Schiefer als Boden- oder Wandbelag sorgt nicht nur für eine natürliche, exklusive und überaus ansprechende Optik, sondern bringt noch einige weitere Vorteile mit sich. So ist Schiefer extrem langlebig, robust und pflegeleicht und nimmt durch seine strukturierte Oberfläche positiven Einfluss auf die Raumakustik. Aber auch in Punkto Haptik kann Schiefer absolut überzeugen. Weitere Infos zu dem Naturmaterial Schiefer sind hier zu sehen:

Das Verlegen von Schiefer erfolgt prinzipiell genauso wie das Verlegen von herkömmlichen Fliesen, allerdings sollte auf ein paar kleine Details geachtet werden. Für Heimwerker, die sich für Schiefer als Bodenbelag interessieren oder bereits entschieden haben, erklärt die folgende Anleitung die Vorgehensweise und verrät die besten Tricks zum Schiefer Verlegen.

Diese Materialien werden benötigt:

mountains-51699_640Schieferplatten; Schiefer ist in unterschiedlichen Formaten erhältlich. Da sich Schiefer sehr gut mit einem Nass-Schneider bearbeiten lässt und kaum Bruch zu befürchten ist, kann die benötigte Menge verhältnismäßig knapp kalkuliert werden. Anders als bei Fliesen, bei denen unterschiedliche Brände deutliche Farbunterschiede mit sich bringen können und daher ein Nachkauf immer etwas problematisch sein kann, ergibt sich dieses Problem bei dem Naturstein Schiefer nicht, da hier jede Platte von Haus aus ein Unikat ist.

  • Natursteinkleber und Eimer zum Anrühren
  • Bohrmaschine mit Quirl
  • Zahnspachtel und Kelle
  • Fliesenkreuze
  • Eimer, Wasser und Schwamm
  • Wasserwaage
  • Nass-Schneider

 

Schiefer verlegen – so wird’s gemacht:

1. Die Schieferplatten sortieren und den Untergrund vorbereiten

Schieferplatten werden in aller Regel auf Paletten geliefert. Mit einer Dichte von 2,8 ist Schiefer aber ein recht schweres Material, so dass die Platten im Raum verteilt werden sollten. Beim Auspacken und Verteilen ist es sinnvoll, auch gleich eine erste grobe Sortierung vorzunehmen. Vor dem Verlegen sollte sich der Heimwerker dann ausreichend Zeit nehmen, um die Schieferplatten sorgfältig zu sortieren und in beispielsweise dünne, mittlere und dicke Platten sowie Platten mit glatter und strukturierter Oberfläche aufzuteilen. Meist werden Platten mit glatter Oberfläche im Wohnbereich, im Badezimmer und in anderen Bereichen, in denen barfuss gelaufen wird, verlegt. Platten mit gröberer Oberflächenstruktur hingegen bieten sich für Treppen, den Balkon und die Terrasse sowie den Außenbereich ein. Eine sorgfältige Sortierung ist deshalb empfehlenswert, weil das Verlegen dadurch später deutlich schneller und einfacher von der Hand geht.

Der Untergrund muss trocken, fest, sauber und staubfrei sein. Handelt es sich um einen stark saugenden Untergrund, sollte er mit einem Tiefengrund grundiert werden. Bei einem nicht saugenden Untergrund sorgt eine Grundierung mit Haftgrund für die notwendige Haftung.

 

2. Die Schieferplatten verlegen

Das Verlegen der Schieferplatten erfolgt im Grunde genommen genauso wie das Verlegen von herkömmlichen Fliesen. Das bedeutet, zunächst wird der Natursteinkleber nicht zu dünn angerührt und in einer gleichmäßigen Schicht auf dem Untergrund verteilt. Mit dem Zahnspachtel wird das Kleberbett dann durchgekämmt. Durch die Zahnung soll sichergestellt sein, dass die Platten auf der Rückseite später vollflächig benetzt sind. Gleichzeitig gleicht die Zahnung kleinere Unebenheiten im Boden aus. Nun werden die Schieferplatten nach und nach verlegt. Dazu werden sie einfach an die benachbarte Platte angesetzt und mit leichtem, gleichmäßigen Druck in das Kleberbett gedrückt. Hier kommt dann auch die Vorsortierung zum Tragen, denn wenn die Platten ungefähr die gleiche Stärke haben, sind die Höhenunterschiede nur minimal. Um Höhenunterschiede zwischen den Platten auszugleichen, wird die jeweilige Platte noch einmal angehoben, mit etwas zusätzlichem Kleber unterfüttert und anschließend vorsichtig wieder in das Kleberbett gedrückt. Die Fugenbreite kann grundsätzlich nach dem eigenen Geschmack gewählt werden. Dabei gilt, dass die Fugen umso kleiner sein können, je gleichmäßiger die Platten sind, während Höhenunterschiede durch breitere Fugen einfacher ausgeglichen werden können.

Ist eine Platte verlegt, wird sie direkt danach gereinigt. Dazu werden die Kleberreste zuerst mit einem feuchten Schwamm abgewischt, danach wird die Platte mit einem trockenen Tuch abgerieben. Sind alle Platten verlegt, muss die Fläche trocknen. Bei Schiefer dauert dies deutlich länger als bei normalen Fliesen, denn der Kleber gibt seine Feuchtigkeit in erster Linie an den Untergrund ab, was zu verlängerten Abbinde- und Aushärtezeiten führt. Während der Kleber trocknet, sollte der neue Bodenbelag nach Möglichkeit nicht belastet werden.

 

3. Die Schieferplatten reinigen, verfugen und versiegeln

Auch wenn die Schieferplatten direkt nach dem Verlegen gereinigt werden, bleiben ein leichter Schleier und Putzstreifen zurück. Um diese zu entfernen, werden die Schieferplatten mit etwas Leinöl abgerieben. Durch das Öl werden die Platten zum einen sauber, zum anderen wird auch das Abwaschen der Fugenmasse einfacher, weil das Öl verhindert, dass die Fugenmasse tief in den Schiefer eindringt. Das Verfugen der Schieferplatten erfolgt wie bei herkömmlichen Fliesen auch. Das bedeutet, die Fugen zwischen den Fliesen werden mit Fugenmasse ausgefüllt, die Eck- und Dehnungsfugen mit einer elastischen Dichtmasse.

Um den Schieferboden zu versiegeln und auch später zu pflegen, gibt es spezielles Steinöl. Die gleiche Funktion erfüllt aber auch einfaches Leinöl. Leinöl-Firnis wiederum ist eher nicht geeignet, denn sie hinterlässt zwar einen dauerhaften Glanz, klebt aber und trocknet sehr lange.