In den Bereich der Bauwerksabdichtung gehören alle die Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Feuchtigkeit und Nässe eindringen. Manche dieser Maßnahmen, die die Bausubstanz schützen und den Wert erhalten, nehmen nur wenige Minuten in Anspruch, andere Arbeiten wiederum sind sehr arbeits-, zeit- und kostenintensiv. Trotzdem sollte das Abdichten nicht auf die leichte Schulter genommen und nur halbherzig ausgeführt werden, denn Schäden durch Feuchtigkeit, Nässe und Witterungseinflüsse können extrem hohe Folgekosten mit sich bringen. Im Idealfall sollte natürlich schon im Zuge der Planung und während der Bauphase auf eine ordentliche Balkon- und Terrassenabdichtung geachtet werden. Aber auch im Nachhinein kann der Heimwerker einige Maßnahmen ergreifen, um seinen Balkon oder seine Terrasse wirksam abzudichten und damit vor Schäden zu schützen.
So dichten Sie Balkon und Terrasse professionell ab
Sind bereits größere Schäden vorhanden, führt vielfach kein Weg an etwas aufwändigeren Sanierungsmaßnahmen vorbei. Hierfür gibt es aber viele unterschiedliche Systeme, die auch der Heimwerker in Eigenregie verarbeiten kann. Ein Beispiel für ein solches System zur Sanierung und Abdichtung ist hier zu sehen:
Sind noch keine Schäden aufgetreten oder reicht es aus, beispielsweise gesprungene Fliesen auszutauschen, besteht eine sinnvolle Abdichtungsmaßnahme darin, den Balkon oder die Terrasse mit einer Imprägnierung abzudichten. Durch die Imprägnierung wird der Terrassenbelag wasserabweisend ausgerüstet und damit gut gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt. Gleichzeitig bleibt der Belag aber atmungsfähig und durchlässig für Wasserdampf. Eine Balkon- und Terrassenimprägnierung ist für Fliesen, Beton, Estriche und Natursteine geeignet, enthält keine Lösungsmittel und trocknet farblos auf. Die Imprägnierung zieht aber nicht nur in die Poren ein und bildet einen wasserabweisenden Film, sondern beugt auch Verschmutzungen vor und kann sogar poröse Stellen und kleine Risse wirksam versiegeln. Eine ausreichende Schutzschicht ist vorhanden, wenn Wasser von der Oberfläche abperlt. Enthält die verwendete Imprägnierung zusätzlich fungizide und biozide Zusatzstoffe, schützt sie außerdem auch vor Pilzen, Algen und Moos.
Um den Balkon oder die Terrasse mit einer Imprägnierung abzudichten, werden
eine Balkon- und Terrassenimprägnierung,
ein Gummiwischer sowie
ein Lappen und sauberes Wasser
benötigt.
Die Imprägnierung, die gebrauchsfertig in Kanistern erhältlich ist, wird als erstes direkt aus dem Behälter auf die gereinigte Fläche gegossen. Mit dem Gummiwischer wird die Flüssigkeit anschließend sorgfältig verteilt. Am besten wird der Gummiwischer dabei immer wieder in verschiedenen Richtungen über die Fläche geführt, um auf diese Weise sicherzustellen, dass die gesamte Fläche inklusive der Fugen gleichmäßig benetzt ist.
Nach einer Einwirkzeit von etwa fünf Minuten wird die überschüssige Flüssigkeit dann wieder abgezogen. Hierfür kommt erneut der Gummiwischer zum Einsatz, der immer diagonal zu den Fugen über die Fläche bewegt wird. Danach wird die Fläche mit einem feuchten, saugfähigen Lappen nachbehandelt, um auf diese Weise die jetzt noch vorhandene, überschüssige Imprägnierung endgültig aufzunehmen. Der Lappen sollte dabei in regelmäßigen Abständen in Wasser ausgespült werden. Nun muss die Fläche nur noch trocknen, danach ist die Abdichtung mittels Imprägnierung auch schon abgeschlossen.
So dichten Sie Anschluss- und Dehnungsfugen auf Balkon und Terrasse ab
Insbesondere bei Belägen wie Fliesen werden immer auch Anschlussfugen eingeplant, bei großen Flächen werden zudem Dehnungsfugen eingearbeitet. Als Anschlussfuge wird der Übergang bezeichnet, wo die Terrasse oder der Balkon an andere Bauteile wie Hauswände oder Gartenmauern angrenzen. Dehnungsfugen werden auch als Bewegungsfugen bezeichnet und haben die Aufgabe, die Spannungen aufzufangen, die entstehen, wenn sich die Baustoffe durch Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ausdehnen oder zusammenziehen.
Im Außenbereich müssen Anschluss- und Dehnungsfugen dauerelastisch, wasserdicht und witterungsbeständig abgedichtet werden. Andernfalls könnte es passieren, dass sich Lücken bilden, in die Wasser eindringen kann. Um die Fugen abzudichten, wird zuerst ein Gummiprofil in die Fuge gedrückt. Diese Gummiprofile gibt es in verschiedenen Stärken, passend zu den gängigen Fugenbreiten. Je nach Hersteller werden die Gummiprofile teilweise aber auch unter der Bezeichnung Hinterfüllschnur angeboten. Um das Gummiprofil optimal in die Fuge zu drücken, erweisen sich Werkzeuge wie ein Schrauberzieher oder ein Pinselstiel als ideale Hilfsmittel. Anschließend wird die Fuge mit Silikon verfüllt, je nach Belag kommt hierbei Bau- oder Natursteinsilikon zur Anwendung. Zum Schluss kann die Dichtungsmasse noch mit einem Fugenglätter oder dem Finger, beide vorher mit Spülmittelwasser befeuchtet, glatt abgezogen werden und damit sind die Fugen wirksam abgedichtet.
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