Anders als Zement- oder Fließestrich, bei dem je nach Estrichart nebelfeuchter bis flüssiger Estrich auf der Fläche verteilt wird, besteht Trockenestrich aus vorgefertigten Elementen in Form von Platten. Bei diesen Platten, die im Verbund verlegt und miteinander verklebt werden, kann es sich beispielsweise um Gipskarton-, Gipsfaser-, Holzspan- oder OSB-Platten handeln. Trockenestrich bietet einige Vorteile, hat allerdings auch Nachteile. Welche dies sind und wie der Heimwerker selbst Trockenestrich verlegen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Trockenestrich verlegen – die wichtigsten Vor- und Nachteile

  • Trockenestrich baut sich in den meisten Fällen aus zwei oder drei Lagen auf. Als unterste Lage wird eine Dampfsperre verlegt, die verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigt und es zu einer möglichen Schimmelbildung kommt. Ist der Boden nicht eben, folgt als nächste Schicht eine Trockenschüttung, die die Niveauunterschiede ausgleicht. Als letzte Schicht schließlich werden die Platten verlegt, die den eigentlichen Trockenestrich bilden.
  • Zu den größten Pluspunkten von Trockenestrich gehört, dass keine Wartezeiten entstehen. Anders als bei Fließestrich muss also nicht abgewartet werden, bis der Estrich getrocknet ist, sondern die Fläche kann direkt nach dem Verlegen weiterbearbeitet werden. Dabei können auf Trockenestrich grundsätzlich alle Arten von Bodenbelägen verlegt werden. Hinzu kommt, dass durch Trockenestrich keine zusätzliche Feuchtigkeit ins Haus gelangt, wie dies bei Fließestrich der Fall ist. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass sich Trockenestrich recht einfach und schnell verlegen lässt. Während das Verlegen von Fließestrich dem Profi vorbehalten ist, kann Trockenestrich durchaus auch vom Heimwerker und in Eigenregie verlegt werden. Diesen Vorteilen stehen allerdings auch Nachteile gegenüber. So setzt Trockenestrich immer einen absolut ebenen Untergrund voraus. Würden die Trockenestrichelemente auf einem schiefen Untergrund verlegt werden, würden sich die Niveauunterschiede auf den späteren Fußboden übertragen. Um den Untergrund zu nivellieren, muss daher oft zuerst eine Trockenschüttung verwendet werden. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Trockenestrich an sich im Hinblick auf Trittschall- und Wärmedämmung nicht allzu viel leisten kann. Dies liegt daran, dass die Estrichelemente recht dünn sind. Um hier Abhilfe zuschaffen, gibt es zwar Systeme mit integrierter Wärme- und Trittschalldämmung, beispielsweise in Form von Gipskartonplatten mit Hartschaum- oder Mineralwollauflagen, aber diese wirken sich auf die Höhe des Estrichs aus.

 

Trockenestrich verlegen – so wird‘s gemacht

Trockenestrich ist von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Systemen erhältlich. Die Besonderheiten, die beim Verlegen des jeweiligen Systems zu beachten sind, müssen daher aus der Anleitung des Herstellers entnommen werden. Die grundlegenden Arbeitsschritte gestalten sich jedoch weitestgehend gleich.

1. Die vorbereitenden Arbeiten

trockenestrichDamit Trockenestrich verlegt werden kann, muss der Untergrund tragfähig, trocken und sauber sein. Als erste Schicht wird dann eine Dampfsperre auf der gesamten Fläche verlegt. Außerdem werden rundherum Randdämmstreifen befestigt. Diese stellen sicher, dass der Estrich und auch der spätere Bodenbelag keine Berührung zu den Wänden haben und damit auch keine Schallbrücken entstehen können. Ist der Boden nicht absolut eben, folgt auf die Dampfsperre als nächste Schicht eine Trockenschüttung, durch die die Niveauunterschiede ausgeglichen werden. Die Trockenschüttung wird auf der Fläche verteilt und mit beispielsweise einer Richtlatte sorgfältig abgezogen.

 

2. Schritt: die Estrichelemente verlegen

Ist der Untergrund vorbereitet, kann das Verlegen der Estrichelemente beginnen. Dazu wird die erste Platte mit einem kleinen Abstand zur Wand ausgerichtet. An diese Platte werden dann die weiteren Platten angelegt, ohne dabei aber die glatt gezogene Schüttung zu beeinträchtigen. Die meisten Platten sind mit einer sogenannten Stufenfalz ausgestattet, durch die schnelle, einfache und sichere Verbindungen möglich sind. Dazu wird Leim auf die Falz aufgetragen und die nächste Platte hier angelegt. Je nach System werden die Platten außerdem zusätzlich verschraubt oder mit Spreizklammern fixiert. So wird nun die komplette Fläche mit den Estrichelementen ausgelegt. Direkt nach dem Verlegen ist der Trockenestrich begehbar und voll belastbar, so dass unmittelbar im Anschluss auch schon der gewünschte Bodenbelag verlegt werden kann.