Zementestrich gehört zu den bekanntesten und am häufigsten verlegten Estricharten. Zementestrich setzt sich aus Zement, Sand oder Kies und Wasser zusammen, teilweise wird er zudem mit unterschiedlichen Zusatzstoffen angereichert. Die großen Vorteile von Zementestrich liegen in seinen sehr guten Festigkeitswerten, seinem hohen Widerstand gegenüber Verschleiß und seiner Unempfindlichkeit gegenüber Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Nässe. Dadurch ist Zementestrich universell einsetzbar, kann also sowohl im Innen- und Außenbereich als auch als Heizestrich verlegt werden. Allerdings hat Zementestrich auch zwei kleinere Minuspunkte.

Zum einen ist die Aushärtungsphase bei Zementestrich recht lang, so dass erst nach etwa 20 bis 30 Tagen ein Bodenbelag auf dem Estrich verlegt werden kann. Zum anderen neigt Zementestrich zu Rissen, weil er während des Trocknens Feuchtigkeit verliert und sich dadurch zusammenzieht. Nun wird sich so mancher Heimwerker vielleicht fragen, ob er selbst und in Eigenregie Zementestrich verlegen kann. Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Zementestrich selbst zu verlegen, allerdings ist es oft nicht unbedingt empfehlenswert. Worauf es beim Verlegen von Zementestrich ankommt und weshalb es mitunter besser ist, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen, wird im Folgenden erklärt.

Zementestrich verlegen – die verschiedenen Ausführungen

Zementestrich kann grundsätzlich in vier verschiedenen Varianten verlegt werden, die sich in erster Linie durch die Verbindung zum Untergrund voneinander unterscheiden:

  • Wird der Zementestrich als Verbundestrich verlegt, liegt der Estrich unmittelbar auf dem tragenden Untergrund auf. Eine Trennschicht oder eine Dämmschicht gibt es nicht. Häufig wird diese Variante in Kellerräumen oder Garagen angewandt und der Zementestrich wird unmittelbar auf Rohbeton verlegt. Die Estrichschicht ist dabei zwischen 20 und 70mm dick. Wird der Zementestrich als Verbundestrich verlegt, muss der Untergrund allerdings gründlich vorbereitet und nahezu eben sein, denn ansonsten entstehen Hohlräume zwischen dem Untergrund und dem Estrich.
  • Wird der Zementestrich auf einer Schicht verlegt, die den Estrich von dem Untergrund trennt, wird vom Estrich auf Trennschicht gesprochen. Hierbei wird Folie, Bitumenpapier oder Rohglasvlies in zwei Lagen auf dem Untergrund ausgelegt und darauf wird eine rund 35mm starke Estrichschicht verlegt. Durch die Trennschicht ist der Estrich vom Untergrund entkoppelt und kann sich frei bewegen, was das Risiko von Rissen ein wenig senkt. Diese Variante wird meist in Heiz-, Trocken-, Wasch- und Lagerräumen angewandt.
  • Von schwimmendem Estrich wird gesprochen, wenn der Estrich in drei Lagen aufgebaut ist. Dabei wird auf dem Untergrund zuerst eine Dämmschicht verlegt, die zweite Schicht deckt den Dämmstoff ab und als dritte Schicht folgt schließlich der Estrich. Der Estrich hat somit keinen direkten Kontakt mehr zum Untergrund, sondern schwimmt lediglich auf der Schicht, die den Dämmstoff abdeckt. Die schwimmende Verlegung verbessert die Trittschalldämmung und wirkt sich positiv auf den Schall- und Wärmeschutz aus. Die Dicke des Estrichs beträgt durchschnittlich 35mm.
  • Eine Sonderform des schwimmenden Estrichs ist das Verlegen als Heizestrich. Auch hier wird der Estrich über eine Dämmschicht und eine Schicht, die die Dämmschicht abdeckt, verlegt. Gleichzeitig nimmt der Estrich aber auch die Heizelemente der Fußbodenheizung auf und ist für die Wärmespeicherung zuständig.

 

Zementestrich verlegen – so geht’s richtig

1.) Grundsätzlich klingt die Grundanleitung für das Verlegen von Zementestrich recht einfach. So wird zunächst eine Estrichfolie auf der gesamten Fläche ausgelegt und an den Wänden wird zusätzlich ein etwa 10cm hoher Schutzstreifen verlegt. Als nächstes werden, je nach Raumgröße, zwei oder mehr Holzlatten ausgelegt und exakt im Wasser ausgerichtet. Am besten ist dabei, wenn die Holzlatten der Höhe des Estrichs entsprechen, denn so kann der Estrich später mithilfe einer Richtlatte recht einfach abgezogen werden. Nun wird der Zementestrich erdfeucht angerührt und gleichmäßig auf der Fläche verteilt. Dabei kommt die Richtlatte zum Einsatz, die über die beiden Holzlatten gezogen wird. Ist die gesamte Fläche sauber abgezogen, werden die Hilfslatten entfernt, die entstandenen Leerräume mit weiterem Estrich aufgefüllt und noch einmal glatt abzogen. Im letzten Arbeitsschritt wird die Fläche mit einer Glättmaschine bearbeitet, die rotierend über den Estrich gleitet und so den Estrich glättet und gleichzeitig verdichtet. Mögliche Unebenheiten werden abschließend mit Reibebrett und Glättschwert geebnet. Das Verlegen von Zementestrich sieht übrigens so aus:

2.) Nun klingt die Anleitung in der Theorie recht einfach und es gibt auch einige Tipps für das Verlegen von Zementestrich. So darf die Raumtemperatur nicht unter 5 Grad liegen und Zementestrich sollte nur auf Flächen verlegt werden, die maximal 35 bis 40 Quadratmeter groß sind. Sind die Flächen größer, müssen unbedingt Dehnungsfugen eingebaut werden. Während der Trocknungsphase sollte der Estrich leicht feucht gehalten werden. Trocknet der Estrich nämlich zu schnell, zieht er sich zu schnell zusammen und Risse entstehen. Trocknet der Estrich hingegen ungleichmäßig, kann es passieren, dass er sich wölbt. Ein Bodenbelag darf erst dann verlegt werden, wenn der Estrich trocken ist und sein Wassergehalt unter zwei Prozent liegt. Generell ist es aber nicht leicht, Zementestrich sauber und glatt zu verlegen und einem Heimwerker wird dies oft nicht gelingen, selbst wenn er handwerklich geschickt und geübt ist. Wenn es um das Verlegen von Zementestrich geht, ist es tatsächlich oft besser, auf einen Profi zurückzugreifen. Eine Alternative kann allerdings Trockenestrich sein. Diesen kann der Heimwerker nämlich problemlos selbst verlegen und da Trockenestrich keine Aushärtungsphase hat, spart der Heimwerker nebenbei auch noch Bauzeit ein.