Dielenböden sind sehr beliebt, was sicherlich zum einen an ihrer warmen und natürlichen Optik liegt und zum anderen daran, dass Dielenböden sehr pflegeleicht sind. So reicht es meist völlig aus, einen Dielenboden abzusaugen und nur gelegentlich feucht zu wischen. Moderne Fertigungstechniken und heimwerkerfreundliche Systeme machen es dabei möglich, dass der Hausherr seinen neuen Dieleboden ohne größere Schwierigkeiten selbst verlegen kann. Eine besondere Bedeutung kommt dabei aber den Vorarbeiten zu, die unbedingt sorgfältig ausgeführt werden müssen. Die folgende Anleitung erklärt, wie der Heimwerker am besten vorgehen sollte, wenn er Dielen verlegen möchte.

Grundlegende Infos vorab

Dielen bestehen aus Holz und Holz ist ein lebendiger, natürlicher Baustoff, der auch nach dem Verlegen arbeitet. Daher wird sich der Dielenboden bedingt durch jahreszeitliche Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen immer wieder leicht verändern, beispielsweise indem sich die Fugen minimal ausdehnen oder zusammenziehen. Genau dies macht aber den besonderen Charme und Charakter eines Dielenbodens aus. Gleichzeitig reguliert der Dielenboden dadurch die Feuchtigkeit und trägt damit zu einem besseren Raumklima bei. Die guten Wärmedammeigenschaften von Holz wiederum sorgen dafür, dass der Dielenboden auch im Winter angenehm warm ist.

Ein Dielenboden ist immer ein echtes Unikat, denn als natürliches Material sieht jede Diele ein wenig anders aus. Für Dielenböden werden unterschiedliche Hölzer verwendet, am häufigsten kommen jedoch Fichte, Kiefer, Tanne, Pinie, Kirsche, Ahorn und Eiche zum Einsatz. Unterschieden wird bei Dielen dabei zwischen Lang- und Kurzdielen. Die bis zu sechs Meter langen Langdielen werden über die gesamte Breite des Raumes verlegt. Kurzdielen hingegen werden ähnlich wie Laminat oder Fertigparkett zu Reihen zusammengesetzt. Beim Kauf ist empfehlenswert, darauf zu achten, dass die Dielen eine zehnprozentige Holzfeuchte aufweisen. Solches Holz ist nämlich an das Klima in Wohnräumen angepasst und neigt nicht mehr dazu, übermäßig Fugen zu bilden.

 

Die benötigten Materialien

Wer Dielen verlegen möchte, benötigt folgende Materialien und Werkzeuge:

  • Dielen
  • Lagerhölzer, Sperrplättchen, Dämmmaterial und evt. PE-Folie
  • Stichsäge
  • Schlagholz, Hammer und Akku-Schrauber
  • Schrauben, Nägel und Holzleim
  • Distanzkeile
  • Wasserwaage oder Richtschnur
  • Zollstock und Bleistift

 

Eine Anleitung für eine bewährte Methode zum Dielen verlegen

1. Die Unterkonstruktion bauen

Früher wurden Dielen oft direkt auf die Holzbalken der Deckenkonstruktion geschraubt und in einigen Altbauten sind bis heute solche Dielenböden zu finden. Mittlerweile werden Dielenböden aber auf einer Unterkonstruktion verlegt. Für die Unterkonstruktion wird häufig zuerst eine PE-Folie ausgelegt, die als Dampfsperre dient und verhindert, dass Feuchtigkeit von unten in den Boden eindringt. Als nächstes werden Lagerhölzer mit etwa 30 bis 50cm Abstand zueinander auf dem Untergrund ausgelegt. Die Lagerhölzer werden dabei über die gesamte Länge mit Dämmstreifen unterlegt. Um Unebenheiten in waagerechter Richtung auszugleichen, werden an den entsprechenden Stellen kleine Sperrplättchen unter die Lagerhölzer geleimt. Sind die Lagerhölzer ausgerichtet, werden sie mit dem Untergrund verschraubt. Anschließend werden die Räume zwischen den Lagerhölzern mit Dämmmaterial als Trittschalldämmung ausgefüllt, meist wird hierfür Kork verwendet.

 

2. Die erste Reihe Dielen verlegen

Heute sind Dielen mit Nut und Feder ausgestattet, was das Verlegen deutlich einfacher macht und zudem dazu führt, dass die einzelnen Dielen unsichtbar miteinander vernagelt oder verschraubt werden können. Um die erste Reihe Dielen zu verlegen, werden die Dielen so an die Wand gelegt, dass die Nut zur Wand zeigt. Wichtig dabei ist, auf die Dehnungsfuge zu achten. Die Dehnungsfuge sollte rundherum 1,5cm breit sein, damit das Holz ausreichend Platz hat, um zu arbeiten. Um die Dehnungsfuge sicherzustellen, werden die Dielen mit Distanzkeilen oder kleinen Distanzhölzern verkeilt. Anschließend werden die Dielen der ersten Reihe wandseitig von oben mit den Lagerhölzern verschraubt oder vernagelt. Durch die wandseitige Befestigung können die Schrauben oder Nägel später durch eine Leiste verdeckt werden.

 

3. Die weiteren Dielen verlegen

Ist die erste Reihe Dielen verlegt, wird die nächste Dielenreihe angelegt. Dazu werden die Dielen mit der Nut auf die Feder der vorhergehenden Reihe gesetzt und mittels Schlagholz und Hammer vorsichtig zusammengetrieben. Um die Dielen zu befestigen, werden sie schräg durch die Feder hindurch verschraubt oder vernagelt. Wenn mit Kurzdielen gearbeitet wird, wird das abgeschnittene Endstück der vorhergehenden Reihe immer als erste Diele der folgenden Reihe verwendet. So werden nun alle Dielen nach und nach verlegt. Bei der letzten Reihe ist dann wieder wichtig, sie so einzupassen, dass die 1,5cm breite Dehnungsfuge vorhanden ist. Zudem wird auch die letzte Dielenreihe wieder wie die erste Reihe wandseitig fixiert, damit auch hier die Schrauben oder Nägel unter einer Leiste verschwinden.