Lange Zeit war Parkett ausschließlich in den Häusern der wohlhabenden Oberschicht zu finden und bis heute gilt Parkett als einer der hochwertigsten Bodenbeläge überhaupt. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde Parkett dann allmählich erschwinglicher, so dass sich auch zunehmend mehr Bürger einen solchen Bodenbelag leisten konnten. Aber erst in den letzten Jahren sind Materialien und Systeme auf den Markt gekommen, durch die es auch dem Heimwerker möglich wird, sein Parkett selbst zu verlegen.

Parkett verlegen – so wählen Sie das richtige Parkett aus

Inhaltsübersicht:

Parkett wird in vielen unterschiedlichen Varianten angeboten. Dabei bezieht sich die Auswahl aber nicht nur auf die verwendeten Hölzer, sondern auch auf den Aufbau und den Typ. Grundsätzlich wird bei Parkett zunächst zwischen Ein- und Mehrschichtparkett unterschieden. Bei Einschichtparkett bestehen die einzelnen Elemente aus massivem Vollholz und der wichtigste Pluspunkt solcher Parkette ist, dass sie mehrfach abgeschliffen und überarbeitet werden können. In die Gruppe der einschichtigen Parkette gehören das Stab-, das Mosaik-, das Lam- und das Hochkantlamellenparkett, wobei letzteres auch als Industrie- oder Mehrzweckparkett bezeichnet wird. Das Mehrschichtparkett gliedert sich in Zwei- und Dreischichtparkette. Ein solches Parkett hat eine Deckschicht, die aus mindestens 2,5mm dickem Vollholz besteht und Nutz- oder Laufschicht genannt wird. Unter der Deckschicht folgen eine oder zwei weitere Schichten, für die häufig Sperrholz oder Holzwerkstoffe verwendet werden. Teilweise wird Mehrschichtparkett auch unter der Bezeichnung Fertigparkett angeboten, was sich damit erklärt, dass die Oberflächen bereits fertig behandelt sind. Dreischichtparkett kann verklebt oder auch schwimmend verlegt werden. Dabei gibt es mittlerweile Parkett, das an Nut und Feder nicht mehr verleimt werden muss, sondern durch Klicksysteme nur noch ineinander geschoben wird. Damit kann solches Parkett genauso einfach verlegt werden wie Laminat. Das sieht dann so aus:

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Ein- und zweischichtiges Parkett hingegen wird in aller Regel vollflächig mit dem Untergrund verklebt. Und wie der Heimwerker ein solches Parkett verlegen kann, erklärt die folgende Anleitung beispielhaft anhand von Mosaikparkett.

 

Parkett verlegen – so wird‘s gemacht

1. Das Parkett lagern

Parkett besteht aus dem natürlichen und lebendigen Werkstoff Holz. Da sich Holz bei Schwankungen der Temperatur und der Feuchtigkeit ausdehnt und wieder zusammenzieht, muss das Parkett vor der Verarbeitung einige Zeit lang in dem Raum gelagert werden, in dem es verlegt werden soll. Dadurch hat das Holz die Möglichkeit, sich an das Raumklima anzupassen und bleibt formstabil. In den meisten Fällen benötigt das Parkett 48 Stunden, um sich zu akklimatisieren, maßgeblich sind hier jedoch die Anweisungen des Herstellers.

 

2. Den Untergrund vorbereiten

Wird Parkett bei vollflächiger Verklebung verlegt, muss der Untergrund möglichst eben sein. Vor dem Verlegen ist es daher häufig notwendig, den Boden mit einer Ausgleichsmasse zu verspachteln. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Klebstoffreste von alten Belägen oder Fliesen und andere nicht saugende Beläge vorhanden sind. In diesem Fall wird der Boden gründlich gereinigt, angeschliffen, mit Haftgrund grundiert und mit einer Bodenausgleichsmasse mindestens 2mm stark vollflächig verspachtelt. Nutzbeläge wie Teppich oder PVC-Boden werden immer entfernt. Handelt es sich um einen neuen oder unbehandelten und ebenen Untergrund, reicht es üblicherweise aus, diesen leicht anzuschleifen und gründlich von Staub zu befreien.

 

3. Das Parkett verlegen

a.) Wenn Mosaikparkett verlegt wird, spielt die Symmetrie, ähnlich wie bei Fliesen, eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund werden einige Reihen Parkett lose ausgelegt, um die Aufteilung zu planen. Wichtig dabei ist, dass rundherum eine mindestens 1cm breite Dehnungsfuge zur Wand eingehalten wird b.) Ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, wird mithilfe der Wasserwaage oder einer Richtschnur eine Orientierungslinie parallel zur längsten Wand auf dem Boden aufgezeichnet. Dabei markiert diese Orientierungslinie den Verlauf der zweiten Reihe des Parketts. Die lose ausgelegten Parkettelemente können nun wieder eingesammelt werden. c.) Nun wird etwas Parkettkleber angerührt und mit dem Zahnspachtel entlang der Orientierungslinie aufgetragen. Das Verlegen des Parketts beginnt nun mit der zweiten Reihe. Dabei wird in der Mitte begonnen und die Parkettelemente werden von hier aus nach links und rechts verlegt. Dafür werden die Elemente in das Kleberbett eingelegt, an Nut und Feder zusammengeschoben, mit der Hand oder vorsichtig mittels Schlagholz und Hammer dicht ineinandergeschoben und mit dem Handballen festgeklopft. Ist die zweite Reihe vollständig verlegt, wird sie mit Distanzkeilen fixiert, um die Dehnungsfuge sicherzustellen. Dann muss diese Reihe über Nacht trocknen. d.) Am nächsten Tag geht es mit dem Verlegen des Parketts weiter. Da der Kleber der ersten verlegten Reihe mittlerweile abgebunden hat, ist so ein fester Anschlag für die weiteren Reihen vorhanden. Alle weiteren Reihen werden wie die erste Reihe verlegt. Die Parkettelemente werden also immer von der Mitte aus zu den Seiten hin verlegt und jede Reihe wird mit Distanzkeilen fixiert. Beim Verlegen sollte der Heimwerker aber darauf achten, dass der Parkettkleber nicht zwischen die Nut-Feder-Verbindungen gelangt. Dies könnte eine spätere Versiegelung nämlich beeinträchtigen. Sind alle Reihen im Raum verlegt, werden zum Schluss die erste und die letzte Reihe eingepasst. Der Kleber benötigt nun gute 24 Stunden zum Trocknen. Erst danach werden die Keile entfernt und, sofern gewünscht, Fußleisten angebracht.