Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar
Viele nennen Pizza, wenn sie nach ihrem Lieblingsgericht gefragt werden. Dem Geschmack, den die Pizza beim Lieblingsitaliener um die Ecke hat, kann die im heimischen Backofen zubereitete Pizza jedoch oft nur bedingt Konkurrenz machen. Dies liegt in erster Linie daran, dass ein herkömmlicher Haushaltsbackofen die Temperaturen, die für das Backen von Pizza eigentlich erforderlich wären, nicht erreicht. Wer einen Garten hat, muss auf den Genuss von leckerer, selbstgemachter Pizza aber trotzdem nicht verzichten, denn er kann sich mit einem Pizzaofen behelfen.
Pizzaöfen selber bauen – oder besser kaufen?
Anders als bei einem Grill wird die Hitze in einem Pizzaofen nicht direkt an das Gargut abgegeben. Stattdessen wird der Ofen aufgeheizt und die Pizza durch die gespeicherte Hitze gebacken. Aus diesem Grund werden Pizzaöfen aus Materialien wie beispielsweise Schamottsteinen oder Lehm gebaut, die sich stark aufheizen und die Hitze für längere Zeit speichern können. Pizzaöfen für den Garten sind als fertige Öfen und als Bausätze erhältlich, die der Gartenbesitzer dann selbst aufbauen kann. Solche Pizzaöfen sehen beispielsweise so aus:
Ist der Gartenbesitzer handwerklich geschickt und hat er Spaß am Selbermachen, kann er seinen Pizzaofen aber durchaus auch selber bauen. Eine Idee dafür beschreibt die folgende Anleitung.
Einen Pizzaofen selber bauen – die Materialien
- Klinker-, Back- oder Bruchsteine
- Schamottsteine, 40 x 20 x 3cm
- Feuerfester Mörtel
- 4 Stahlstangen mit 1,5cm Durchmesser
- Lehm
- Weidenruten
- 1 Tontopf
- 1 Ofentür
Pizzaofen selber bauen – eine Anleitung
1. Schritt: das Grundgestell mauern
Die Basis für den Pizzaofen wird, ähnlich wie bei einem Steinbackofen oder Gartengrill, aus Stein gemauert. Als Steine hierfür kommen Klinker-, Back- oder auch Bruchsteine in Frage. Für die erste Steinreihe werden die Steine zu einem U in der gewünschten Größe angeordnet und in Mörtel gesetzt. Anschließend wird die zweite Steinreihe gemauert, wobei diese mit einem halben Stein beginnt. Um einen Stein zu halbieren, wird er an der beabsichtigten Bruchstelle mit dem Maurerhammer eingekerbt und anschließend durch einen kräftigen Stoß geteilt. Die dritte Steinreihe beginnt dann wieder mit einem ganzen Stein, die vierte Steinreihe erneut mit einem halben Stein. Durch den Wechsel zwischen ganzen und halben Steinen entstehen versetzte Fugen, die für die erforderliche Stabilität des Mauerwerks sorgen. Vermauert werden die Steine mit etwa 1cm breiten Fugen. Dazu wird jeweils eine rund 5cm dicke Mörtelschicht aufgetragen und mit der Kelle zu einem Trapez geformt. Dann wird der jeweilige Stein in das Mörtelbett gedrückt, bis nur noch eine etwa 1cm dicke Fuge vorhanden ist. Durch den Druck verteilt sich der Mörtel gleichmäßig unter dem Stein und der überschüssige Mörtel quillt heraus. Dieser Mörtel wird mit der Kelle direkt wieder entfernt. So werden nun nach und nach Steinreihen gemauert, bis die Wände eine bequeme Arbeitshöhe erreicht haben. Etwa mittig in das U wird dann eine Zwischenwand gemauert, die parallel zur Rückwand verläuft und das Gewicht der späteren Kuppel mit abfangen soll.
2. Schritt: die Schamottsteinplatte bauen
Wenn das Mauerwerk die gewünschte Höhe erreicht hat, werden die vier Stahlstangen eingearbeitet. Dazu wird ein Mörtelbett auf die oberste Steinreihe aufgetragen und die Stahlstangen werden in dieses Mörtelbett eingelegt, nachdem ihre Enden flachgeklopft wurden. Die Stahlstangen dienen als Auflage für die Schamottsteine, die nun über die Stangen gemauert werden. Die Schamottsteine werden in zwei Lagen angeordnet, so dass eine geschlossene und stabile Steinplatte entsteht.

3. Schritt: die Kuppel aus Weidenruten flechten und mit Lehm verputzen
In die Fugen zwischen den Schamottsteinen werden nun gewässerte Weidenruten gesteckt und zu einer Kuppel geformt. Damit das Gerüst mehr Stabilität erhält, werden zwischen die bogenförmig verlaufenden Ruten dann weitere Weidenruten eingeflochten. Wenn ein stabiles Gerüst entstanden ist, wird die Kuppel verputzt. Dazu wird der Lehm innen und außen aufgetragen, bis eine Kuppel mit einer etwa 10cm dicken Wand entstanden ist. Beim Verputzen wird an einer Stelle aber der Tontopf in das Gebilde gesteckt. Der Tontopf kann später einfach wieder herausgezogen werden und sorgt für das Loch, das als Rauchabzug dient.
4. Schritt: den Pizzaofen fertig stellen
Die Lehmkuppel sollte nun einige Tage lang trocknen, danach wird der Pizzaofen zwei bis dreimal angeheizt. Dadurch trocknet die Kuppel vollständig durch und der Lehm entwickelt die richtige Festigkeit. Beim Trocknen werden immer wieder kleinere Risse entstehen, die sorgfältig mit Lehm verspachtelt werden müssen. Nun muss nur noch die Tür montiert werden, danach ist der selbstgebaute Pizzaofen betriebsbereit. Als Tür ist eine Metalltür ideal geeignet, zur Not kann die Türöffnung aber auch mit Ziegelsteinen geschlossen werden.
Um den Pizzaofen zu nutzen, wird in der Kuppel ein Holzfeuer angezündet. Wenn das Holz abgebrannt ist, werden die Glut und die Asche an die Seiten gekehrt. Dann wird die Pizza in die Kuppel geschoben und gebacken.