Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sind Platten ein sehr beliebter Bodenbelag. Schließlich sorgen Platten nicht nur für eine ansprechende Optik, sondern sind auch unempfindlich, pflegeleicht und gut sauber zu halten. Dabei ist die Auswahl an Platten und Fliesen riesig und angesichts der unzähligen Materialien, Formen und Farben sollte jeder einen Belag finden, der zu seinen Wünschen und Vorstellungen sowie zu seinem finanziellen Budget passt. Möchte der Heimwerker nicht auf herkömmliche Fliesen oder Platten mit geraden Kanten und in gleichmäßigen Formen zurückgreifen, kann er sich auch für sogenannte Polygonalplatten entscheiden. Solche Platten kennzeichnen sich durch ihre unregelmäßigen Kanten und ihre natürliche Oberfläche. Verlegt sehen sie beispielsweise so aus:

Auch wenn solche Platten sehr interessant wirken und für eine ganz besondere Optik sorgen, sind sie nicht schwerer zu verlegen als herkömmliche Fliesen. Mithilfe der folgenden Anleitung und den darin enthaltenen Tipps und Tricks können somit auch Anfänger erfolgreich ihre neuen Platten selbst verlegen.

Polygonale Platten verlegen – grundlegende Infos vorab

Polygonalplatten werden grundsätzlich im sogenannten Buttering-Floating-Verfahren verlegt. Dieses Verfahren wird auch als Mittelbett bezeichnet und bedeutet, dass der Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Platten aufgetragen wird. Durch diese doppelte Kleberschicht erhöhen sich die Stabilität und die Feuchtigkeitsbeständigkeit. Polygonalplatten sind meist Natursteinplatten, die sich durch ihre unregelmäßigen Formen und Kanten kennzeichnen. Ob die Platten in ihrer ursprünglichen Form und mit den natürlichen Bruchkanten verlegt oder ob die Platten zuerst mit dem Trennschleifer zugeschnitten werden, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Beides ist möglich, wobei im ursprünglichen Zustand belassene Platten natürlicher aussehen. Werden die Platten hingegen angepasst, ergibt sich eine modernere Optik mit gleichmäßigeren und schmaleren Fugen. Da es sich um Natursteinplatten handelt, ist sehr wichtig, einen geeigneten Natursteinkleber zu verwenden und auch die Fugen- und die Dichtungsmasse müssen für Naturstein geeignet sein. Andernfalls kann es sein, dass die Platten nicht richtig haften und sich zudem unschön verfärben. Neben den Platten und den passenden Bauzusatzstoffen werden für das Verlegen als weitere Werkzeuge und Arbeitsmittel eine Kelle, eine Zahnspachtel, eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz, ein Eimer, eine Wasserwaage sowie ein Trennschleifer mit Steinscheibe benötigt.

 

Die Platten verlegen – so wird’s gemacht

1. Den Untergrund überprüfen und vorbereiten

Bevor die Platten verlegt werden können, muss der Untergrund überprüft und vorbereitet werden. Sind die Platten für den Innenbereich bestimmt, reicht es meist aus, den Boden sorgfältig zu fegen, wenn er trocken, sauber und fest ist. Ist der Untergrund jedoch stark saugend, sollte er mit Tiefengrund grundiert werden. Bei einem nicht saugenden Untergrund hingegen, beispielsweise wenn alte Fliesen, Farbreste oder OSB- oder Spanplatten vorhanden sind, sollte eine Grundierung mit Haftgrund erfolgen.

Werden die Platten im Außenbereich verlegt, ist auf jeden Fall eine Imprägnierung erforderlich. Andernfalls kann es passieren, dass Wasser eindringt und es spätestens beim nächsten Frost zu Schäden kommt. Um den Balkon oder die Terrasse zu imprägnieren, wird der Untergrund erst grundiert und dann zweimal mit einer Abdichtung gestrichen. Beim zweiten Anstrich wird außerdem an den Stellen, an denen der Untergrund an Mauern oder Wände anschließt, ein Dichtband eingearbeitet. Durch die Abdichtung sind dann übrigens auch kleine Risse zuverlässig verschlossen.

 

2. Die Platten aufteilen

Um später ein optisch ansprechendes und gleichmäßiges Gesamtbild zu erhalten, sollten die Platten nun zunächst einmal ausgelegt werden. Dabei sollten die Platten so aufgeteilt werden, dass möglichst kleine Fugen entstehen, die nicht größer sind als 2cm. Sollen bestimmte Platten nebeneinander liegen, aber wäre dies nur bei einer breiten Fuge möglich, können die Platten mit dem Trennschleifer nachgeschnitten und so in eine günstigere Form gebracht werden. Um beim Verlegen nicht durcheinander zu kommen, ist es ratsam, die Platten auf der Rückseite mit einem Filz- oder Bleistift zu nummerieren, bevor sie wieder eingesammelt werden.

 

3. Die Platten verlegen

Um die Platten nun zu verlegen, wird so viel Natursteinkleber angemischt, wie in etwa einer halben Stunde verarbeitet werden kann. Nun wird der Natursteinkleber mit der glatten Seite des Zahnspachtels auf den Untergrund aufgetragen und mit der gezahnten Seite durchgekämmt. Welche Zahnung dabei verwendet werden sollte, hängt von der Größe der Platten und dem verwendeten Kleber ab. Auf der Verpackung des Klebers ist die geeignete Größe jedoch angegeben. Das Rillenmuster sorgt dafür, dass die Platte vollflächig verklebt ist. Dies ist vor allem im Außenbereich sehr wichtig, da sich andernfalls Feuchtigkeit unter den Platten ansammeln könnte, durch die der Belag bei Frost abplatzt. Nun wird auch auf die Rückseite der jeweiligen Platte eine dünne Schicht Kleber aufgetragen und anschließend wird die Platte in das Kleberbett gedrückt. Dann wird die Platte ausgerichtet und festgeklopft. Liegt die Platte zu tief, wird sie vorsichtig etwas angehoben, mit wenig zusätzlichem Kleber unterfüttert und erneut fest angedrückt. Danach wird überschüssiger Kleber direkt aus der Fuge herausgekratzt, sehr gut geeignet ist hierfür beispielsweise ein ausgemusterter Zollstock. Abschnittsweise werden nun alle Platten verlegt.

 

4. Die Platten verfugen

Sind alle Platten verlegt und hat der Kleber abgebunden, kann die Fläche verfugt werden. Dazu wird der Fugenmörtel angerührt und großzügig auf der Fläche verteilt. Mit einem feuchten Schwamm wird dann das überschüssige Material entfernt, ohne dabei aber die Fugen wieder auszuwaschen. An den Rändern der Fläche werden die Anschlussfugen nun noch mit elastischem Naturstein-Silikon ausgespritzt und mit dem Finger, der in eine Spülmittel-Wasser-Mischung getaucht wurde, geglättet.