im rechten Winkel zu den Tragbalken auf der Unterkonstruktion ausgelegt. Vor dem Befestigen werden die Dielen dann vorgebohrt und die Schraublöcher abgesenkt. Durch das Vorbohren werden unschöne Risse verhindert, durch das Absenken wird vermieden, dass die Schraubköpfe später überstehen. Jede Diele wird mit zwei Schrauben auf dem jeweiligen Tragholz befestigt, wobei die Schraublöcher mindestens 2,5cm Abstand zu den Seitenkanten haben sollten. Das Befestigen der Dielen beginnt dann an der Hauswand. Damit das Holz arbeiten kann, muss aber eine mindestens 1cm breite Dehnungsfuge zur Hauswand eingehalten werden. Die Fugen zwischen den Dielen sollten zwischen 0,5 und 1cm breit sein. Um gleichmäßige Fugen sicherzustellen, wird mit Abstandshölzchen oder Distanzkeilen gearbeitet. Sind alle Terrassendielen fixiert, können die Abstandhölzchen wieder entfernt werden und damit ist die Holzterrasse fertig.

https://www.youtube.com/watch?v=9ue_daI32T8

Und wie die Holzterrasse nach einiger Zeit aufgefrischt werden kann, damit das Holz wieder in altem Glanz erstahlt, ist hier zu sehen.