Teppiche gehören zu den ältesten Bodenbelägen überhaupt und wie Schriften und Tontafeln belegen, wurden schon vor über 3900 Jahren Teppiche als Bodenbeläge geknüpft. Heute sind handgeknüpfte Teppichböden zwar eher die Ausnahme, aber auch wenn Maschinen das Knüpfen übernehmen, ist der Aufbau im Wesentlichen gleich geblieben. Teppichböden gehören nach wie vor zu den überaus beliebten Bodenbelägen, denn als warme, weiche und leise Bodenbeläge können sie ihre Stärken vor allem in Räumen wie dem Kinder- oder dem Schlafzimmer ausspielen. Meist werden Teppiche vollflächig auf dem Untergrund verklebt oder zumindest am Untergrund fixiert. Dadurch wird nämlich verhindert, dass der Teppich Wellen schlägt oder Beulen entstehen, die die Lebensdauer des Teppichbodens deutlich verkürzen würden. Das Verlegen von Teppich ist an sich nicht allzu schwer, allerdings sollte der Heimwerker auf einige Punkte achten. Die folgende Anleitung verrät die wichtigsten Tricks und Kniffe beim Teppich verlegen.

Teppich verlegen – so wird‘s gemacht

Ein Teppich kann entweder vollflächig verklebt oder nur so fixiert werden, dass er später wieder leicht entfernt werden kann. Eine vollflächige, dauerhafte Verklebung ist vor allem dort sinnvoll, wo der Teppichboden starken Beanspruchungen ausgesetzt ist. Bevor der Teppich verlegt wird, sollte er immer einige Zeit lang in dem Raum gelagert werden, damit sich der Teppich an das Raumklima anpassen kann. Das Verlegen gliedert sich dann in zwei Arbeitsschritte, nämlich zum einen in die Vorbereitung des Untergrunds und zum anderen in das eigentliche Verlegen.

 

1. Variante beim Teppich verlegen: das Verkleben

1. Arbeitsschritt: die Vorbereitung

Um den Teppich vollflächig verkleben zu können, muss der Untergrund fest, trocken und sauber sein. Ist bereits ein Teppichboden verlegt, muss dieser mitsamt den Klebstoffresten auf jeden Fall entfernt werden. Stark saugende Untergründe werden mit Tiefengrund grundiert, nicht saugende und unebene Untergründe werden durch eine etwa 2mm starken Schicht Bodenausgleichsmasse auf den neuen Bodenbelag vorbereitet.

 

2. Schritt: das eigentliche Verlegen

Der Teppich wird zunächst im Raum ausgelegt und grob zugeschnitten. Dabei sollte rundum eine Zugabe von etwa 10cm verbleiben. Anschließend wird der Teppich bis zur Hälfte zurückgeklappt und der Klebstoff wird mit der Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund verteilt. Als Grundregel gilt dabei, dass die Zahnung der Spachtel umso größer sein sollte, je stärker die Rückseite des Teppich strukturiert ist. Der Klebstoff muss nun kurz ablüften. Die Ablüftzeit hängt dabei davon ab, wie dicht der Teppichboden ist. Bei durchlässigen Teppichen, beispielsweise Beläge mit einem Vliesrücken, ist nur ein kurzes Ablüften erforderlich, hier reichen gute fünf Minuten meist aus. Bei dichten, undurchlässigen Teppichen sollte die Ablüftzeit etwa zehn bis 15 Minuten betragen. Nach dem Ablüften wird der Teppich in den noch nassen Kleber gelegt und sorgfältig angerieben. Anschließend wird die zweite Hälfte des Teppichs nach dem gleichen Verfahren verlegt.

Teilweise muss ein Teppich in zwei Bahnen verlegt werden. Um hier einen sauberen Übergang hinzubekommen, werden die beiden Teppichkanten überlappend aufeinandergelegt. Der Zuschnitt erfolgt nun durch beide Bahnen hindurch. Anschließend werden die Schnittkanten etwas angehoben, mit Kleber unterfüttert, Stoß an Stoß festgedrückt und angerieben. Liegt der neue Bodenbelag, wird er mithilfe eines scharfen Teppichmessers an den Kanten zugeschnitten. Dies sieht dann so aus:

 

2. Variante beim Teppich verlegen: das Fixieren

1. Arbeitsschritt: die Vorbereitung

Der Untergrund muss sauber, fest und trocken sein. Sind auf dem Untergrund Fliesen verlegt, müssen diese nicht entfernt werden. Damit sich die Fliesen aber nicht nach einiger Zeit auf dem Teppich abzeichnen, sollte die geflieste Fläche gute 2mm stark mit Bodenausgleichsmasse verspachtelt werden. Stark saugende Untergründe, beispielsweise Estrich, sollten mit Tiefengrund grundiert werden. Vorhandene Nutzbeläge wie Teppich, Linoleum oder PVC müssen ebenfalls nicht entfernt werden. Allerdings ist hier wichtig, dass die Beläge fest und sicher liegen, zudem müssen die Beläge gründlich gereinigt werden. Auf Laminat, Parkett, Dielen, einem anderen Holzboden oder einem Natursteinboden ist von einer Fixierung eher abzuraten. Durch die Fixierung könnte die Optik nämlich beeinträchtigt werden, so dass der Bodenbelag dann möglicherweise nicht mehr genutzt werden kann, wenn der Teppich später wieder entfernt wird.

 

2. Schritt: das eigentliche Verlegen

Um den Teppich nun zu verlegen, wird er im Raum ausgebreitet und so zugeschnitten, dass an allen Kanten eine Zugabe von etwa 10cm verbleibt. Anschließend wird der Teppichboden bis zur Hälfte zurückgeklappt und danach kann die Fixierung aufgetragen werden. Hat der Teppich eine glatte Rückseite, erfolgt der Auftrag der Fixierung mit einer Schaumstoffrolle, bei einem Teppich mit einer strukturierten Rückseite oder einem Filzrücken wird die Fixierung mit einer Zahnspachtel aufgebracht. Eine Nassfixierung muss nun zwischen zehn Minuten und einer Stunde ablüften. Genaue Angaben hierzu finden sich auf der Verpackung. Eine Haftfixierung muss vollständig ablüften, was dann der Fall ist, wenn bei einer Fingerprobe keine Fixierung mehr am Finger haften bleibt. Jetzt wird die umgeklappte Teppichhälfte auf die Fixierung gelegt und fest angerieben. Die zweite Hälfte wird dann ganz genauso verlegt. Zum Schluss wird der Teppich an den Rändern sorgfältig zugeschnitten.