Wörtlich übersetzt bedeutet Carport Autohafen und gemeint ist damit ein Unterstand für Autos oder andere Fahrzeuge. Im Grunde genommen ist ein Carport dabei eine Art Mittelding zwischen einer Garage und einem Stellplatz. Anders als ein normaler, einfacher Stellplatz ist der Parkplatz unter einem Carport überdacht, wobei das Dach vielfach aus Wellblech, Trapezblech oder mit Dachpappe oder Ziegeln abgedeckten OSB-Platten besteht. Im Unterschied zu einer Garage kennzeichnet sich ein Carport aber durch seine offene Bauweise. Es gibt zwar Carports, bei denen auch die Wände vollständig oder teilweise verschlossen sind, die Einfahrt bleibt jedoch immer offen.

Das Dach und teilweise auch die Seiten schützen das Fahrzeug vor Witterungseinflüssen wie Regen, Hagel, Schnee und direkter Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig stellt die offene Bauweise eine gute Belüftung sicher, so dass die Feuchtigkeit schneller entweichen kann und die Gefahr von Rost sinkt. Übrigens ist ein Carport aber nicht nur ein überdachter Stellplatz für das Fahrzeug, sondern eignet sich auch hervorragend als Ausweichmöglichkeit für Feiern und Partys im Freien, falls das Wetter einmal nicht mitspielt. Einige Beispiele, wie ein Carport aussehen kann, sind hier zu sehen:

Das erwartet Sie hier:

Entscheidet sich der Hausherr für einen Carport, hat er mehrere Möglichkeiten. So kann er seinen Carport natürlich von Profis bauen lassen oder als Bausatz kaufen und selbst montieren. Ist der Hausherr handwerklich begabt, kann er seinen Carport aber auch selbst entwerfen, die benötigten Materialien in Eigenregie zusammenstellen und den Carport komplett selber bauen. Eine mögliche Idee dafür stellt die folgende Anleitung vor. Bevor die Bauarbeiten beginnen, sollte sich der Hausherr aber über eventuell notwendige Genehmigungen informieren. In einigen Bundesländern muss nämlich ein Bauantrag gestellt werden, wobei ein Carport üblicherweise eher genehmigt wird als eine Garage.

Einen Carport bauen – die Materialien:

  • 5 Balken, 10 x 10 x 250cm
  • 6 Balken, 10 x 10 x 230cm
  • 2 Balken, 10 x 10 x 470cm
  • 1 Balken, 10 x 10 x 300cm
  • 10 Balken, 10 x 10 x 80cm
  • 6 Dachbalken, 6 x 12 x 350cm
  • 11 Balkenschuhe
  • Winkel, Flachverbinder, Bolzen und Schrauben
  • Wellblech, Trapezblech, transparente Profilplatten oder andere Dachabdeckung nach Wunsch

Mit diesen Materialien entsteht ein rund 450cm langer und 300cm breiter Carport. Soll der Carport größer oder kleiner werden, kann die Materialliste entsprechend abgeändert werden.

 

Einen Carport bauen – die Anleitung:

1. Schritt: die senkrechten Pfosten montieren

Bevor der eigentliche Bau des Carports beginnt, müssen die Balkenschuhe einbetoniert werden. Dazu werden insgesamt elf Löcher ausgehoben, jeweils fünf an den Seiten und ein Loch exakt mittig an der späteren Rückseite. Die Löcher werden dabei so platziert, dass der Innenabstand zwischen den Pfosten später 100cm betragen wird. Der Abstand zwischen den beiden Carportseiten beträgt 300cm. Die Balkenschuhe werden nun in die Löcher gesteckt und mit Beton fixiert. Wenn der Beton ausgehärtet ist, werden die Balken als senkrechte Posten in die Balkenschuhe gesteckt, ausgerichtet und mithilfe von Bolzen befestigt. Dabei werden die 250cm langen Balken auf einer Seite angeordnet, die 230cm langen Balken auf der anderen Seite und an der Rückwand. Dadurch erhält der Carport später ein leicht geneigtes Dach.

 

2. Schritt: die Querbalken zuschneiden und montieren

Als nächstes geht es mit den 470cm langen Balken weiter, die die Querbalken bilden. Diese beiden Balken werden mit 20cm Überstand auf jeder Seite auf die senkrechten Posten aufgelegt. Um eine satte Auflage und damit stabile Verbindung sicherzustellen, werden die Balken nun aber zuerst mit 10cm breiten und 5cm tiefen Ausschnitten versehen. Anschließend werden die Balken auf die senkrechten Pfosten aufgelegt und mit Winkeln und Bolzen befestigt. Der 300cm lange Balken wird danach als Querbalken auf der Rückseite montiert.

Carport Querbalken zuschneiden und montieren

 

3. Schritt: die Stützstreben und die Dachbalken anbringen

Um das Grundgerüst zu stabilisieren, werden nun die 80cm langen Balken als Stützstreben zwischen die senkrechten Pfosten montiert. Dazu werden die Balkenstücke jeweils angelegt, die entsprechenden Schnittkanten angezeichnet und die Hölzer zugeschnitten. Die Höhen und die Winkel sollten dabei aber möglichst gleichmäßig sein, damit sich eine einheitliche, gleichmäßige Optik ergibt.

Sind die Stützbalken mithilfe von Winkeln und Schrauben fixiert, werden die Dachbalken montiert. Auch die Dachbalken erhalten, ähnlich wie die Querbalken, zunächst Ausschnitte. Anschließend werden die sechs Dachbalken gleichmäßig über die Dachfläche verteilt und mit Winkeln befestigt. An den Stirnseiten werden als zusätzliche Absicherung zum Schluss noch Flachverbinder angebracht, die die Dachbalken mit den Querbalken und den senkrechten Pfosten verbinden.

 

4. Schritt: die Dachabdeckung montieren

Nun fehlt nur noch die Dachabdeckung. Hierfür können Wellblech-, Trapezblech- oder transparente Profilplatten verwendet werden. Möglich wäre aber auch, OSB-Platten auf den Dachbalken zu montieren und diese anschließend mit Dachpappe oder Dachziegeln auf einer Unterkonstruktion aus Latten abzudecken.