Eine Treppe ist zunächst einmal eine Konstruktion, die dazu dient, Höhenunterschiede zu überwinden. In anderen Worten bedeutet das, dass eine Treppe notwendig ist, um sicher und bequem von einer Etage in eine andere zu gelangen. Neben dem praktischen Nutzen hat eine Treppe aber auch eine optische und gestalterische Funktion. So wertet eine Treppe das Interieur auf und unterstreicht das Wohnkonzept, indem sie sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt oder durch bewusst gewählte Kontraste Akzente setzt. Treppen gibt es dabei in den unterschiedlichsten Ausführungen, sowohl im Hinblick auf die Materialien als auch hinsichtlich der Konstruktionen und der Grundrisse. Diese Faktoren wiederum beeinflussen den Preis der Treppe.

Der Treppenpreis – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Inhaltsübersicht:

Es ist nicht möglich, pauschal zu benennen, wie viel Geld der Bauherr für seine Treppe einplanen muss. Dies erklärt sich damit, dass sich der Preis für eine Treppe aus mehreren Faktoren ergibt, die jeweils im Einzelfall berücksichtigt werden müssen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere folgende:

 

Standardmodell oder Einzelanfertigung

Treppen gibt es als Standardmodelle und als Einzelanfertigung. Standardmodelle sind Treppen, die sich aus vorgefertigten Komponenten zusammensetzen. Erhältlich sind dabei zum einen Fertigtreppen und zum anderen Treppen, die der Bauherr aus einem Katalog aus bestimmten Formen, Materialien, Handläufen, Pfosten und Geländerfüllungen selbst zusammenstellen kann. Solche Treppen werden dann einbaufertig oder als eine Art Baukastensystem mit Aufbauanleitung geliefert und der Einbau der Treppe erfolgt durch den Hersteller oder den Bauherren selbst. Solche Treppen sind verhältnismäßig günstig und durch den Selbstaufbau kann der Bauherr weitere Kosten einsparen. In vielen Fällen ist jedoch eine Einzeleinfertigung erforderlich. Dies kann an den baulichen Bedingungen liegen, sich aber auch damit erklären, dass der Bauherr seine eigenen Wünsche und Ideen realisieren oder schlichtweg keine Treppe von der Stange möchte. Eine solche Treppe ist einzigartig und wird individuell für den Bauherren angefertigt, hat aber auch ihren Preis, denn die Kosten für das Aufmass, die Planung, den Entwurf und den eigentlichen Bau fallen mindestens genauso deutlich ins Gewicht wie die Materialkosten.

 

Die verwendeten Materialien

Im Treppenbau finden viele unterschiedliche Materialien Verwendung. Im Innenbereich entscheiden sich viele Bauherren für eine Holztreppe, wobei hier die Holzart und die Ausführung über den Preis bestimmt. Massivholztreppen aus Hart- und Edelhölzern sind sehr langlebig und robust, aber auch teurer als Massivholztreppen aus Weichholz. Die kostengünstigeren Weichholztreppen wiederum sind weniger belastbar. Neben Treppen aus Massivholz gibt es auch Treppen aus furnierten Holzwerkstoffen. Solche Treppen sind kostengünstiger als Massivholztreppen, im Gegenzug aber nicht ganz so hochwertig. Individuelle und durchaus bezahlbare Gestaltungsmöglichkeiten bei Holztreppen ergeben sich neben der Holzart auch durch verschiedene Pfosten, Handläufe und Geländerfüllungen sowie die Kombination mit anderen Materialien wie Metall oder Glas. Stahltreppen gehören ebenfalls zu den recht kostengünstigen Treppenvarianten und können wie auch Holztreppen mit unterschiedlichen anderen Materialien kombiniert werden. Etwas kostenintensiver sind Steintreppen, wobei hier die Steinart ausschlaggebend ist. Zu den auf den ersten Blick günstigsten Treppen gehören Betontreppen. Betontreppen werden meist als vorgefertigte Elemente angeliefert und sind unmittelbar nach dem Einbau voll belastbar. Allerdings entstehen bei Betontreppen Folgekosten, die der Bauherr nicht unterschätzen sollte. Zu diesen Folgekosten gehören unter anderem die Kosten für das Treppengeländer und die Raumanschlüsse sowie die Kosten für den späteren Belag. Insgesamt sollte der Bauherr bei der Materialauswahl aber nicht nur auf die Anschaffungskosten achten, sondern auch den Pflegeaufwand und die Langlebigkeit berücksichtigen. Andernfalls kann sich die anfänglich günstige Treppe durch hohe Folgekosten für die Pflege oder eine Sanierung nämlich recht schnell als teure Fehlentscheidung erweisen.

 

Der Grundriss, die Konstruktion und die Größe

Je nach vorhandenem Platz und Wünschen des Bauherren kommen für Treppen unterschiedliche Grundrisse in Frage. So gibt es beispielsweise gerade Treppen ebenso wie gebogene Treppen mit und ohne Zwischenpodest oder auch Wendel- und Spindeltreppen. Der Grundriss und die Größe der Treppe bestimmen einerseits über den Materialbedarf und andererseits darüber, wie aufwändig die Konstruktion gearbeitet sein muss, um die notwendige Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Dies macht sich dann natürlich auch wieder beim Preis bemerkbar. Einige Beispiele für Treppen sind übrigens hier zu sehen:

Dennoch sollte der Bauherr auch langfristig denken. Viele Bauherren entscheiden sich aus Kosten- und Platzspargründen für eine kleinere Treppe. Diese kann es jedoch recht schwierig machen, größere Möbelstücke von einer Etage in eine andere zu transportieren. Hinzu kommt, dass eine steile, enge Treppe für Kinder und auch für ältere Menschen zu einer echten Herausforderung werden kann. Wird im Alter ein Treppenlift notwendig, sind dann oft Sonderanfertigungen notwendig, die sehr viel mehr kosten als die ohnehin schon recht teueren Standardlösungen.

 

Die Zusatzkosten

Wie bereits bei der Materialauswahl erwähnt, sollten die Zusatzkosten nicht unterschätzt werden. So erfordert eine Holztreppe eine regelmäßige Pflege mit einem Holzschutzmittel und auch der Belag sowie die Ausstattung einer Betontreppe wollen einkalkuliert sein. Daneben gibt es aber auch Zusatzkosten, die der Bauherr durchaus vermeiden kann, wenn er die spätere Treppe bereits bei der Planung berücksichtigt. So sollte er beispielsweise Wasser- und Heizungsinstallationen so planen, dass die Rohre und Leitungen später den Treppenverlauf nicht kreuzen, denn dadurch können die Kosten für eine umständliche Treppenbefestigung eingespart werden. Zudem spielen die Fenster eine Rolle. Fenster in Treppennähe sind zwar vorteilhaft, weil sie für eine gute Beleuchtung sorgen, aber wenn die Fenster zu nah an den Stufen liegen, sind oft zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise Gitter notwendig.