Während die einen Haustiere wie einen Hund, eine Katze, ein Meerschweinchen, einen Wellensittich oder Fische halten, ziehen andere Reptilien wie eine Echse, eine Spinne oder eine Schlange vor. Eine artgerechte Haltung solcher Exoten setzt aber unter anderem ein entsprechend eingerichtetes Terrarium voraus. Nun gibt es Terrarien samt Einrichtungsgegenständen, Technik und Zubehör in den unterschiedlichsten Varianten und Ausführungen fertig zu kaufen. Die Preise sind allerdings mitunter sehr hoch, so dass es sich durchaus lohnen kann, etwas Zeit und Mühe zu investieren und beispielsweise die Terrarienrückwand selber zu bauen. Eine Möglichkeit, wie der Tierfreund eine Rückwand für sein Terrarium selber bauen kann, ist hier zu sehen:

Eine andere Möglichkeit stellt die folgende Anleitung vor.

Eine Terrarium Rückwand selber bauen – die benötigten Materialien

Inhaltsübersicht:

  • Styroporplatten in unterschiedlichen Stärken
  • flexibler Fliesenkleber
  • Aquariensilikon
  • wasserfester Holzleim
  • Terrariensand
  • Pinsel
  • Messer mit sehr scharfer Klinge
  • Stift

 

Eine Terrarium Rückwand selber bauen – einfach und kostengünstig

1. Schritt: die Styroporplatten vorbereiten

Zunächst werden die Styroporplatten auf die benötigte Breite zugeschnitten, so dass die Platten später in das Terrarium eingelegt werden können. Wie viele Styroporplatten benötigt werden, hängt von der Höhe des Terrariums und der Dicke der verwendeten Platten ab. Insgesamt sind so viele Platten erforderlich, dass die gesamte Höhe der Rückwand, also vom Boden des Terrariums bis zur Oberkante, abgedeckt ist. Aus einer Styroporplatte können dabei immer zwei Streifen für die Rückwand angefertigt werden.

 

2. Schritt: die Styroporplatten zuschneiden

Nachdem die Styroporplatten auf die richtige Breite zugeschnitten sind, folgt der kreative Teil, denn nun wird die Form der Rückwand angelegt. Dazu wird eine Wellenlinie auf die erste Styroporplatte aufgezeichnet. Die Form der Wellenlinie kann dabei natürlich ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden. Wichtig ist aber, darauf zu achten, dass der Streifen insgesamt nicht zu breit wird, denn die Rückwand soll ja tatsächlich nur eine Rückwand ergeben und nicht bis weit in das Terrarium hineinragen. Ist die erste Wellenlinie aufgezeichnet, wird der Streifen mit einem sehr scharfen Messer ausgeschnitten. Außerdem wird der Streifen mit einer 1 nummeriert, damit später der Einbau in der richtigen Reihenfolge erfolgen kann.

Ist der erste Streifen ausgeschnitten, wird die Styroporplatte umgedreht, so dass wieder die gerade Kante nach vorne zeigt. Dann wird die nächste Wellenlinie aufgemalt, ebenfalls ausgeschnitten und wieder nummeriert. Nach dem gleichen Prinzip geht es nun weiter, bis genügend Styroporstreifen vorhanden sind, um die Rückwand aufzubauen. Wichtig beim Zuschnitt ist aber, dass die Streifen unterschiedliche Konturen haben, damit eine felsartige Rückwand mit Absätzen, Stufen und Treppen entsteht. Wer möchte, kann außerdem größere Ausbuchtungen einarbeiten, die das Tier später als Plattform und Liegefläche nutzen kann.

Terrarium Rückwand selber bauen

 

3. Schritt: die Styroporplatten einsetzen

Sind alle Styroporstreifen zugeschnitten, sollte die Rückwand einmal probeweise im Terrarium aufgebaut werden. Passt alles, werden die Styroporstreifen wieder herausgenommen und anschließend nach und nach verklebt. Begonnen wird dabei mit dem untersten Streifen. Dieser wird auf der Unterseite und auf der Rückseite mit etwas Aquariensilikon versehen, in das Terrarium eingelegt und festgedrückt. Danach wird der letzte Styroporstreifen, also der Streifen, der den Abschluss auf der Oberseite bildet, eingeklebt. Anschließend werden alle weiteren Styroporstreifen eingebaut, bis die gesamte Rückwand aufgebaut ist. Dabei reicht es übrigens völlig aus, den Kleber nur auf die Styroporplatten zu geben. Mit Ausnahme der untersten und der obersten Platte müssen die Styroporstreifen also nicht zusätzlich auch mit der Terrarienrückwand verklebt werden.

Ist die gesamte Rückwand aufgebaut, werden alle Kanten entlang der Rückwand mit einem Streifen Silikon umrandet. Auf diese Weise werden eventuelle Zwischenräume verschlossen und kleine Insekten können später nicht hinter die Rückwand krabbeln. Das Silikon muss nun trocknen.

 

4. Schritt: den Fliesenkleber auftragen

Als nächstes ist der Fliesenkleber an der Reihe, bei dem es sich aber unbedingt um einen flexiblen Fliesenkleber handeln muss. Der Fliesenkleber wird so angerührt, dass er nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest ist. Die Konsistenz ist richtig, wenn der Fliesenkleber mit dem Pinsel oder mit den Händen auf die Rückwand aufgetragen werden kann. In kleinen Flächen wird nun die gesamte Rückwand Schritt für Schritt mit Fliesenkleber eingestrichen. Mit dem Pinsel oder den Fingern können dabei gleichzeitig Konturen eingearbeitet werden. Ist die Rückwand komplett bedeckt, sollte der Fliesenkleber einen Tag lang trocknen. Am nächsten Tag wird eine zweite Schicht Fliesenkleber aufgetragen, die dann ebenfalls trocknen muss.

 

5. Schritt: den Sand einbringen

Ist auch die zweite Schicht Fliesenkleber trocken, wird eine dritte Schicht Fliesenkleber aufgetragen. Diese wird aber direkt nach dem Auftrag mit dem Terrariensand bestreut. Es wird also immer eine kleine Fläche mit Fliesenkleber versehen und sofort mit Terrariensand abgedeckt. Die besandete Rückwand muss nun wieder einen Tag lang trocknen.

Nach dem Trocknen wird die Rückwand vorsichtig abgefegt. Dadurch wird sichtbar, an welchen Stellen kein oder zu wenig Sand haftet. Um diese Stellen auszubessern, wird ein Teil Holzleim mit etwa drei Teilen Wasser verrührt. Dieses Gemisch wird dann wieder schrittweise auf die Rückwand aufgetragen und direkt mit weiterem Sand bestreut. Auf diese Weise können nur einzelne Stellen ausgebessert werden, für eine dicke Sandbeschichtung kann aber auch die gesamte Rückwand noch einmal bearbeitet werden. Die Rückwand ist damit fertig. Das Terrarium sollte nun aber rund eine Woche lang stehen bleiben, damit es richtig auslüftet und die Rückwand vollständig durchtrocknet. Danach kann das Terrarium eingerichtet werden.