Der Begriff Server, der übrigens aus dem Englischen kommt und übersetzt Diener bedeutet, bezeichnet zwei unterschiedliche Dinge. So kann ein Server zum einen eine Software sein, die in einem Client-Server-Modell läuft. In diesem Fall kommuniziert dieses Programm als Server mit einem anderen Programm als Client, um dem Client zu ermöglichen, auf bestimmte Dienste zuzugreifen. Zum anderen kann der Server eine Hardware und damit letztlich nichts anderes als ein Computer im Dauerbetrieb sein, auf dem ein oder mehrere Server-Programme laufen. Während bei der Software immer vom Server gesprochen wird, wird der Server im Sinne der Hardware in der Fachsprache auch Host genannt. Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, wofür er überhaupt einen Server benötigen könnte. Zum einen ist ein Server praktisch, wenn in einem Haushalt mehrere Computer vorhanden sind, denn diese können zu einem Netzwerk zusammengeschlossen und anschließend zentral vom Server aus versorgt werden.

Zum anderen hat selbst jemand, der seinen Computer nur hobbymäßig nutzt, im Laufe der Zeit große Datenmengen auf seinem PC gespeichert, neben Dokumenten beispielsweise auch in Form von Fotos, Videos oder Musikdateien. Spätestens wenn der Speicherplatz allmählich knapp und der Computer zunehmend langsam wird, stellt sich die Frage, wo die gesammelten Daten abgelegt werden könnten. Eine Möglichkeit wären interne oder externe Festplatten. Diese bieten den Vorteil, dass sie mittlerweile selbst in guter Qualität schon für verhältnismäßig kleines Geld zu haben sind. Nachteilig ist aber, dass die Daten in aller Regel weg sind, wenn die jeweilige Festplatte ausfällt und die Daten nicht vorab mühsam doppelt gesichert wurden. Eine andere Möglichkeit sind NAS-Systeme. Hierbei handelt es sich im Grunde genommen um Home-Server, die es als fertige und dabei recht sichere Lösungen zu kaufen gibt. Allerdings beschränkt sich ihre Funktion normalerweise tatsächlich nur auf das Speichern von Daten und die Preise sind mitunter sehr hoch.

 

Einen Server selber bauen – die grundlegenden Infos dazu

Inhaltsübersicht:

Wer eine kostengünstigere, aber effektive Lösung haben möchte, kann sich seinen Server selber bauen. Allerdings setzt dies entsprechendes Fachwissen oder zumindest die Bereitschaft voraus, sich eingehend mit der Materie zu beschäftigen. Wer absoluter Laie ist, wird ansonsten nämlich vermutlich recht schnell an seine Grenzen stoßen. Allgemeinen werden für einen schlichten Home-Server folgende Komponenten benötigt:

  • server-150619_640Gehäuse. Sinnvoll ist, ein Gehäuse auszuwählen, dass eher größer dimensioniert und mit möglichst vielen Einschüben ausgestattet ist. Sofern das Gehäuse nicht schon ein Netzteil hat, sollte ein möglichst leises und leistungsfähiges Netzteil ausgewählt werden.
  • Prozessor mit Kühler. Für einen reinen Fileserver reicht ein einfacher und kostengünstiger Prozessor mit möglichst niedrigem Stromverbrauch aus. Soll der Server auch für multimediale Anwendungen genutzt werden können, ist aber ein entsprechend leistungsstärkerer Prozessor erforderlich.
  • Arbeitsspeicher. Seine Größe sollte so groß gewählt sein, dass noch ein wenig Reserve vorhanden ist.
  • Mainboard. Das Mainboard muss zum einen zum Prozessor passen. Zum anderen sollte es mit möglichst vielen Anschlüssen und Steckplätzen ausgestattet sein, damit im Idealfall auf Erweiterungskarten weitestgehend verzichtet werden kann.
  • Festplatten. Die Festplatten sind mit die wichtigsten Komponenten eines Servers überhaupt. Damit auf dem Server große Datenmengen abgelegt werden können und trotzdem ein Mindestmaß an Redundanz gegeben ist, wird RAID meist unverzichtbar sein. Die einfachste Variante dabei wäre RAID-1, bei der jede Festplatte eine zweite Festplatte als Spiegel hat. Fällt eine Festplatte aus, springt somit die andere ein. Nachteilig ist aber, dass doppelt so viel Kapazität benötigt wird, wie tatsächlich genutzt werden kann. Etwas effektiver ist daher RAID-5, für das mindestens drei Festplatten erforderlich sind. Fällt eine Festplatte aus, bleiben die übrigen Festplatten nutzbar. Allerdings darf bei RAID-5 auch tatsächlich nur eine Festplatte ausfallen. Bei RAID-6 hingegen dürfen maximal zwei Festplatten ausfallen, damit der volle Zugriff erhalten bleibt.
  • Controller. Generell kommen hier drei Möglichkeiten in Frage, nämlich ein Hardware-RAID, das aus einem Controller mit eigenem Arbeitsspeicher und Prozessor besteht, ein RAID über das BIOS des Mainboards und den Treiber des Controllers sowie ein Software-RAID über das Betriebssystem. Die erste Variante ist die professionellste, aber auch die mit Abstand teuerste Lösung. Die zweite Variante kann zu Schwierigkeiten führen, wenn Nachrüstungen anstehen oder das Mainboard ausgetauscht werden muss. Die sinnvollste Lösung ist daher letztlich das Software-RAID über das Betriebssystem. Hierfür sind nämlich keine zusätzlichen Komponenten erforderlich und Nachrüstungen sind praktisch jederzeit möglich.
  • Betriebssystem. Welches Betriebssystem für den Server verwendet wird, bleibt eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Vorlieben.

Der Zusammenbau des Servers erfolgt im Grunde genommen genauso wie der Zusammenbau eines herkömmlichen Computers. Das bedeutet, zuerst wird das Gehäuse aufgeschraubt, dann wird das Mainboard mithilfe der mitgelieferten Halterungen befestigt und danach folgen Prozessor, Kühler, Lüfter und Festplatten. Um Defekte an der Hardware durch statische Entladung zu vermeiden, sollte ein gelegentliches Erden durch Berühren von beispielsweise Heizkörper, Wasserhahn oder Dunstabzugshaube nicht vergessen werden. Eine sorgfältige Arbeitsweise versteht sich von selbst. Sind alle Bauteile verarbeitet und das Gehäuse wieder verschraubt, werden Bildschirm, Tastatur, Maus und Netzwerkkabel angeschlossen. Dann müssen nur noch die grundlegenden Einstellungen im BIOS gespeichert und das Betriebssystem installiert werden, danach kann das eigene Netzwerk aufgebaut werden.

Das Video oben wiederum zeigt , wie ein NAS-Server selber gebaut werden kann.