Eine Schaukel gehört zu den überaus beliebten Spielgeräten auf Spielplätzen und im heimischen Garten. Dabei schaukeln aber nicht nur Kinder gerne, denn auch so mancher Erwachsener fühlt sich beim Anblick an eine Schaukel an seine Kindertage zurückerinnert und kann einem kurzen Schaukelvergnügen ebenfalls nicht widerstehen. Nun könnte es sich der Gartenbesitzer natürlich einfach machen und eine fertige Schaukel kaufen. Viel mehr Spaß macht es jedoch, den Nachwuchs und sich selbst mit einer selbstgebauten Schaukel zu erfreuen.

Eine Schaukel selber bauen – ein paar Infos vorab

Inhaltsübersicht:

Ganz so einfach, wie es aussieht, ist das Bauen einer Schaukel nicht. Es reicht nämlich nicht aus, den Schaukelsitz an irgendwelchen Balken oder Ästen aufzuhängen, sondern bei einer Schaukel kommt es vor allem auf ein stabiles Gestell und sichere Aufhängungen an. Ein Grund hierfür ist, dass beim Schaukeln Schub- und Fliehkräfte entstehen, die weit über dem Gewicht des Schaukelnden liegen. Um sicherzugehen, dass die Schaukel nicht umfällt oder in sich zusammenbricht, sind daher stabile Materialien und eine solide Bauweise enorm wichtig. Ebenfalls von Bedeutung ist der Ort, an dem die Schaukel aufgestellt wird. Dieser sollte so gewählt sein, dass der Abstand zu Hindernissen wie beispielsweise Büschen, Bäumen, Mauern, Zäunen, Wäschespinnen oder anderen Spielgeräten in Schaukelrichtung mindestens drei Meter beträgt. Vor allem bei kleineren Kindern ist zudem wichtig, dass der Boden rund um die Schaukel weich ist, falls das Kind doch einmal herunterfallen sollte. Ideal geeignet ist daher eine Rasen- oder Sandfläche, auf eine harte Stein- oder Betonfläche sollten Matten gelegt werden.

Und damit künftig auch im heimischen Garten wie in dem Video oben zu sehen geschaukelt werden kann, hier eine Bauanleitung.

 

Eine Schaukel selber bauen – das wird benötigt

  • 4 Rundbalken mit 12cm Durchmesser, 300cm lang
  • 2 Rundbalken mit 12cm Durchmesser, 150cm lang
  • 1 Rundbalken mit 15cm Durchmesser, 250cm lang
  • 10 Gewindebolzen mit 12mm Durchmesser, 30cm lang
  • 20 Unterlegscheiben und Muttern M12
  • 1 Schaukelaufhängung
  • 1 Holzbrett, 30 x 25 x 5cm, 4 Schlüsselschrauben mit Stahlring als Endung und passenden Muttern, 2 Schaukelseile und Haken zum Befestigen der Seile oder ein fertiger Schaukelsitz samt Zubehör
  • 1 Sack Splitt und 1 Sack Beton

 

Eine Schaukel selber bauen – so klappt es ganz sicher

1. Schritt: die vorbereitenden Arbeiten

Damit die Schaukel später sicher und stabil steht und das Holz gleichzeitig vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt ist, werden zuerst vier 50cm tiefe Löcher ausgehoben. Die Löcher werden mit jeweils 200cm Abstand zueinander positioniert, ergeben somit also ein gedachtes Quadrat. Anschließend werden die Löcher 20cm hoch mit Splitt aufgefüllt.

 

2. Schritt: das Schaukelgestell bauen

  • Für das Schaukelgestell werden nun zwei der 300cm langen Rundbalken flach auf den Boden gelegt. Dann werden die Rundbalken so übereinander angeordnet, dass sie sich auf einer Höhe von 250cm kreuzen und der Abstand am unteren Ende 200cm beträgt. An der Stelle, an der sich die beiden Balken kreuzen, werden sie mit einem durchgehenden Gewindebolzen miteinander verbunden. Der Gewindebolzen wird beidseitig mit einer Unterlegscheibe und einer Mutter gesichert. Um die V-förmige Konstruktion zusätzlich zu stabilisieren, wird nun noch ein 150cm langer Rundbalken auf die beiden senkrechten Hölzer aufgelegt und wie zuvor mithilfe von durchgehenden Gewindebolzen, Unterlegscheiben und Muttern befestigt. Die zweite Seite des Schaukelgestells wird nun genauso angefertigt.
  • Danach ist der 15cm starke Rundbalken, der die Querstange bildet, an der Reihe. Hier werden zuerst die Aufhängungen für den Schaukelsitz angebracht. Der Abstand zwischen den beiden Aufhängungen hängt von der Breite der Sitzfläche ab. Als Faustregel gilt, dass der Abstand der Sitzflächenbreite plus zehn Prozent der Aufhängehöhe entsprechen sollte. Wird also beispielsweise ein 30cm breiter Schaukelsitz verwendet, der 200cm tief hängt, sollten die beiden Aufhängepunkte 50cm weit auseinander liegen. Der Abstand zwischen den beiden Aufhängepunkten darf aber nie kleiner sein als die Breite der Schaukelsitzfläche.
  • Für eine Gartenschaukel sollte außerdem immer eine Aufhängung verwendet werden, die mittels Gewindebolzen durch den gesamten Balken verläuft und auf der Gegenseite verschraubt wird. Schaukelhaken, die nur auf der Unterseite befestigt sind, sind für den Außenbereich nicht geeignet. Wenn die Aufhängungen montiert sind, wird der Rundbalken in die oberen Kreuze der beiden Seitenteile eingelegt, vermittelt und wieder mittels Bolzen, Unterlegscheiben und Muttern mit jedem senkrechten Balken verschraubt.
Schaukel selber bauen

 

3. Schritt: das Schaukelgestell aufstellen

Die ausgehobenen und mit Kies befüllten Löcher werden nun bis knapp unter die Oberkante mit Beton aufgefüllt. Anschließend wird das Schaukelgestell in die Löcher gestellt und exakt gerade ausgerichtet. Der Beton bindet zwar recht schnell ab, muss aber vollständig ausgehärtet sein, bevor die Schaukel fertig gestellt und in Betrieb genommen werden kann.

 

4. Schritt: den Schaukelsitz befestigen

Wenn der Beton komplett ausgehärtet ist, werden die Löcher bis zur Oberkante mit Splitt aufgefüllt. Sofern ein fertig gekaufter Schaukelsitz verwendet wird, muss dieser nur noch in die Aufhängungen eingehängt werden. Für einen selbstgebauten Schaukelsitz wird ein beispielsweise 30 x 25cm großes und 5cm starkes Brett an allen vier Ecken durchgebohrt. In die Löcher werden anschließend Schlüsselschrauben mit Stahlringen als Endung eingeschraubt und auf der Unterseite mit Unterlegscheiben und Muttern gesichert. Dann werden die Seile mit Haken an der Sitzfläche befestigt und mit der Aufhängung in der Querstange verbunden. Die selbstgebaute Schaukel ist damit fertig, aber bevor der Schaukelspaß für die Kleinen beginnen kann, sollte die Stabilität sicherheitshalber unbedingt von einem Erwachsenen getestet werden.