Wenn es darum geht, die Küche, das Bad oder andere geflieste Räume zu renovieren, ist das Herausreißen der alten Fliesen nicht nur arbeitsaufwändig und zeitintensiv, sondern verursacht auch jede Menge Dreck. Dieser Aufwand lässt sich jedoch in vielen Fällen dadurch vermeiden, dass die neuen Fliesen einfach auf den alten Fliesen verlegt werden. Möglich ist dies prinzipiell immer dann, wenn die alten Fliesen ohne Hohlräume verlegt wurden und noch fest an Wand oder Boden sitzen. Um Fliesen auf Fliesen zu verlegen, kommen im Wesentlichen zwei unterschiedliche Varianten in Frage. So können die Fliesen nämlich entweder in Verbindung mit einem Dispersionskleber oder mit einem kunststoffvergüteten Fliesenkleber auf Zementbasis verlegt werden. Während sich der Dispersionskleber jedoch ausschließlich für das Verlegen von Fliesen an der Wand eignet, kann ein Fliesenkleber auf Zementbasis sowohl an der Wand als auch auf dem Boden zum Einsatz kommen. Wie das Verlegen von Fliesen auf Fliesen nun aber konkret funktioniert, erklären die folgenden Anleitungen.
Wie Sie Fliesen auf Fliesen verlegen – an der Wand
Um neue Wandfliesen auf alten Wandfliesen zu verlegen, kann ein Dispersionskleber verwendet werden. Dieser eignet sich aber tatsächlich nur für das Verlegen von Wandfliesen im Innenbereich. Die Arbeit beginnt dann mit dem gründlichen Reinigen der Fläche, die unbedingt fett- und staubfrei sowie trocken sein muss. Als Reinigungsmittel sollte ein alkalischer Reiniger oder ein sogenannter Anlauger verwendet und, sofern notwendig, die Fläche außerdem mit einem Anti-Schimmelmittel behandelt werden. Die saubere Fläche wird dann mit Haftgrund grundiert und anschließend dünn mit einer Schicht Dispersionskleber abgespachtelt. Die Spachtelung sorgt dafür, dass die Wandfliesen weniger leicht abrutschen und gleicht zudem kleine Unebenheiten aus. Ist die Spachtelung handtrocken, kann das eigentliche Verlegen der Fliesen beginnen. Dazu wird der Dispersionskleber mit der glatten Seite der Kelle aufgetragen und mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Beim Durchkämmen sollte der Spachtel übrigens in einem Winkel von etwa 45 Grad gehalten werden, denn so entsteht ein ideales Kleberbett im Hinblick auf Klebstoffmenge und Struktur. Die Fliesen werden nun nach und nach in das Kleberbett gedrückt. Um gleichmäßige Fugen zu erzielen, sollten Fliesenkreuze verwendet werden. Bevor der Dispersionskleber vollständig abgebunden hat, werden die Fliesenkreuze wieder entfernt und die Fugen ausgekratzt. Zum Schluss werden die Fugen dann mit einem hochflexiblen Fugenmörtel verfugt. Anschluss- und Dehnungsfugen hingegen werden mit Silikon ausgefüllt, der passend zur Farbe des Fugenmörtels ausgewählt werden sollte.
Wie Sie Fliesen auf Fliesen verlegen – auf dem Boden
Bevor das eigentliche Verlegen der Fliesen beginnen kann, muss der Untergrund vorbereitet werden. Dazu werden die alten Fliesen zuerst mit einem alkalischen Reiniger oder einem sogenannten Anlauger gründlich gereinigt. Auf die gereinigten Fliesen wird anschließend eine dünne Schicht Haftgrund als Grundierung aufgetragen. Als Alternative oder zusätzlich zu der Grundierung mit Haftgrund kann die Fläche auch mit einem hochflexiblen Fliesenkleber abgespachtelt werden. Durch die Spachtelung können kleine Unebenheiten ausgeglichen werden und zudem neigen die Fliesen später weniger zum Verrutschen. Bevor es nun weitergehen kann, muss die Spachtelung handtrocken sein, was meist nach etwa zwei bis drei Stunden der Fall ist. Wurde der hochflexible Fliesenkleber verwendet, um Unebenheiten auszugleichen, sollte die Fläche jedoch mindestens 24 Stunden lang trocknen.
Auf der vorbereiteten Fläche können nun die neuen Fliesen verlegt werden. Die Vorgehensweise gestaltet sich dabei im Grunde genommen genauso wie beim herkömmlichen Verlegen von Fliesen, nur dass hochflexibler Fliesenkleber auf Zementbasis verwendet wird. Das bedeutet, auf die Fläche wird der Fliesenkleber aufgetragen und mit einem Zahnspachtel durchgekämmt, danach werden die neuen Fliesen in dem Kleberbett ausgerichtet und festgedrückt. Um die Fläche zu verfugen, sollte hochflexibler Fugenmörtel verwendet werden. Unter Einsatz eines kunststoffvergüteten Fliesenklebers auf Zementbasis können die neuen Fliesen aber nicht nur auf alten Boden-, sondern auch auf alten Wandfliesen verlegt werden. Die Vorgehensweise bleibt dabei im Wesentlichen gleich.
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