Es gibt nur wenige Reparatur- und Heimwerkerarbeiten, die ohne Bohrlöcher auskommen. Nun ist es auch nicht allzu schwierig, Löcher zu bohren, aber trotzdem gibt es einige Punkte, auf die der Heimwerker achten sollte. Andernfalls kann es schnell passieren, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfällt, weil die gebohrten Löcher beispielsweise unregelmäßig, zu groß, zu tief oder zu flach geworden sind oder auch unschöne Risse verursacht haben. Ein paar Tipps dazu, wie Löcher in der Wand gebohrt werden, zeigt dieses Video:
Und worauf es zu achten gilt, wenn Löcher in Holz gebohrt werden sollen, erklärt die folgende Anleitung.
Löcher in Holz bohren – so macht’s der Profi
1. Die Vorbereitung
In den meisten Fällen wird nicht einfach so drauflos gebohrt, sondern die benötigte Bohrung wird auf dem Holz angerissen. Hierfür wird ausgemessen oder ermittelt, an welcher Stelle sich das Bohrloch befinden soll, und anschließend wird die Mitte der Bohrung markiert. Dies erfolgt mithilfe von zwei Linien, die sich kreuzen. An der Stelle, an der sich die beiden Linien kreuzen, wird später dann die Bohrspitze angesetzt. Um das Kreuz herum wird zusätzlich aber noch ein Kreis gezeichnet, durch den kontrolliert werden kann, ob sich der Bohrer innerhalb der ausgemessenen Position bewegt. Um zu verhindern, dass der Bohrer beim Ansetzen verläuft, kann die Mitte der Bohrung mit einer kleinen Vertiefung ausgestattet werden. Hierfür kommen ein Vorstecher oder ein Stichling zum Einsatz, als Alternative kann aber genauso gut ein herkömmlicher Nagel verwendet werden. Das Hilfsmittel wird einfach in die Mitte des angezeichneten Bohrlochs gedrückt und durch die Verstärkung kann der Bohrer nicht mehr so leicht abrutschen.
2. Die Auswahl des Bohrers
Für die richtige Auswahl des Bohrers sind im Wesentlichen zwei Kriterien entscheidend, nämlich zum einen der geplante Durchmesser des Bohrlochs und zum anderen, welches Holz wie gebohrt werden soll. Bei Bohrlöchern mit kleinen Durchmessern kommt meist der sogenannte Holzspiralbohrer zum Einsatz. Er ist mit einer langen Zentrierspitze und zwei Vorschneidern, die die Holzfasern anritzen, ausgestattet, Spanheber sind für das anschließende Ausschneiden der Holzfasern zuständig. Bei eher flachen Bohrlöchern mit größeren Durchmessern werden der Forstner-, der Kunst- oder der Beschlaglochbohrer verwendet. Für tiefe Bohrlöcher wiederum sind der Schlangen- und der Balkenbohrer ausgelegt. Daneben können tiefe Bohrlöcher auch mit dem verstellbaren Holzzentrumsbohrer gearbeitet werden, der aber im Bohrständer verwendet werden sollte, um so präzise Bohrungen sicherzustellen.
3. Das Bohren
Holz wird grundsätzlich immer mit einer höheren Drehzahl gebohrt als beispielsweise Beton oder Stein. Als Grundregel gilt dabei, dass die Drehzahl umso höher eingestellt wird, je kleiner der Durchmesser des Bohrlochs ist. Mit zunehmendem Durchmesser des Bohrlochs reduziert sich somit im Gegenzug die Drehzahl.
Der Werkstoff Holz besteht aus Fasern. Da diese das Bohrergebnis beeinflussen, sollte nach Möglichkeit mit der Faser gebohrt werden. Nun verlaufen die Holzfasern aber nicht exakt gerade, wodurch der Bohrer auf unterschiedliche Härten trifft. Um zu verhindern, dass die Bohrung aus diesem Grund verläuft, sollte das Holz beim Bohren fest eingespannt sein. Wird quer zur Faser gebohrt, sollte das Holzteil mit einem Stück Restholz unterlegt werden. Dies reduziert die Gefahr, dass das Holz reißt oder auf der Austrittsseite splittert.
Um das Loch nun zu bohren, wird die Bohrspitze auf die markierte Bohrlochmitte aufgesetzt. Dann wird die Bohrmaschine eingeschaltet und im rechten Winkel zum Holz gehalten, wodurch sich der Bohrer gerade durch das Holz arbeitet. Ist das Loch gebohrt, wird der Bohrer bei laufender Bohrmaschine wieder gerade aus dem Holz herausgezogen.
4. Unterschiedliche Bohrtiefen und Senken der Bohrlöcher
Nicht immer werden durchgehende Bohrungen gearbeitet, sondern mitunter müssen die Löcher nur mit einer bestimmten Tiefe gebohrt werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Bohrlöcher für Holzdübel gedacht sind. Um Löcher nur in einer bestimmten Tiefe zu bohren, stehen als Hilfsmittel sogenannte Bohreranschläge oder Tiefensteller zu Verfügung. Diese werden auf den Bohrer aufgesetzt und funktionieren wie eine Sperre, die verhindert, dass der Bohrer tiefer in das Holz eindringt. Der Heimwerker kann sich aber auch einfach mit einem Stück Klebeband behelfen, das er als sichtbare Markierung in der entsprechenden Höhe um den Bohrer klebt.
In einigen Bauanleitungen findet sich außerdem der Hinweis, dass die gebohrten Löcher gesenkt werden sollen. Mit dem Senken ist ein Verfahren gemeint, bei dem ein Bohrloch entgratet und sein Durchmesser an der Holzoberfläche vergrößert wird. Als Werkzeug kommt hierbei ein sogenannter Spitzensenker zum Einsatz, der auf das Bohrloch aufgesetzt wird und sich in senkrechter Haltung und mit wenig Druck mehrere Male um das Bohrloch dreht. Um das Bohrloch herum entsteht dadurch eine abgesenkte Oberfläche und wenn nun eine Schraube in das Bohrloch eingedreht wird, steht der Schraubenkopf auf der Oberfläche nicht über, sondern setzt sich in das abgesenkte Loch.
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