Eine Holzterrasse schafft nicht nur zusätzlichen Nutz- und Wohnraum im Freien, sondern überzeugt vor allem durch ihre Optik. So fügt sich das natürliche Material harmonisch in nahezu jede Umgebung ein und sorgt für ein angenehmes und gemütliches Ambiente. Fast überall auf der Welt hat sich Holz schon seit Jahrhunderten als Baustoff bewährt und auch unter Heimwerkern ist es sehr beliebt, da es sich verhältnismäßig unkompliziert be- und verarbeiten lässt. Möchte der Heimwerker nun eine Holzterrasse bauen, kann er aus vielen unterschiedlichen Hölzern wählen. Neben einigen heimischen Hölzern erfreut sich dabei auch das exotische Bangkirai großer Beliebtheit. Grundsätzlich wird eine Terrasse aus Bangkirai genauso gebaut wie eine Terrasse aus jedem anderen Holz auch, allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten, die der Heimwerker berücksichtigen sollte.

Terrassen verlegen mit Bangkirai Holz – einige Infos vorab

Inhaltsübersicht:

Bangkirai stammt aus Südasien und gehört in Ländern wie Indonesien oder Indien zu den wichtigsten Konstruktionshölzern. Hierzulande findet das exotische Holz in erster Linie im Außenbereich Verwendung, beispielsweise für Gartenmöbel oder als Belag für Balkone und Terrassen. Dabei gibt es durchaus auch gute Gründe, weshalb Bangkirai trotz der mitunter ordentlichen Preise sehr beliebt ist:

  • Bankirai TerrassenbauBangkirai ist ein sehr hartes Holz und hat Festigkeitswerte, die rund 50 Prozent höher sind als bei beispielsweise Eiche. Durch die Härte ist das Holz sehr robust und unempfindlich gegenüber mechanischen Beanspruchungen, gleichzeitig ist aber auch die Bearbeitung etwas schwieriger.
  • Bangkirai ist ein überaus widerstandsfähiges Holz. Es zeigt sich sehr unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und nahezu resistent gegenüber Schädlingen und Pilzen. Dies macht Bangkirai zu einem sehr langlebigen Holz.
    Bangkirai bedarf kaum Pflege. Anders viele andere Holzarten kommt Bangkirai mit einem Mindestmaß an Pflege aus. Je nach Witterungseinflüssen genügt es in aller Regel völlig, das Holz einmal pro Jahr mit einem speziellen Bangkirai-Öl zu behandeln, um so die satte Farbe aufrechtzuerhalten und die lange Haltbarkeit zu sichern.
  • Bangkirai besticht durch seine Optik. Das Holz zeigt eine gelblich-braune Färbung, die im Laufe der Zeit häufig zu einem satten, warmen und ruhigen Olivbraun nachdunkelt. Nennenswerte Farbunterschiede zwischen dem Kern- und dem Splintholz gibt es nicht und auch die Maserung ist sehr dezent. Dies lässt Bangkirai sehr edel aussehen.

Einige Beispiele für Terrassen mit Bangkirai Holz sind hier zu sehen:

Und wie der Heimwerker eine Terrasse mit Bangkirai selber bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

 

Terrassen verlegen mit Bangkirai Holz – so wird’s gemacht

1. Schritt: die Vorbereitung

Bevor Bangkirai verlegt wird, sollte es sehr gründlich mit Wasser abgespült werden. Dadurch werden möglicherweise enthaltene Inhaltsstoffe schon im Vorfeld ausgewaschen. Andernfalls könnten sich die Inhaltsstoffe durch den ersten Regen lösen und dies hätte eine rotbraune Verfärbung des Wassers zur Folge.

Zu den vorbereitenden Arbeitsschritten gehört außerdem die Vorbereitung des Untergrunds. Bei einem gewachsenen Boden reicht es meist aus, die Steine und das Unkraut zu entfernen und die Fläche gleichmäßig gerade und mit einem leichten Gefälle abzuziehen. Bei einem aufgeschütteten Boden sollte ein etwa 30cm tiefes Bett ausgehoben und mit einer gut 20cm hohen Schotter- sowie einer gut 5cm hohen Sandschicht aufgefüllt werden. Die Schotterschicht gewährleistet die notwendige Stabilität, die Sandschicht erleichtert das Ausrichten der Unterkonstruktion. Möglich ist aber auch, die Terrasse auf einem bestehenden Fliesen- oder Steinboden oder auf Betonestrich zu verlegen, wenn diese eben, trocken und ausreichend tragfähig sind. Auf dem vorbereiteten Untergrund wird nun Wurzelvlies verlegt, denn dieses verhindert das Wachstum von Unkraut.

 

2. Schritt: die Unterkonstruktion

Für die untere Schicht der Unterkonstruktion bieten sich Gehwegplatten an. Diese werden gleichmäßig verteilt über die Fläche ausgelegt und exakt gerade ausgerichtet. Die Abstände zwischen den Gehwegplatten sollten dabei so groß gewählt werden, dass die Traghölzer mittig auf den Gehwegplatten positioniert werden können. Für die Traghölzer hat sich die Grundregel bewährt, dass die Abstände in Zentimetern rund doppelt so groß sein sollten wie die Stärke der Terrassendielen in Millimetern. Werden also beispielsweise 25mm starke Bangkirai-Dielen verlegt, sollten die Abstände zwischen den Traghölzern 50cm betragen. Die Traghölzer sollten übrigens ebenfalls aus Bangkirai oder einem gleichwertigen Hartholz bestehen, denn nur so ist ein gleichmäßiges Quell- und Schwindverhalten sichergestellt. Die Traghölzer werden mittig auf den Gehwegplatten angeordnet, nur auf den beiden äußeren Plattenreihen werden sie bündig mit den Plattenrändern verlegt. Sind alle Traghölzer positioniert, wird noch einmal überprüft, ob die Unterkonstruktion gerade ist. Wird die Terrasse auf einem Fliesen- oder Steinboden oder auf Betonestrich aufgebaut, werden die Traghölzer unmittelbar darauf verlegt und fest verankert.

Terrassen verlegen mit Bangkirai Holz

 

3. Das Verlegen von Bangkirai

Nachdem die Unterkonstruktion fertig gestellt ist, werden die Terrassendielen auf den Traghölzern verteilt. Bevor die Dielen befestigt werden können, müssen die Schraublöcher jedoch immer mit einem Hartholzbohrer vorgebohrt werden. Zudem sollten die Löcher abgesenkt werden, um so überstehende Schraubenköpfe zu vermeiden. Jede Diele erhält auf den Auflageflächen jeweils zwei nebeneinander liegende Schraublöcher. Zu den Enden hin muss aber ein Abstand von mindestens 2cm eingehalten werden, weil sich das Holz andernfalls wölben könnte. Befestigt werden die Hölzer mithilfe von Edelstahlschrauben, die etwa doppelt so lang sein müssen wie die Dielenstärke. Eisenschrauben sollten auf keinen Fall verwendet werden, denn diese hätten blau-schwarze Verfärbungen zur Folge. Zu festen Elementen wie der Hauswand muss eine mindestens 1cm breite Dehnungsfuge eingehalten werden, die Fugen zwischen den Holzdielen sollten 3 bis 5mm breit sein. Dadurch ist sichergestellt, dass das Holz ausreichend Platz zum Arbeiten hat. Für gleichmäßige Fugen erweisen sich Distanzhölzchen oder Abstandskeile als ideales Hilfsmittel. Sind alle Dielen verlegt, können sie mithilfe von Kreissäge und Führungsschiene auf die gewünschte Länge gekürzt werden. Zum Schluss sollten die Schnittkanten dann noch mit einem Hirnholzschutz versiegelt werden und damit ist das Verlegen der Terrasse aus Bangkirai Holz abgeschlossen.