1977 brachte die schwedische Firma Pergo das Laminat auf den Markt und seinerzeit ahnte wohl niemand, wie erfolgreich dieses Produkt werden würde. Ursprünglich wurde Laminat lediglich als kostengünstige und strapazierfähige Alternative zum Parkett entwickelt, aber mittlerweile gehört der universell einsetzbare Bodenbelag zu den beliebtesten Bodenbelägen überhaupt. Dabei wird Laminat in vielen unterschiedlichen Dekoren und Farbnuancen sowie mittlerweile auch in verschiedenen Systemen angeboten. Während früher Laminat nämlich meist noch verleimt wurde, greifen die meisten heute auf Klicksysteme zurück. Ein großer Pluspunkt von Laminat ist, dass dieser Bodenbelag schnell und recht einfach selbst verlegt werden kann. Wie das Verlegen von Laminat funktioniert und worauf es dabei zu achten gilt, erklärt die folgende Anleitung.

Laminat verlegen – die benötigten Materialien

Wer Laminat verlegen möchte, benötigt natürlich zunächst einmal das Laminat selbst. Dieses wird in unterschiedlichen Farben und Mustern angeboten und auch für Räume wie beispielsweise die Küche oder das Badezimmer ist speziell hierfür konzipiertes Laminat erhältlich. Neben dem Laminat werden für das Verlegen folgende Werkzeuge und Hilfsmittel benötigt:

  • Schlagholz, Zugeisen und Hammer
  • Distanzkeile
  • Stichsäge und eventuell Kappsäge
  • Zollstock und Bleistift
  • Fugenleim, Kunststoffspachtel und Leim, wenn kein Klicksystem verwendet wird

 

Laminat verlegen – die Planung und Vorbereitung

Zunächst einmal muss die benötigte Menge ermittelt werden. Dazu wird die Fläche, auf der das Laminat verlegt werden soll, ausgemessen. Zu der errechneten Quadratmeterzahl werden fünf bis zehn Prozent für den Verschnitt hinzugefügt, je nach dem, wie verwinkelt der Raum ist. Generell fällt bei Laminat aber recht wenig Verschnitt an, weil Endstücke einer Reihe meist als Anfangsstück der nächsten Reihe verwendet werden können. Nur beim Einpassen der letzten und teilweise der ersten Reihe entstehen Reststücke, die nicht weiterverwendet werden können.

Laminat wird in aller Regel schwimmend verlegt. Das bedeutet, dass das Laminat nicht an dem Untergrund befestigt oder daran festgeklebt wird, sondern letztlich nur lose aufliegt. Aus diesem Grund kann Laminat auf nahezu jedem Untergrund verlegt werden, wenn dieser trocken, tragfähig und sauber ist. Außerdem muss der Untergrund verhältnismäßig eben sein. Weist der Boden Unebenheiten auf, die größer sind als zwei bis drei Millimeter, sollte der Boden mit einer Spachtelmasse ausgeglichen werden.

Je nach Untergrund werden unter dem Laminat unterschiedliche Schichten verlegt. Bei Estrich und Fliesen kommt eine Dampfsperre zum Einsatz, die verhindert, dass Restfeuchte aus dem Boden nach oben gelangt. Meist wird als Dampfsperre eine 0,2mm starke PE-Folie verwendet, die so verlegt wird, dass sich die Bahnen jeweils rund 40cm überlappen. Ist der Raum nicht unterkellert, reicht eine dünne PE-Folie aber nicht aus. In diesem Fall wird als Dampfsperre meist eine etwa 1,2mm starke PVC-Folie verwendet. Die Folien werden nach dem Auslegen mit Klebeband wasserdicht verklebt.

Die nächste Schicht ist eine Trittschalldämmung, die grundsätzlich immer unter Laminat verlegt wird. Als Trittschalldämmung können verschiedene Materialien verwendet werden, am häufigsten kommen jedoch Schaumfolien, Weichfaserplatten, Rippenpappen oder Rollenkork zum Einsatz. Der Heimwerker sollte bei der Auswahl der Dämmschicht aber bedenken, dass sich dadurch der Fußboden erhöht und es möglicherweise notwendig werden wird, die Türen etwas zu kürzen.

 

Laminat verlegen – so gelingt es garantiert

1.) Sind alle Materialien vorhanden und der Untergrund vorbereitet, kann das Verlegen des Laminats beginnen. Die grundlegende Vorgehensweise ist dabei immer die gleiche. Kleinere Unterschiede ergeben sich nur dadurch, ob ein Klicksystem verwendet wird oder ob die einzelnen Paneele an Nut und Feder verleimt werden.

2.) Laminat wird aus optischen Gründen in aller Regel in Längsrichtung und parallel zum Lichteinfall verlegt. Insgesamt sollte die Fläche, auf der das Laminat verlegt wird, zudem nicht länger oder breiter sein als zehn Meter. Ist dies der Fall, ist eine Dehnungsfuge notwendig.

3.) Die erste Reihe wird nun so an die Wand angelegt, dass die Nut jeweils zur Wand zeigt. Dann werden diese ersten Paneele mit Distanzkeilen an der langen und den kurzen Kanten so verkeilt, das ringsum eine 1cm breite Dehnungsfuge vorhanden ist. Durch diese Dehnungsfuge kann das Laminat arbeiten und gleichzeitig werden kleine Unregelmäßigkeiten im Wandverlauf ausgeglichen. Verläuft die Wand aber sehr unregelmäßig, wird die Kontur auf die Paneele übertragen. Nach dem Zuschnitt werden die Panelle dann wieder so ausgelegt und verkeilt, dass eine rund 1cm breite Dehnungsfuge vorhanden ist.

4.) Das letzte Paneel der ersten Reihe wird ebenfalls zugeschnitten. Ist dieses Paneel mindestens 40cm lang, wird es als Anfangsstück der nächsten Reihe verwendet. Ist das Stück allerdings kürzer, wird ein neues Paneel in der Mitte durchgeschnitten und eine Hälfte davon bildet dann den Anfang der zweiten Reihe. Wie es nun weitergeht, hängt von dem verwendeten Laminat ab.

5.) Wird Laminat verwendet, das an Nut und Feder verleimt wird, werden zunächst zwei weitere Reihen Laminat lose ausgelegt. Anschließend wird ermittelt, wie breit die letzte Reihe sein wird. Sollte diese Reihe schmaler werden als 5cm, muss die erste Reihe etwas schmaler zugeschnitten werden. Nun können die ersten drei Reihen verleimt werden. Dazu wird der Leim aufgetragen und die Panerle werden ineinandergeschoben und mittels Schlagholz und Hammer vorsichtig fugenlos zusammengedrückt. Wichtig dabei ist, ausreichend Leim zu verwenden. Der Leim muss über die gesamte Fuge hinweg austreten, wenn die Paneele zusammengeschoben werden. Der ausgetretene Leim wird dann mit dem Kunststoffspachtel abgenommen und mit einem feuchten Tuch abgewischt. Die Endstücke einer Reihe werden jeweils mit dem Zugeisen an die anderen Paneele gezogen. Wenn die ersten drei Reihen verleimt sind, muss der Leim etwa eine Stunde lang trocknen. Dies ist notwendig, um die Stabilität zu erhöhen. Nach der Trocknungszeit können dann alle übrigen Paneele verlegt und verleimt werden. In der letzten Reihe werden die Paneele wieder so zugeschnitten, dass sich eine 1cm breite Dehnungsfuge ergibt. Anschließend werden diese Paneele mithilfe des Zugeisens eingepasst. Nun muss der Leim aushärten, was üblicherweise 24 Stunden lang dauert. Danach ist der neue Boden begehbar.

6.) Wird ein Klicksystem verwendet, ist die Vorgehensweise grundsätzlich gleich. Der wesentliche Unterschied nur besteht darin, dass die Paneele nicht verleimt werden müssen, sondern einfach ineinandergeschoben werden können. Insofern kann der Boden ohne Trocknungszeiten verlegt werden und ist sofort begehbar. Klicksysteme gibt es dabei im Wesentlichen in zwei Varianten. Zum einem werden die Paneele schräg eingesetzt und anschließend heruntergedrückt, zum anderen werden die Paneele flach ausgelegt und ineinandergeschoben.

Und hier das Verlegen von Laminat noch einmal als Videoanleitung.