Recht viele Häuser sind mit einer Terrasse ausgestattet, denn die Terrasse verbindet das Haus und den Garten miteinander und schafft zusätzlich Raum im Freien, der beispielsweise für eine gemütliche Sitzgelegenheit oder als Spielplatz für die Kinder genutzt werden kann. Neben Terrassen mit einem Steinbelag sind dabei Holzterrassen sehr beliebt und hierfür gibt es auch einige gute Gründe. So braucht eine Holzterrasse nicht unbedingt ein umlaufendes Betonfundament, sondern kommt mit einer verhältnismäßig einfachen Unterkonstruktion aus. Zudem sorgt Holz für eine natürliche Atmosphäre mit edler oder rustikaler Optik und ist bei richtiger Pflege lange haltbar und robust. Nicht zu vergessen ist aber auch, dass auch ein weniger erfahrener Heimwerker eine Terrasse aus Holz mit herkömmlichen Werkzeugen selber bauen kann.

Ein entscheidender Punkt bei der Holzterrasse ist allerdings die Wahl einer geeigneten Holzart. Diese muss widerstandfähig, recht witterungsunempfindlich und hart sein, denn andernfalls muss die Terrasse entweder ständig nachbehandelt werden oder hält nicht allzu lange. Sehr gut geeignet für eine Terrasse sind Hölzer wie kesseldruckimprägnierte Fichte, nordische Fichte als Thermoholz, Douglasie, Sibirische Lärche oder Bangkirai. Da jede Holzart aber ihr eigenes Quell- und Schwindverhalten zeigt, sollte nur eine Holzart für die gesamte Terrasse verwendet werden, also sowohl für den Terrassenbelag als auch für die Unterkonstruktion. Und wie der Heimwerker nun seine Terrasse selber bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Terrasse selber bauen – die benötigten Materialien

  • Wurzelvlies in Größe der Terrassenfläche
  • Gehwegplatten
  • 8cm starke Traghölzer, die Höhe richtet sich nach der gewünschten Terrassenhöhe
  • Holzbretter als Belag
  • Senkkopfschrauben für Holz aus rostfreiem Edelstahl
  • Schotter und Sand bei Bedarf

 

Terrasse selber bauen – eine Anleitung für Heimwerker

1. Schritt: die Fläche vorbereiten

Bevor der eigentliche Bau der Terrasse beginnen kann, muss zunächst der Untergrund vorbereitet werden. Dabei hängen die vorbereitenden Arbeitsschritte davon ab, wie der Untergrund beschaffen ist. Handelt es sich um einen gewachsenen Boden, reicht es normalerweise aus, Steine und Unkraut zu beseitigen und eventuelle Unebenheiten auszugleichen. Bei einem nur aufgeschütteten Boden wird ein gut 25cm tiefes Bett ausgehoben, das mit einer 20cm hohen Schicht aus Schotter aufgefüllt wird. Nach dem Verdichten dieser Schicht, die die notwendige Stabilität der Terrasse sicherstellt, wird eine 5cm hohe Schicht aus Sand eingefüllt. Der Sand ist notwendig, um die Gehwegplatten exakt ausrichten zu können. Die vorbereitete Fläche wird nun mit Wurzelvlies abgedeckt. Prinzipiell könnte auf das Wurzelvlies zwar auch verzichtet werden, allerdings sorgt das Vlies dafür, dass kein Unkraut durch die Fugen hindurch bis auf die Terrassenoberfläche wächst.

 

2. Schritt: die Unterkonstruktion verlegen

Der Bau der Terrasse beginnt mit dem Verlegen der Gehwegplatten, die Teil der Unterkonstruktion und Fundament in einem sind. Die äußeren Gehwegplatten werden dabei direkt an den Rändern angeordnet, die übrigen Platten mit gleichmäßigen Abständen über die Fläche verteilt. Die Abstände zwischen den einzelnen Platten dürfen aber keinesfalls größer sein als 60cm, denn andernfalls würden sich die Traghölzer im Laufe der Zeit durchbiegen. Wenn alle Gehwegplatten ausgelegt sind, werden sie mittels Gummihammer und Wasserwaage exakt gerade und gleichmäßig hoch ausgerichtet.

Auf den Gehwegplatten werden nun die Traghölzer im rechten Winkel zum späteren Terrassenbelag verlegt. Wird der spätere Terrassenbelag beispielsweise in Längsrichtung verlegt, werden die Traghölzer somit in Querrichtung angeordnet. In den meisten Fällen reicht es aus, die Traghölzer mittig auf den Gehwegplatten anzulegen. Auf der vordersten und der hintersten Plattenreihe hingegen werden die Balken so ausgelegt, dass sie bündig mit den Platten abschließen. Zudem werden hier zwei Balken nebeneinander verlegt. Dadurch müssen die Belagsbretter nämlich nicht unmittelbar am Rand verschraubt werden, wodurch die Gefahr, dass die Bretter reißen, sinkt. Bei einer großen Terrasse oder verhältnismäßig dünnen Belagsbrettern sollten die Abstände zwischen den Balken jedoch etwas schmaler gewählt werden. Hier gilt die grobe Faustregel, dass die Abstände zwischen den Balken doppelt so viele Zentimeter sein sollten wie die Stärke der Bretter in Millimetern. Werden also beispielsweise 20mm starke Holzbretter verlegt, sollten die Abstände zwischen den Traghölzer etwa 40cm betragen.

Terrasse selber bauen mit Anleitung

 

3. Schritt: den Terrassenbelag montieren

Nachdem die Unterkonstruktion fertig gestellt ist, können die Holzbretter montiert werden, die den Belag der Terrasse bilden. Die Bretter werden vor der Montage jedoch immer vorgebohrt, um auf diese Weise unschöne Risse zu verhindern. Zudem werden die Löcher abgesenkt, damit die Schrauben später nicht überstehen. Jedes Brett erhält an den Stellen, an denen es auf den Traghölzern aufliegt, zwei nebeneinander liegende Bohrlöcher. Anschließend können die Bretter auf der Terrasse verteilt werden. Das Befestigen der Bretter beginnt dann an der Hauswand, wobei durchgehend 5 bis 10mm breite Dehnungsfugen zur Hauswand und zwischen den Brettern eingehalten werden müssen. Hierbei erweisen sich Abstandshölzchen oder Holzkeile als ideale Hilfsmittel. Sind alle Bretter sauber verschraubt, können die Abstandshölzchen entfernt werden und im Grunde genommen ist die Terrasse damit fertig. Um den Rand zu kaschieren, können zum Schluss noch dekorative Kieselsteine verteilt oder auch Palisaden gesetzt werden.

Wer anstelle einer Holzterrasse aber lieber eine Terrasse mit Metallelementen bauen möchte, findet vielleicht hier die passende Idee dafür.