So mancher Heimwerker ist etwas unsicher, wenn es darum geht, Fliesen selbst zu verlegen. Dies ist auch durchaus verständlich, denn während beispielsweise ein schief eingeschlagener Nagel problemlos wieder aus der Wand gezogen werden kann, ist der Arbeitsaufwand bei falsch oder ungleichmäßig verlegten Fliesen deutlich größer. Hinzu kommt, dass für das Fliesenlegen tatsächlich etwas handwerkliches Geschick erforderlich ist. Aber dennoch scheint das Verlegen von Fliesen oft deutlich schwieriger als es in Wirklichkeit ist und mit den richtigen Tricks und Kniffen sollte auch der Heimwerker das Projekt Fliesenlegen erfolgreich meistern können. Die drei wichtigsten Tipps zum Fliesen Verlegen verrät die folgende Übersicht.

1. Tipp: die Fliesen richtig zuschneiden

Eine Herausforderung beim Fliesenlegen ergibt sich, wenn Fliesen zugeschnitten werden müssen. Dies ist aber eigentlich gar nicht so schwer, wenn der Heimwerker weiß, welches Werkzeug er wofür verwenden sollte.

Gerade Schnitte gelingen mit einer Fliesenschneidemaschine am schnellsten und einfachsten. Die Maschine wird dazu auf das entsprechende Maß eingestellt und die eingelegte Fliese auf der glasierten Seite eingeritzt. An der Brechvorrichtung der Maschine kann die Fliese anschließend auseinandergebrochen werden. Eine andere Möglichkeit wäre der Einsatz von einer Fliesenbrechzange oder einem Trennschleifer mit entsprechender Scheibe. Um hier eine saubere und gerade Schnittkante zu erzielen, sollte die Trennlinie aber mit Klebeband abgeklebt werden.

Aussparungen gelingen mit einer Fliesenzange, deren oberes Ende wie ein Papageienschnabel aussieht, am besten. Um die Aussparung herzustellen, wird die Fliesenzange angesetzt und es werden vorsichtig kleine Stückchen der Fliese abgebrochen, bis die Aussparung in der benötigten Form vorliegt.

Bei runden Aussparungen, beispielsweise für Wasseranschlüsse oder Steckdosen, werden zuerst die Position und der Durchmesser ermittelt und auf der Fliese angezeichnet. Um nun ein rundes Loch auszuschneiden, kann die Fliesenschneidemaschine mit einem Lochbohreraufsatz bestückt werden. Als Alternative dazu gibt es aber auch Fliesenlochgeräte. Hier wird die Fliese eingespannt und das Loch mit einem Fliesenhammer herausgearbeitet, der in die Ringmitte eingeschlagen wird. Muss das Loch vergrößert werden, kommen erneut der Fliesenhammer oder eine Fliesenzange zum Einsatz.

 

2. Tipp: die Fliesen gleichmäßig aufteilen

Ein sehr wichtiger Punkt beim Fliesenlegen ist die gleichmäßige und symmetrische Anordnung, denn sie entscheidet darüber, wie ästhetisch und gelungen die geflieste Fläche aussieht. Bevor der Heimwerker mit dem Verlegen beginnt, sollte er daher immer zuerst einen Verlegeplan erstellen. Dadurch kann er nicht nur die Aufteilung der Fliesen planen, sondern auch unnötige Zuschnitte vermeiden. Für die gleichmäßige Aufteilung der Fliesen gibt es folgende Tricks:

a.) Wird eine Wand gefliest, fällt das Lot auf der Wandmitte und hier wird eine Senkrechte aufgezeichnet, an der die Fliesen ausgerichtet werden. Dabei sollte der Heimwerker aber darauf achten, dass die Randfliesen mindestens so breit sind wie eine halbe Fliese.

b.) An Kanten von Mauern und an Pfeilern wird an der Außenkante immer mit einer ganzen Fliese begonnen. Zugeschnittene Fliesen werden entsprechend in den Ecken platziert.

c.) Für Nischen und Vorsprünge gibt es zwei unterschiedliche Varianten. Zum einen kann die Fläche so aufgeteilt werden, dass beide Seiten mit jeweils gleichbreiten Fliesen abschließen. Zum anderen können die Fliesen so angeordnet werden, dass sich die zurechtgeschnittenen Fliesen exakt in der Mitte befinden und rechts und links von der Anschnittreihe ganze Fliesen verlegt werden.

d.) Wird eine Wand gefliest und ist nicht exakt festgelegt, in welcher Höhe die oberste Fliesenreihe enden soll, wird von unten nach oben gefliest. Dabei wird mit einer ganzen Fliese begonnen und abgeschlossen. Ist die Höhe hingegen festgelegt, wird von oben nach unten gefliest. In diesem Fall wird mit einer ganzen Fliese begonnen und die Fliesen in der untersten Reihe werden wie benötigt zugeschnitten.

e.) Werden die Wände und der Boden mit Fliesen in der gleichen Größe gefliest, werden die Fugen auf dem Boden exakt nach dem Verlauf der Fugen an der Wand ausgerichtet.

f.) Wird eine Bodenfläche gefliest, die sich über mehrere Räume erstreckt oder werden Bodenfliesen in einem Raum verlegt, der an einen bereits gefliesten Raum angrenzt, sollte der Heimwerker auf einen durchgehenden Verlauf der Fugen achten. Die Dehnungsfuge wird in diesem Fall so platziert, dass sie unter dem Türblatt verläuft.

 

3. Tipp: die richtige Methode zum Verlegen auswählen

Beim Fliesenlegen wird im Wesentlichen zwischen drei Methoden unterschieden:

Das Floating-Verfahren. Bei diesem Verfahren wird der Fliesenkleber oder Mörtel in einer dünnen Schicht auf den Untergrund aufgebracht. Anschließend wird eine weitere Schicht Kleber oder Mörtel aufgetragen und mit einer Zahnkelle abgekämmt. In dieses Kleber- oder Mörtelbett werden die Fliesen dann gelegt und vorsichtig festgeklopft.

Das Buttering-Verfahren. Im Unterschied zum Floating-Verfahren wird der Kleber oder Mörtel beim Buttering-Verfahren nicht auf den Untergrund, sondern auf die Rückseiten der Fliesen aufgetragen. Die Fliesen werden anschließend auf den Untergrund gedrückt. Diese Verlegemethode kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Fliesen unterschiedlich stark sind.

Das Buttering-Floating-Verfahren. Dieses Verfahren kombiniert das Buttering- und das Floating-Verfahren miteinander. Das bedeutet, der Kleber oder Mörtel wird sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseiten der Fliesen aufgetragen. Dadurch ist eine vollflächige Haftung der Fliese sichergestellt und es kann keine Feuchtigkeit zwischen die Fliesen und den Untergrund eindringen. Angewandt wird diese Methode hauptsächlich im Außenbereich, bei stark beanspruchten Böden und beim Verlegen von Naturstein.

Und hier noch eine Videoanleitung zum Verlegen von Fliesen.