Rasenkante verlegen: So machen Sie es richtig

Infos und Anleitung zu Rasenkante verlegen
Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie selbst eine Rasenkante verlegen.

Ein Garten ohne Rasen wäre irgendwie nicht komplett. Nur hat Rasen die unangenehme Eigenschaft, sich unkontrolliert auszubreiten, wenn er nicht eingegrenzt wird. Wächst der Rasen über die eigentlich geplante Fläche hinaus, leidet darunter nicht nur die Optik. Vielmehr wird es auch schwieriger, den Rasen und die angrenzenden Flächen vernünftig zu pflegen. Abhilfe verspricht eine Rasenkante. Sie sorgt für einen sauberen Abschluss der Rasenfläche und einen schönen Übergang zu den Nachbarflächen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie und aus welchem Material Sie eine Rasenkante verlegen können.

Ob aus Stein, Kunststoff oder Metall: Die Rasenkante gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Dadurch können Sie die Begrenzung Ihrer Rasenfläche sowohl in Sachen Optik als auch mit Blick auf die Form ganz nach Ihrem eigenen Geschmack gestalten. Und wenn Sie nicht nur einen grünen Daumen haben, sondern auch handwerklich nicht ganz ungeschickt sind, ist es überhaupt kein Problem, die Rasenkante selbst zu verlegen.

Bevor Sie zur Tat schreiten, sollten Sie aber ein paar Dinge beachten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Materialien für die Raseneingrenzung in Frage kommen und wie Sie die jeweilige Rasenkante richtig verlegen. Und damit wirklich gar nichts schiefgeht, haben wir auch noch ein paar Tipps für Sie.

Die englische Rasenkante

Inhaltsübersicht:

Die kostengünstigste Lösung ist die sogenannte Englische Rasenkante. Denn sie kommt ohne zusätzliche Materialien aus. Die Englische Rasenkante ist nämlich ein natürlicher Übergang, bei dem sich die Rasenfläche nahtlos an das angrenzende Beet anschließt.

Möchten Sie diese Variante der Rasenkante anlegen, nehmen Sie bei einer rechtwinkligen Rasenfläche am besten ein langes Brett zu Hilfe. Das Brett legen Sie dort hin, wo die Rasenkante verlaufen soll. Anschließend stechen Sie den überstehenden Rasen direkt am Brett entlang ab und entfernen den abgetrennten Streifen von Hand mit einer kleinen Schaufel. Soll Ihre Rasenkante geschwungen verlaufen, können Sie das Brett zum Beispiel durch den Gartenschlauch oder eine dicke Schnur ersetzen.

Als Werkzeug ist ein Rasenkantenstecher die beste Wahl. Er hat ein gerades Blatt aus Edelstahl mit einer abgerundeten Schneide. Das Blatt ist an einem kurzen Stiel mit einem breiten T-Griff befestigt, der mit beiden Händen gegriffen wird. Dadurch dringt der Rasenkantenstecher gut in den Boden ein und durchtrennt die Grasnarbe, ohne dass Sie viel Kraft aufwenden müssen.

Als Alternative zum Rasenkantenabstecher können Sie auch einen herkömmlichen Spaten verwenden. Allerdings sollte er ein scharfes Blatt haben, sonst wird das Abstechen sehr anstrengend. Außerdem sollten Sie darauf achten, immer nur kleine Abschnitte abzustechen. Das leicht gewölbte Blatt des Spatens hätte andernfalls zur Folge, dass Ihre Rasenkante nicht gerade wird.

Neben den Kosten ist ein Pluspunkt der Englischen Rasenkante, dass sie die natürliche Optik des Gartens bewahrt. Außerdem können Sie diese Rasenkante in jeder beliebigen Form ablegen. Der Nachteil ist aber, dass Sie die Kante in der Wachstumszeit des Rasens alle vier bis sechs Wochen nacharbeiten müssen.

Rasenkante verlegen aus Metall

Für eine optisch unauffällige, aber sehr effektive Grenzlinie können Sie eine Rasenkante aus Metall verlegen. Dafür sind dünne Profile erhältlich, die aus Edelstahl, Aluminium oder verzinktem Stahl bestehen. Die Profile sind zwischen zehn und 30 Zentimeter breit. Weil sie flexibel sind, können Sie damit auch geschwungene Rasenflächen kinderleicht einfassen. In der breiten Ausführung eignen sich die Metallprofile außerdem, um kleine Höhenunterschiede abzufangen.

Aufwändige Erdarbeiten fallen vor dem Verlegen der Rasenkante aus Metall in aller Regel nicht an. Denn die Profile werden meist nur mit dem Hammer in den Boden eingeschlagen. Ist der Boden in Ihrem Garten sehr hart oder enthält er Bauschutt oder Baumwurzeln, ist es allerdings besser, wenn Sie die Rille für die Profile zuerst mit einem Spaten in den Boden stechen.

Je nach Hersteller können Sie die Metallprofile vor dem Verlegen zu einem langen Profil fest miteinander verschrauben. Teilweise gehören auch Stäbe zum Lieferumfang, mit denen die Metallprofile fixiert werden.

So oder so sollten Sie aber entweder zu einem Gummihammer greifen oder ein Stück Holz als Unterlage verwenden, wenn Sie die metallene Rasenkante verlegen. Schlagen Sie mit einem Stahlhammer direkt auf das Metall, kann es nämlich passieren, dass Sie die Beschichtung beschädigen. Dann würde Ihre Rasenkante womöglich recht schnell anfangen, zu rosten.

Rasenkante aus Kunststoff oder Gummi verlegen

Auf einem ähnlichen Prinzip wie Rasenkanten aus Metall basieren Einfassungsbänder aus Kunststoff oder Gummi. Sie werden oft aus Recyclingmaterial gefertigt und sind deshalb wesentlich kostengünstiger als Metallprofile. Trotzdem sind die Plastik- oder Gummi-Rasenkanten sehr langlebig. Meist werden sie als Rollen mit einer Länge von fünf oder zehn Metern angeboten, die Breite liegt zwischen 13 und 20 Zentimetern.

Möchten Sie eine Rasenkante aus Kunststoff oder Gummi verlegen, müssen Sie zuerst die Rille dafür mit dem Spaten abstechen. In diese Rille setzen Sie anschließend die Rasenkante ein. Wichtig dabei ist, dass Sie das Band tief genug in die Erde stecken, damit es beim Rasenmähen nicht von den Messern erfasst wird. Eine neue Rolle sollten Sie außerdem immer leicht überlappend ansetzen. Auf diese Weise vermeiden Sie unschöne Spalten.

Rasenkanten aus Metall, Kunststoff oder Gummi lassen sich schnell und einfach verlegen. Allerdings müssen Sie auch hier den Rasen gelegentlich von Hand nachschneiden. Denn mit dem Rasenmäher werden Sie meist nicht bis ganz an die Kante kommen.

Steine als Rasenkante verlegen

Ganz klassisch und zudem sehr pflegeleicht ist eine Rasenkante aus Steinen. Dafür sind Steine aus Beton erhältlich. Sie werden auch als Mähkanten bezeichnet. Solche Rasenkantensteine sind zweckmäßig und nicht allzu teuer. Optisch schöner ist allerdings eine Rasenkante aus Granitpflaster, Backsteinen oder Klinker. Echte Highlights können Sie buchstäblich setzen, wenn Sie ein paar Steine mit solarbetriebenen LEDs in Ihre Rasenkante einbauen.

Um eine Rasenkante mit Steinen zu verlegen, gibt es drei Möglichkeiten. So können Sie die Steine in Beton, Sand oder Erde setzen. Was die beste Wahl ist, hängt davon ab, welchen Belastungen die Rasenkante standhalten muss.

Möchten Sie eine ebene Rasenfläche nur vom Gartenweg oder einem Beet abgrenzen, reicht es meist aus, wenn Sie die Rasenkante in Erde oder Sand verlegen. Das gilt vor allem dann, wenn der Boden schwer und lehmig ist. Ist der Boden in Ihrem Garten eher locker oder soll die Rasenkante eine Einfahrt abgrenzen, ist das Verlegen in Beton besser. Auch wenn die Rasenkante als Befestigung für eine abschüssige Rasenfläche dienen soll, ist die stabile Bauart mit Beton sinnvoll.

Je nachdem, wie Sie die Steine für die Rasenkante verlegen, ist die Vorgehensweise unterschiedlich. In jedem Fall müssen Sie aber einen Graben für die Steine ausheben. Spannen Sie dafür am besten zuerst Maurerschnur. So bekommen Sie einen Eindruck davon, wie der Verlauf der Rasenkante aussehen wird. Außerdem können Sie sich an der Schnur orientieren, wenn Sie die Rasenkante mit dem Spaten abstechen. Und die Schnur hilft Ihnen später, die Steine in der richtigen Höhe zu setzen.

Rasenkantensteine in Beton verlegen

Möchten Sie eine stabile und dauerhafte Rasenkante verlegen, bei der die Steine in Beton sitzen, stechen Sie zuerst die Rasenkante an der gespannten Maurerschnur entlang ab. Dafür können Sie einen Spaten oder eine Schaufel verwenden. Danach gehen Sie so vor:

  • Heben Sie einen Graben für die Rasenkantensteine aus. Je nach Größe Ihrer Steine sollte der Graben 40 bis 60 Zentimeter breit sein. Die Tiefe sollte bei gut 70 Zentimetern liegen.
  • In den Graben füllen Sie eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht aus Grobschotter.
  • Nachdem Sie den Grobschotter verdichtet haben, schütten Sie eine Schicht aus Feinschotter und Sand in den Graben. Auch diese Schicht sollte etwa zehn Zentimeter hoch sein und muss verdichtet werden.
  • Als nächstes ist der Beton an der Reihe. Sie können dabei eine Fertigmischung aus dem Baumarkt nehmen. Oder Sie mischen den Beton selbst an. In diesem Fall nehmen Sie vier Teile groben Sand auf einen Teil Zement und geben soviel Wasser dazu, dass eine erdfeuchte Masse entsteht.
  • Dann füllen Sie den Beton in den Graben und setzen die Steine. Die Steine sollten etwa drei bis vier Zentimeter aus dem Boden herausragen. Bei Bedarf füllen Sie weiteren Beton nach, um auf die Höhe zu kommen.
  • Möchten Sie eine ebenerdige Rasenkante, über die Sie mit dem Rasenmäher fahren können, reicht es aus, wenn die Steine den Boden einen bis zwei Zentimeter überragen.
  • Mit dem Pflasterhammer und der Wasserwaage richten Sie die Steine gerade aus. Anschließend füllen Sie vor und hinter den Steinen noch einmal Beton auf. Damit die Rasenkante stabil wird, verteilen Sie den Beton am besten gleichmäßig mit der Maurerkelle.
  • Insgesamt sollten die Steine zu gut drei Vierteln im Beton sitzen.
  • Wenn der Beton komplett durchgehärtet ist, füllen Sie den Graben mit normaler Gartenerde auf.

Steine als Rasenkante in Sand verlegen

Ist der Boden in Ihrem Garten dicht, schwer und lehmig, wird die Stein-Rasenkante auch bei einer Verlegung im Sandbett meist stabil genug. Möchten Sie Ihre Rasenkante in Sand verlegen, arbeiten Sie wie folgt:

  • Nach dem Abstechen der Kante heben Sie einen etwa 20 Zentimeter tiefen Graben aus.
  • Entfernen Sie dann Steine und Wurzelreste aus dem Graben.
  • Anschließend füllen Sie den Graben zuerst mit einer Schicht aus feinem Kies und danach mit einer Schicht Sand auf. Beide Schichten sollten gut drei Zentimeter hoch sein und müssen jeweils ordentlich verdichtet werden.
  • In den vorbereiteten Graben setzen Sie nun einen Stein nach dem anderen. Mit dem Pflasterhammer bringen Sie die Steine auf die richtige Höhe, mit der Wasserwaage kontrollieren Sie den Verlauf.
  • Sind alle Steine gesetzt, füllen Sie den Graben mit Gartenerde auf.
  • Um Fugen zwischen den Steinen zu schließen, füllen Sie Sand ein.

Rasenkantensteine in die Erde setzen

Kommt es bei Ihrer Rasenkante nicht auf Stabilität, sondern in erster Linie auf die Optik an, können Sie die Steine nur in die Erde setzen.

Dafür heben Sie einen etwa zehn Zentimeter tiefen Graben aus. In dem Graben positionieren Sie die Steine und klopfen sie mit dem Pflasterhammer fest. Sollten einzelne Steine wackeln, müssen Sie diese mit Erde oder Sand unterfüttern und danach erneut festklopfen. Sind alle Steine gesetzt, füllen Sie den Graben mit Gartenerde auf.

Eine Rasenkante aus Steinen in Erde zu verlegen, bietet sich vor allem dann an, wenn Sie Ihren Garten gerne umgestalten. Denn die Steine sitzen recht lose, so dass Sie diese einfach wieder entfernen können, wenn Sie Ihre Rasenkante verändern möchten.

7 Tipps beim Verlegen einer Rasenkante

Wie Sie sehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Gestaltung einer Rasenkante. Je nach Material ist das Verlegen mal einfacher und mal aufwändiger. Damit Ihr Projekt ein voller Erfolg wird, haben wir zum Schluss noch ein paar Tipps für Sie!

1. Entfernte Grassoden nicht gleich entfernen

Sie können die Rasenkante von Anfang an oder erst im Nachhinein verlegen. Wenn Sie die Kante abstechen und den Graben ausheben, sollten Sie die entfernten Grassoden aber nicht entsorgen. Sollte nach dem Verlegen eine größere Lücke zwischen der Kante und der Rasenfläche bleiben, können Sie den Graben nämlich mit den Grassoden auffüllen. Dadurch dauert es nicht so lange, bis die Fläche wieder geschlossen ist. Ansonsten können Sie die Grassoden auch verwenden, um die Rasenfläche stellenweise auszubessern.

2. Alte Steine verarbeiten

Sie müssen sich nicht unbedingt neue Steine besorgen. Haben Sie von früheren Projekten noch Steine übrig oder kommen Sie kostengünstig an gebrauchte Rasenkantensteine, können Sie diese ruhig verarbeiten. Nur sollten Sie die Steine vor dem Verlegen gründlich reinigen.

3. Steine in verschiedenen Größen und Formen verwenden

Die Rasenkante muss nicht unbedingt aus einer Steinsorte bestehen. Soll Ihre Rasenkante nicht akkurat und streng, sondern lebendig und natürlich wirken, können Sie Steine in verschiedenen Größen und Formen miteinander kombinieren.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie größere Kieselsteine, Feldsteine oder Findlinge in schmalen Bahnen um die Rasenkante herum auslegen. Auf diese Weise können Sie zum Beispiel eine Kunststoffkante kaschieren und gleichzeitig für eine interessante Optik sorgen.

4. Bei der Verlegung in Beton kleine Fugen belassen

Setzen Sie eine Steinkante in Beton, sollten Sie zwischen den einzelnen Steinen kleine Spalten lassen. Dadurch minimieren Sie das Risiko, dass Ihre Rasenkante bei extremen Temperaturen reißt oder abplatzt.

5. Die einzelnen Schichten immer gut verdichten

Damit die Rasenkante einen guten Halt hat, ist wichtig, dass Sie die einzelnen Schichten immer gut verdichten. Lose Materialien wie Kies, Sand und Erde verdichten Sie dabei am besten mit einem Erdstampfer. Bei Beton können Sie einen Stock oder eine Stange nehmen und damit immer wieder in den eingefüllten Beton stechen. Auf diese Weise entweichen Lufteinschlüsse und Hohlräume schließen sich.

6. Kleine Stäbe sorgen für mehr Stabilität

Rasenkanten, die Sie nur in Erde verlegen, neigen dazu, einzusinken oder wegzukippen. Dem können Sie entgegensteuern, indem Sie zwischendurch kleine Stäbe in die Erde einschlagen. Die Stäbe fixieren die Rasenkante unsichtbar und stabilisieren so die ganze Konstruktion.

7. Kleine Pflastersteine zweireihig verlegen

Verarbeiten Sie recht kleine Pflastersteine, sollten Sie die Rasenkante in zwei Reihen verlegen. Gleichzeitig sollten Sie die Steine so anordnen, dass die Fugen versetzt sind. Auf diese Weise hat es das Gras schwerer, die Fugen zu durchdringen. Sie sparen sich dadurch die Arbeit, die Fugen regelmäßig auszukratzen. Steht irgendwann die Reinigung der Fugen an, entfernen Sie Gras oder Unkraut und füllen die Fugen anschließend mit Sand auf.

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