Ein Treppe, auf der die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat, sieht durch die Kratzer, Verschmutzungen, ausgetretenen Stufen oder beschädigten Kanten nicht nur unschön aus, sondern verliert auch an Trittfestigkeit und Sicherheit. Wackelige Stufen, ein nicht mehr stabiles Geländer oder unterschiedliche Stufenhöhen, die aus den ausgetretenen und beschädigten Stellen resultieren, können nämlich schnell zu Stolperfallen werden. Aber trotzdem ist es oft nicht notwendig, über eine neue Treppe nachzudenken, denn in den meisten Fällen kann die alte Treppe saniert und renoviert werden, um danach wieder in neuem Glanz zu erstrahlen. Dabei muss der versierte Heimwerker häufig auch nicht unbedingt auf professionelle Hilfe zurückgreifen, sondern kann die Renovierung seiner Treppe in Eigenregie durchführen. Welche Möglichkeiten es bei einer Treppenrenovierung gibt, wird im Folgenden erklärt.

Treppen Renovierung – so macht’s der Profi

Inhaltsübersicht:

Welche Maßnahmen notwendig sind, um die alte Treppe wieder sicher zu machen und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, hängt im Wesentlichen von zwei Kriterien ab. Zum einen ist dies der Zustand der Treppe und zum anderen sind die Wünsche und Vorstellungen des Heimwerkers entscheidend. Die Treppe muss nach der Renovierung nämlich nicht unbedingt genauso aussehen wie bislang, sondern kann auch eine ganz neue Optik erhalten. Grundsätzlich gibt es aber vier unterschiedliche Möglichkeiten, um eine Treppe zu renovieren.

 

1. Die Oberflächen überarbeiten

Ist die Treppe an sich noch intakt und stabil, nur optisch nicht mehr ganz so schön, reicht es meist aus, die Oberflächen zu überarbeiten. Eine Holztreppe wird dazu grundgereinigt und anschließend in mehreren Schleifgängen mit unterschiedlichen Körnungen abgeschliffen. Danach wird die Treppe geölt, gewachst oder lackiert, die Versiegelung erneut angeraut und anschließend noch einmal aufgetragen. Bei einer Steintreppe ist die Vorgehensweise grundsätzlich ähnlich. Das bedeutet, auch Steinoberflächen können geschliffen und anschließend poliert, imprägniert und versiegelt werden. Allerdings ist die Bearbeitung von Stein etwas aufwändiger und schwieriger als die Bearbeitung von Holz, weshalb sich der Heimwerker hier ausführlich beraten lassen oder auf einen Fachmann zurückgreifen sollte.

 

2. Einzelne Elemente austauschen

Sind nur einzelne Teile der Treppe beschädigt, beispielsweise wenige Stufen, Teile des Geländers oder vereinzelte Geländerfüllungen, können diese in vielen Fällen ausgetauscht werden. Dazu werden die jeweiligen Teile ausgebaut und durch neue ersetzt. Je nach Treppenkonstruktion muss dies aber durch einen professionellen Treppenbauer erfolgen, denn die Statik der Treppe darf zu keinem Zeitpunkt gefährdet sein.

 

3. Die alte Treppe verblenden

Ist die Treppe schon so beschädigt, dass es zu aufwändig wäre, die vorhandenen Oberflächen aufzuarbeiten, oder soll die Treppe ein neues Aussehen erhalten, kann der Heimwerker seine Treppe verblenden. Hierfür stehen unterschiedliche Systeme von verschiedenen Herstellern bereit, die aber alle auf einem vergleichbaren Prinzip basieren. So werden im Grunde genommen neue Stufen, die sich aus einem Kantenprofil, einer Trittstufe und einer Setzstufe zusammensetzen, auf die alten Treppenstufen gesetzt. Diese Variante der Treppenrenovierung ist schnell, einfach und verhältnismäßig kostengünstig umsetzbar und sieht beispielsweise so aus:

 

4. Die Treppe durch einen Belag neu gestalten

Ist die Treppe stark beschädigt oder soll sie eine neue Optik erhalten, aber möchte der Heimwerker nicht auf ein Verblendungssystem zurückgreifen, kann er auch einen neuen Belag auf seiner alten Treppe verlegen. Welchen Belag der Heimwerker dabei verwendet, bleibt grundsätzlich seinem Geschmack überlassen, Parkett und Laminat sind beispielsweise genauso möglich wie Fliesen, Kunst- oder Naturstein, PVC, Kork oder Teppich. Bevor der neue Belag verlegt werden kann, muss aber zuerst ein tragfähiger und ebener Untergrund geschaffen werden. Ist bereits ein Belag wie Teppich oder PVC auf der Treppe verlegt, muss dieser entfernt werden. Parkett oder Fliesen hingegen, die noch fest und sicher haften, müssen nicht beseitigt werden. Um eine gute Haftung sicherzustellen, wird der vorhandene Belag gereinigt und bei Bedarf mit einem Tiefen- oder Haftgrund grundiert. Kleinere Unebenheiten können meist mit dem Mittel ausgeglichen werden, mit dem der neue Belag fixiert wird. Sind die Unebenheiten aber größer als 2mm, sollten sie durch eine Spachtelmasse ausgeglichen werden. Wie der neue Belag nun verlegt wird, hängt davon ab, um welchen Belag es sich handelt.

Prinzipiell ratsam ist, sogenannte Reparaturwinkel oder Profilschienen zu montieren, um die Trittkanten zu stabilisieren. Fliesen werden nun verlegt, indem gleichmäßig Fliesenkleber auf die Stufen verteilt und mit einem Zahnspachtel durchgekämmt wird. Anschließend wird etwas Fliesenkleber auf die Unterseite der Fliese aufgetragen und diese dann in das Kleberbett gesetzt. Dabei werden die Fliesen immer zuerst auf den Trittstufen verlegt und hier sollten die Fliesen um die Stärke der Setzstufen überstehen. Danach werden dann die Fliesen positioniert, die die Setzstufen bilden. Laminat, Parkett, Teppich und PVC werden ebenfalls vollflächig verklebt. Beim Verlegen des Belags auf einer Treppe wird in aller Regel von oben nach unten gearbeitet und solange der Kleber aushärtet, sollte die Treppe nicht begangen werden. Ist es nicht zu vermeiden, dass die Treppe auch während der Renovierung genutzt wird, wird zunächst nur jede zweite Stufe renoviert. Wenn diese Stufen dann nutzbar sind, kommen die übrigen Stufen an die Reihe.