Ein Boden aus Holzdielen ist nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern hat auch im Hinblick auf seine Eigenschaften so einiges zu bieten. So verbessert er das Raumklima, weil Holz die Feuchtigkeit reguliert, und sorgt durch seine hervorragenden Wärmedämmeigenschaften auch im Winter für warme Füße. Hinzu kommt, dass ein Dielenboden nahezu unverwüstlich und sehr pflegleicht ist. Um den Boden sauber zu halten, reicht es aus, ihn regelmäßig abzusaugen und gelegentlich feucht zu wischen. Einige Zeit lang schien der Dielenboden aber ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein. So entschieden sich viele für das edle und elegante Parkett oder für das preisgünstigere Laminat, wenn es ein Holzboden werden sollte.

Dies lag sicherlich auch daran, dass es früher gar nicht so einfach war, Holzdielen zu verlegen. Mittlerweile liegt der Dielenboden mit seinem rustikalen, gemütlichen Charme aber wieder absolut im Trend und dank Dielen, die aus Massivholz bestehen und mit Nut und Feder ausgestattet sind, ist auch das Verlegen heute nicht wesentlich schwieriger als das Verlegen von Parkett oder Laminat. Wie es konkret geht und worauf es zu achten gilt, erklärt die folgende Anleitung mit den besten Tipps rund ums Holzdielen verlegen.

Holzdielen verlegen – so wird‘s gemacht:

1. Die Unterkonstruktion verlegen

In vielen Altbauten sind heute noch Dielenböden zu finden, die direkt auf die Holzdeckenbalken genagelt oder geschraubt sind. Heute wird dies nicht mehr gemacht, sondern die Holzdielen werden auf einer Unterkonstruktion aus Lagerhölzern verlegt. Meist werden dabei Lagerhölzer aus Vollholz im Format 7 x 4,5cm verwendet.

Je nach Untergrund wird für die Unterkonstruktion zuerst eine 0,2mm starke PE-Folie als Dampfsperre verlegt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Untergrund bodenkalt ist oder Restfeuchte enthält. Anschließend werden die Lagerhölzer in einem Abstand zwischen 30cm und maximal 50cm zueinander verlegt. Unter den Hölzern werden zuvor aber noch Streifen aus Dämmmaterial positioniert. Um Unebenheiten auszugleichen, werden die Lagerhölzer dann mithilfe von Sperrplättchen unterfüttert. Sind die Lagerhölzer absolut waagerecht ausgerichtet und liegen sie fest und satt auf, werden sie mit dem Untergrund verschraubt. Die Räume zwischen den Lagerhölzern werden anschließend mit Dämmmaterialien wie beispielsweise Mineralwolle oder Styropor ausgefüllt.

 

2. Die Holzdielen aufteilen

Bevor das eigentliche Verlegen beginnt, sollte unbedingt ermittelt werden, wie die Dielen ausgehen. Dabei sind in diesem Zusammenhang sowohl die Raumbreite als auch die Raumlänge von Bedeutung. Für die Optik wäre es überaus schade, wenn die Ränder des Bodens aus dünnen, zusammengestückelten Streifen bestehen würden. Bei der Aufteilung der Holzdielen kann außerdem der Versatz geplant werden. Das bedeutet, es kann ausprobiert werden, ob die Dielen beispielsweise mit parallelen, um eine halbe Diele versetzten oder unregelmäßig versetzten Stößen verlegt werden sollen.

 

3. Die Holzdielen verlegen

Sind die Unterkonstruktion fertig und die Aufteilung der Dielen geplant, kann das Verlegen beginnen. Dazu wird die erste Dielenreihe so an der Wand ausgerichtet, dass die Nut zur Wand zeigt und ein Abstand von mindestens 1cm zu den Wänden bestehen bleibt. Dieser Spalt ist die sogenannte Dehnungsfuge und diese wird benötigt, weil Holz auch nach dem Verlegen noch arbeitet. Die Dielen werden dann wandseitig von oben mit den Lagerhölzern verschraubt oder vernagelt. Später können die Schrauben oder Nägel von einer Leiste verdeckt werden.

Ist die erste Dielenreihe befestigt und mit Distanzkeilen oder kleinen Holzstücken fixiert, können die übrigen Reihen verlegt werden. Dazu wird die nächste Diele angelegt und die beiden benachbarten Dielen werden mithilfe von Schlagholz und Hammer zusammengetrieben. Um die Diele zu fixieren, wird sie schräg durch die Feder vernagelt oder verschraubt. Auf diese Weise werden nun alle Holzdielen verlegt, wobei wichtig ist, dass die Dehnungsfuge zur Wand hin eingehalten wird. In der letzten Reihe werden die Dielen dann wieder wandseitig fixiert. Ist der gesamte Boden verlegt, können die Distanzkeile entfernt und Sockelleisten montiert werden.

Und so sieht es aus, wenn ein Dielenboden verlegt wird.