Eine Terrasse hat als Übergang zwischen dem Haus und dem Garten nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern schafft auch zusätzlichen Wohnraum, der recht vielseitig genutzt werden kann. So bietet sich die Terrasse für ein gemütliches Frühstück, einen geselligen Kaffeenachmittag oder eine lauschige Grillparty an, eignet sich hervorragend als Spielplatz im Freien für die Kinder und lädt dazu ein, sich zu entspannen und das schöne Wetter zu genießen. Möchte der Hausherr eine Terrasse anlegen oder muss die bestehende Terrasse renoviert werden, kann er sich natürlich professionelle Hilfe holen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann er seine Terrasse aber durchaus auch selber bauen und in diesem Zuge auch noch den einen oder anderen Euro einsparen. Besonders geeignet für den Selbstbau sind dabei Holzterrassen und wie der Heimwerker eine solche Terrasse selber bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Eine Terrasse verlegen – mit diesen Tipps und Tricks kein Problem

1. Schritt: die Materialien besorgen

  • Für eine Holzterrasse kann auf ein umlaufendes Fundament oder eine Bodenplatte aus Beton verzichtet werden, allerdings wird trotzdem ein stabiler, tragfähiger und ebener Untergrund benötigt. Dies ist bei einem gewachsenen Boden meist gegeben, bei einem aufgeschütteten Boden hingegen bilden eine Schotter- oder Splittschicht sowie eine Sandschicht den erforderlichen Untergrund.
  • Für die Unterkonstruktion der Terrasse werden Gehwegplatten und Traghölzer verarbeitet. Um hier die notwendige Materialmenge zu ermitteln, ist zunächst ein wenig Rechenarbeit erforderlich. Die Traghölzer sollten mindestens 8cm breit sein, die Höhe kann entsprechend der gewünschten Terrassenhöhe gewählt werden. Die benötigte Anzahl an Traghölzern hängt von dem verwendeten Terrassenbelag ab. Generell gilt, dass der Abstand zwischen den Traghölzer in Zentimetern etwa der doppelten Stärke der Terrassendielen in Zentimetern entsprechen sollte.
  • Werden also beispielsweise 30mm starke Terrassendielen verlegt, sollten die Traghölzer mit rund 60cm Abstand zueinander angeordnet werden. Zu der errechneten Anzahl werden dann noch zwei weitere Traghölzer hinzugefügt, denn auf der vordersten und der hintersten Steinreihe werden die Traghölzer doppelt verlegt. Die benötigte Menge an Gehwegplatten ergibt sich aus der Anzahl der Traghölzer. Als weitere Materialien werden Wurzelvlies, die Terrassendielen sowie rostfreie Edelstahlschrauben benötigt.
  • Da jede Holzart aber ihr eigenes Schwind- und Quellverhalten aufweist, sollten die Traghölzer und die Terrassendielen aus der gleichen Holzart bestehen. An Werkzeugen und Hilfsmitteln kommen vier Stäbe und Schnur zum Abstecken der Terrassenfläche, die Wasserwaage, eine lange Latte zum Abziehen der Fläche, ein Gummi- oder Maurerhammer, Abstandhölzchen, die Bohrmaschine sowie bei Bedarf die Säge zum Einsatz.

 

2. Schritt: den Untergrund vorbereiten

Wie die vorbereitenden Arbeitsschritte ausfallen, hängt vom vorhandenen Untergrund ab. Handelt es sich um einen gewachsenen Boden, reicht es normalerweise aus, Steine und Unkraut auf der abgesteckten Fläche zu entfernen, eventuelle Löcher aufzufüllen und den Boden gleichmäßig gerade abzuziehen. Bei einem aufgeschütteten Boden wird ein etwa 30cm tiefes Bett ausgehoben. Dieses Bett wird anschließend mit einer gut 20cm hohen Schotter- oder Splittschicht und einer rund 5cm hohen Sandschicht aufgefüllt. Die Schotter- oder Splittschicht sorgt für die notwendige Stabilität, die Sandschicht ermöglicht ein gerades Ausrichten der Unterkonstruktion.

 

3. Schritt: die Unterkonstruktion verlegen

Auf der vorbereiteten Fläche wird nun zuerst Wurzelvlies ausgelegt, das verhindert, dass Unkraut durch die Fugen in den Terrassendielen wächst. Auf dem Wurzelvlies werden dann die Gehwegplatten verlegt. Die Platten werden dabei erst bündig mit den Rändern der Terrasse angeordnet und die übrigen Platten anschließend mit gleichmäßigen Abständen zueinander auf der Fläche verteilt. Wenn die Platten positioniert sind, werden sie mithilfe von Wasserwaage und Gummihammer gerade ausgerichtet. Als nächstes sind die Traghölzer an der Reihe. Diese werden auf den beiden äußersten Steinreihen bündig mit den Rändern ausgelegt, auf den anderen Gehwegplatten werden sie jeweils mittig angeordnet. Dabei werden die äußeren Traghölzer jedoch doppelt verlegt. Dies hat den Hintergrund, dass die Terrassendielen dadurch nicht unmittelbar an den Enden verschraubt werden müssen, was die Gefahr von unschönen Rissen senkt. Wenn die Unterkonstruktion fertig ist, wird noch einmal überprüft, ob sie überall tatsächlich gerade ist.

Terrasse verlegen mit diesen Tipps und Tricks

 

4. Schritt: den Terrassenbelag montieren

Nun müssen nur noch die Terrassendielen auf der Unterkonstruktion verlegt werden. Dazu werden die Dielen so über der Terrassenfläche verteilt, dass sie im rechten Winkel zu den Traghölzern verlaufen. Anschließend werden überall dort, wo die Dielen auf den Traghölzern aufliegen, zwei nebeneinander liegende Löcher vorgebohrt. Die Löcher werden außerdem abgesenkt, um sicherzustellen, dass die Schraubenköpfe später nicht überstehen. Mithilfe der Edelstahlschrauben werden die Terrassendielen dann an der Hauswand beginnend und mit gleichmäßig breiten Fugen nach und nach mit der Unterkonstruktion verschraubt und damit ist die selbstgebaute Terrasse auch schon fertig.

Und wer anstelle einer Holzterrasse lieber Steine auf seiner Terrasse verlegen möchte, findet hier eine Videoanleitung dazu.