Wenn der Untergrund entsprechend vorbehandelt ist, steht im Zuge des Innenausbaus als nächstes das Verlegen der Bodenbeläge an. Sehr häufig fällt die Wahl dabei auf Fliesen, denn diese sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch unempfindlich, widerstandsfähig, pflegeleicht und hygienisch. Fliesen als Bodenbelag kann der Hausherr durchaus selbst verlegen. Es gibt zwar einige Punkte, die dabei berücksichtigt werden sollten und auch ein wenig handwerkliches Geschick kann nicht schaden. Sind die wichtigsten Tricks und Kniffe beim Verlegen von Bodenfliesen bekannt, sollte aber auch ein weniger erfahrener Heimwerker seine Fliesen ohne größere Schwierigkeiten optisch ansprechend verlegen können.

Diese Materialien werden benötigt

Inhaltsübersicht:

Möchte der Heimwerker Bodenfliesen verlegen, benötigt er natürlich zuerst einmal entsprechende Fliesen. Bei der Auswahl der Fliesen nach Art und Größe spielt zum einen der persönliche Geschmack eine entscheidende Rolle, genauso sollte der Heimwerker aber auch die Belastung und Beanspruchung berücksichtigen, denen die Bodenfliesen ausgesetzt sein werden. Zudem sollte der Heimwerker beachten, dass die Fliesengröße Einfluss auf die optische Raumwirkung nimmt. Soll ein kleiner Raum gefliest werden, sollte sich der Heimwerker eher für größere Fliesen entscheiden. Dies erklärt sich damit, dass große Fliesen im Zusammenspiel mit den Fugen einen kleinen Raum größer wirken lassen. Bei großen Räumen hingegen fällt die Fliesengröße nicht ganz so ins Gewicht.

Neben den Bodenfliesen werden Fliesenkleber, eine Zahnkelle, ein Eimer, eine Richtschnur und ein rechter Winkel benötigt. Als Hilfsmittel kommen Fliesenkreuze zum Einsatz und um den Untergrund vorzubereiten, können ein Tief- oder ein Haftgrund erforderlich sein. Für das Verfugen sind Fugenmasse, eine Schwammkelle, ein Schwamm, ein trockenes Tuch, Dichtmasse und eine Kartuschenpistole notwendig. Sind alle Materialien zusammengestellt, kann der Heimwerker mit dem Verlegen seiner Bodenfliesen beginnen.

 

Tricks und Kniffe beim Verlegen von Bodenfliesen

1. Schritt: die Untergrundbeschaffenheit überprüfen

Um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen, muss zunächst einmal überprüft werden, ob eine Grundierung des Untergrunds erforderlich ist. Auf stark saugende Untergründe wird ein lösemittelfreier Tiefengrund aufgetragen. Werden die Bodenfliesen auf einem Untergrund verlegt, der aus alten Fliesen, OSB- oder Spanplatten besteht oder auf dem sich festsitzende Reste einer alten Farbe befinden, erfolgt die Grundierung mit einem Haftgrund.

 

2. Schritt: die Aufteilung der Fliesen planen und die Fliesen verlegen

Je nach Fliesenart, Raum und Geschmack können die Bodenfliesen entweder gerade oder diagonal verlegt werden. In beiden Fällen werden dazu zuerst Orientierungslinien aufgezeichnet und die ersten Fliesenreihen lose ausgelegt, um die Aufteilung der Fliesen planen zu können:

Werden die Bodenfliesen gerade verlegt, wird eine Orientierungslinie aufgezeichnet, die parallel zur längsten Wand verläuft. Diese Linie wird so platziert, dass der Abstand zur Wand einer Fliesenbreite plus einer etwa 1cm breiten Dehnungsfuge entspricht. An dieser Linie wird nun die erste Fliesenreihe lose ausgelegt. Anschließend wird im rechten Winkel zur ersten Linie eine zweite Orientierungslinie eingezeichnet, ebenfalls mit einer Fliesenbreite Abstand zur Wand zuzüglich Dehnungsfuge. Auch entlang dieser Linie werden die Fliesen lose ausgelegt. Verläuft die Wand nicht ganz gerade, können die Fliesenreihen bei Bedarf etwas verschoben und dadurch kleine Randstücke vermieden werden. Anschließend wird Fliesenkleber angerührt und mit der Zahnkelle für die beiden ausgelegten Fliesenreihen auf den Untergrund aufgetragen. Die Fliesen werden dann festgeklebt, wobei Fliesenkreuze gleichmäßige Fugen sicherstellen. Nun wird der Fliesenkleber immer abschnittsweise aufgetragen und weitere Bodenfliesen werden verlegt. Gearbeitet wird dabei immer aus dem Raum heraus.

Werden die Fliesen diagonal verlegt, werden ebenfalls Orientierungslinien aufgezeichnet. Dieses Mal werden jedoch die beiden Diagonalen aufgezeichnet, um auf diese Weise den Raummittelpunkt zu bestimmen. Vom Raummittelpunkt aus werden nun in Richtung Wände Fliesen lose ausgelegt, und zwar soweit, wie ganze Fliesen verlegt werden können. In Höhe der letzten Reihe mit ganzen Fliesen wird dann eine weitere diagonale Hilfslinie markiert, die den Anfangspunkt kennzeichnet. Anschließend können die lose ausgelegten Fliesen wieder eingesammelt werden. Nun wird Fliesenkleber am Anfangspunkt beginnend aufgetragen und die Fliesen werden abschnittsweise verlegt. Zunächst werden aber nur ganze Fliesen aufgeklebt. Die notwendigen Fliesenzuschnitte im Randbereich werden erst verlegt, nachdem der Fliesenkleber auf der Fläche getrocknet ist.

 

3. Schritt: die geflieste Fläche verfugen

Der Fliesenkleber sollte mindestens eine Nacht lang abbinden können, danach kann die Fläche verfugt werden. Dazu wird die Fugenmasse wie auf der Verpackung angegeben angerührt und mit einer Schwammkelle großzügig auf die zuvor gereinigten Fliesen aufgetragen. Anschließend werden die Fliesen sorgfältig mit sauberem Wasser wieder abgewischt, ohne dabei aber die Fugen wieder auszuwaschen. Nach dem Trocknen kann ein Schleier auf den Fliesen mit einem trockenen Tuch entfernt werden. Zum Schluss wird noch die Dehnungsfuge abgedichtet. Hierfür wird die Fuge mit Dichtungsmasse ausgefüllt, die mithilfe der Kartuschenpistole gleichmäßig in die Fuge gespritzt wird. Um die Dichtungsmasse zu glätten, wird mit dem Finger, der regelmäßig in Spülmittelwasser getaucht wird, darüber gestrichen. Möchte der Heimwerker Sockelleisten als Abschluss anbringen, kann er zuerst die Sockelfliesen verlegen und danach dann alles auf einmal verfugen.