Ist die Entscheidung, ein Haus zu bauen, gefallen und ist das Budget, das maximal in den Hausbau investiert werden kann, festgelegt, folgt als nächstes die Planung der Baukosten. Das bedeutet, die einzelnen Positionen im Zuge des Hausbaus werden aufgelistet und beziffert. Sind alle Positionen erfasst, kann die geplante Gesamtsumme ausgerechnet und gleichzeitig mit der maximal verfügbaren Investitionssumme verglichen werden. Liegen die geplanten Baukosten über dem Budget, können nun noch entsprechende Änderungen vorgenommen werden. So mancher angehende Bauherr wird sich jetzt aber vielleicht fragen, welche Posten bei der Baukostenplanung eigentlich erfasst werden müssen.

Die Preise beim Hausbau – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Inhaltsübersicht:

Die genaue Baukostenplanung fällt bei jedem Bauvorhaben natürlich etwas unterschiedlich aus und hängt davon ab, was für ein Haus der Bauherr wo mit welcher Ausstattung bauen möchte. Als allgemeine Orientierungshilfe werden im Folgenden die wichtigsten und typischen Kostenfaktoren aufgelistet, an die der Bauherr denken sollte.

 

Architekt, Prüfstatiker, Vermesser und Rechtsberatung

Wer sein Haus individuell planen und bauen möchte, benötigt zunächst einmal einen Architekten. Der Architekt entwirft das Haus, kümmert sich um Genehmigungen und Bauanträge, erstellt Ausschreibungen für Unternehmen und Handwerker und überwacht das Bauvorhaben. Die Kosten für den Architekten ergeben sich in erster Linie aus den Gesamtkosten des Hausbauprojekts. Der Prüfstatiker wird von Amts wegen festgelegt und kommt auch dann zum Einsatz, wenn ein Architekt das Haus entworfen hat und den Hausbau überwacht. Die Kosten für den Prüfstatiker hängen von dem jeweiligen Bauobjekt ab. Der Vermesser wird in verschiedenen Phasen des Hausbaus tätig. So vermisst er beispielsweise das Baugrundstück vor Baubeginn, genauso aber auch das fertig gebaute Haus. Die Kosten für den Vermesser sind ebenfalls objektabhängig und sollten im Vorfeld abgesprochen werden. Eine Rechtsberatung ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann sich aber durchaus bezahlt machen. Werden die Verträge mit beispielsweise den Baufirmen überprüft, können nämlich schon im Vorfeld mögliche Missverständnisse und Konflikte verhindert werden. Die Kosten für eine Rechtsberatung sind verhältnismäßig gering und können Zeit, Nerven und zusätzliche Baukosten einsparen.

 

Preis für das Haus

Die Kosten für das Haus sind sicherlich der mit Abstand größte Posten in der Liste. Eine recht solide Planungsgrundlage ergibt sich, wenn das Haus zu einem Festpreis mit Bauzeitgarantie gebaut wird. Dadurch ist von Anfang an klar, wie hoch die Gesamtkosten ausfallen und wann welche Rate fällig wird. Einsparpotenzial bietet ein Fertighaus anstelle eines Massivhauses, denn bei einem Fertighaus steht der Preis ebenfalls fest und die Bauzeit ist deutlich kürzer. Durch die kürzere Bauzeit verkürzt sich auch die Zeit der Doppelbelastung durch Kreditrate und Miete der bisherigen Wohnung. Je nach Ausbaustufe des Hauses müssen dann aber noch Handwerkerkosten, weitere Baumaterialien und die zusätzliche Bauzeit einkalkuliert werden.

 

Wasser- und Abwasser-, Strom-, Gas- und Telefonanschluss

Die Anschlüsse für Wasser und Abwasser sowie für Strom müssen beim jeweiligen Versorger beantragt werden, der auch die Kosten dafür nennt. Ob ein Gasanschluss erforderlich ist, hängt davon ab, für welche Heizungsart sich der Bauherr entscheidet. Auch hier ist der zuständige Versorger aber wieder der richtige Ansprechpartner. Im Hinblick auf den Telefonanschluss lohnt sich ein Vergleich, denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter mit teils deutlichen Unterschieden bei den Tarifkosten.

 

Baustrom und Bauwasser

Teilweise ist der Baustrom bereits im Hauspreis enthalten, teilweise jedoch nicht. Gerade bei einem Massivhaus können recht hohe Stromkosten entstehen, wenn beispielsweise das Mauerwerk und der Estrich über einen längeren Zeitraum zum Trocknen beheizt werden müssen. Wie hoch die Kosten für das Bauwasser sind, hängt von der Bauart des Hauses und natürlich auch von den örtlichen Wasserpreisen ab. Die Baufirmen können den Verbrauch während der Bauphase aber meist zumindest grob abschätzen, so dass der Bauherr entsprechend kalkulieren kann.

 

Außenanlagen

Ein häufiger Fehler ist, dass die Kosten für die Außenanlagen bei der Baukostenplanung vergessen werden. Aber diese Kosten sind keinesfalls zu unterschätzen, selbst wenn zunächst nur die grundlegenden Dinge eingeplant werden. Hierzu gehören ein befestigter Weg über das Grundstück ins Haus, ein zumindest einfach angelegter Gartenbereich und nach Wunsch ein Zaun sowie eine Garage oder ein Carport.

 

Versicherungen und Einrichtung

Welche Versicherungen der Bauherr benötigt und wünscht, hängt vom Einzelfall ab. Unbedingt notwendig ist eine Gebäudeversicherung, grundsätzlich empfehlenswert sind eine Bauherrenhaftpflicht- und eine Bauleistungsversicherung. Wie viel Geld der Bauherr für die Einrichtung einplanen sollte, hängt von den persönlichen Wünschen und Vorstellungen ab. Der größte Kostenfaktor bei der Einrichtung ist meist die Küche. Welche weiteren Einrichtungsgegenstände neu gekauft werden, hängt vom finanziellen Budget ab.

 

Finanzieller Puffer

Der Bauherr sollte auf jeden Fall einen finanziellen Puffer einplanen, denn es kann immer wieder vorkommen, dass Zusatzkosten entstehen. Diese können sich daraus ergeben, dass einzelne Positionen vergessen wurden, dass Bauarbeiten nicht wie geplant durchgeführt werden können oder dass sich der Bauherr kurzfristig doch für andere Baumaterialien entscheidet. Hat der Bauherr beispielsweise für seine Fliesen einen Preis von 15 Euro pro Quadratmeter angesetzt, entscheidet sich dann aber für Fliesen, bei denen der Quadratmeter 20 Euro kostet, können schnell ordentliche Summen zusammenkommen. Als Faustregel gilt, dass ein Puffer eingeplant werden sollte, der zehn Prozent der Gesamtbaukosten entspricht.

Ist die Baukostenplanung abgeschlossen, geht es mit der Baufinanzierung weiter und worauf der Bauherr hierbei achten sollte, zeigt dieses Video.