Angesichts steigender Energiepreise, aber auch eines veränderten Umweltbewusststeins spielt die alternative Energiegewinnung eine zunehmend große Rolle. Neben Windkraft steht in diesem Zusammenhang insbesondere die Solarenergie im Mittelpunkt und so mancher Hausherr spielt mit dem Gedanken, sich eine eigene Solaranlage anzuschaffen.

Solar Ofen selber bauen – die größten Vor- und Nachteile

Inhaltsübersicht:

Bevor aber die konkrete Planungsphase beginnt und der Hausherr darüber nachdenkt, welche Solaranlage für ihn in Frage kommt und ob er diese Solaranlage selber bauen, als Bausatz kaufen oder auf eine Fertiglösung zugreifen möchte, stellt sich zunächst einmal die Frage, welche Vor- und Nachteile Solar überhaupt bietet.

Zu den größten Vorteilen einer Solaranlage gehört, dass sie die energiereiche Strahlung der Sonne nutzt. Sonnenenergie wiederum steht kostenlos und sowohl zeitlich als auch mengenmäßig praktisch unbegrenzt zur Verfügung. Anders als bei fossilen Rohstoffen ist somit nicht zu befürchten, dass die Sonnenenergie irgendwann einmal ausgeht oder nur noch für viel Geld zu haben ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass bei der Energieerzeugung keinerlei Emissionen anfallen. Dadurch wird Solarenergie zu einer sauberen Energie, die weder Umwelt und Klima noch die Gesundheit belastet. Hinzu kommt, dass Solarenergie sehr vielseitig genutzt werden kann.

So können sowohl Wärme als auch Strom erzeugt werden und wenn die Solarenergie zum Aufladen von solarbetriebenen Fahrzeugen genutzt wird, kann sie sogar die Tankstelle ein Stück weit ersetzen. Allerdings stehen diesen Vorteilen auch Nachteile gegenüber. So ist die Herstellung von hochwertigen, leistungsstarken Solarmodulen und Solarkollektoren verhältnismäßig aufwändig und trotz staatlicher Förderprogramme dementsprechend teuer. Hinzu kommt, dass derzeit noch recht große Flächen erforderlich sind, um ausreichend Energie gewinnen zu können. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei der Herstellung der Module und Kollektoren chemische Substanzen zum Einsatz kommen, die teilweise giftig sind. Dies wiederum macht nicht nur eine sorgsame Handhabung erforderlich, sondern kann auch problematisch werden, wenn ausgediente Module entsorgt werden müssen. Der vermutlich größte Minuspunkt ist aber, dass eine Solaranlage wetterabhängig arbeitet. Die Sonne ist zwar immer vorhanden, allerdings scheint sie nicht immer gleichmäßig intensiv und lange. Insofern ist nur bedingt kalkulierbar, wie viel Sonnenenergie zu bestimmten Zeiten zur Verfügung stehen wird.

Insgesamt überwiegen jedoch trotz allem die Vorteile, die die Solarenergie zu bieten hat. Möchte der Hausherr nun aber nicht gleich in eine teure Solaranlage investieren, muss er dennoch nicht unbedingt auf Solarenergie verzichten. Mit wenigen Mitteln kann er nämlich kleinere solarbetriebene Objekte selber bauen.

 

Einen Solar-Ofen selber bauen – die Materialien

  • 1 Holzplatte, 60 x 40 x 1cm
  • 1 Holzplatte, 60 x 25 x 1cm
  • 1 Holzplatte, 60 x 65 x 1cm
  • 2 Holzplatten, 38 x 25 x 1cm
  • 2 Holzplatten, 39 x 40 x 1cm
  • 1 3cm starke, beidseitig alukaschierte PU-Schaumplatte
  • 1 Aluminiumplatte, 3mm stark, 45 x 25 cm groß
  • 1 Glasplatte, 3mm stark, 58 x 38 cm groß
  • 2 Blechstreifen
  • Alufolie
  • mattschwarzer, hitzefester Sprühlack
  • Silikon, Holzleim oder Alleskleber und Schrauben

 

Einen solarbetriebenen Ofen selber bauen – so wird’s gemacht

1. Schritt: die Holzbox anfertigen

Die Basis des Solar-Ofens bildet eine Holzbox, die nun als erstes gebaut wird. Dafür werden zuerst die 60 x 25cm große Holzplatte als Vorderwand und die 60 x 65cm große Holzplatte als Rückwand auf die 60 x 40cm große Bodenplatte geschraubt. Dazwischen werden dann die beiden 38 x 25cm großen Holzplatten als Seitenwände montiert.

Die Rückwand bildet gleichzeitig auch den hinteren Reflektor. Daher wird die Holzplatte nun mit Alufolie beklebt. Die Alufolie wird dabei so befestigt, dass die glänzende Seite nach vorne zeigt und die Folie kurz unterhalb der Seitenwände endet. Die beiden seitlichen Reflektoren werden aus den beiden 39 x 40cm großen Holzplatten angefertigt. Hierfür werden zunächst zwei Stücke Alufolie zugeschnitten, die jeweils 80 x 40cm groß sind. An einem Ende werden die Alufolienstücke nun 20cm weit umgeklappt, so dass dann zwei 60 x 40cm große Stücke vorhanden sind. Diese beiden Stücke werden auf die beiden Holzplatten aufklebt, wieder mit der glänzenden Seite nach oben. Der Überstand wird später hinter die Rückwand geklappt, so dass eine geschlossene Reflektorfläche entsteht. An der Unterseite der beiden seitlichen Reflektoren werden nun noch die Blechstreifen angebracht, die für die spätere Befestigung benötigt werden.

 

2. Schritt: die Isolierbox bauen

Aus der PU-Schaumplatte wird nun die Isolierbox gebaut. Hierfür werden aus der Platte fünf Teile zugeschnitten, und zwar eine 52 x 35cm große Bodenplatte, zwei 52 x 20cm große Platten für die langen Seitenwände und zwei 29 x 20cm große Platten für die schmalen Seitenwände. Die fünf Bauteile werden anschließend mithilfe von Silikon zu einem Kasten zusammengeklebt. Als Absorber kommt später die Aluminiumplatte zum Einsatz, die nun auf einer Seite mit dem mattschwarzen Sprühlack lackiert wird.

 

Solar selber bauen mit diesen Vor und Nachteilen

 

3. Schritt: den Solar-Ofen zusammenbauen und in Betrieb nehmen

Um den Ofen nun zusammenzubauen, wird als erstes die Isolierbox in den Holzkasten gestellt. Anschließend wird die lackierte Aluminiumplatte mit der schwarzen Seite nach oben in die Isolierbox gelegt. Nun werden die beiden Holzplatten, die die seitlichen Reflektoren bilden, mithilfe der Blechstreifen zwischen die Isolierbox und den Holzkasten gesteckt. Um die Reflektoren auszurichten, können sie nun vorsichtig nach unten gebogen werden. Anschließend wird die überstehende Alufolie hinter die Rückwand geschoben, so dass die Reflektorfläche geschlossen ist. Zum Schluss muss nur noch die Glasplatte aufgelegt werden.

Um den Solar-Ofen in Betrieb zu nehmen, wird er so ausgerichtet, dass die Sonnenstrahlen auf die Reflektorflächen treffen. Die Seitenreflektoren dürfen dabei aber keine langen Schatten werfen, sondern die Schatten müssen sich gerade unter ihnen befinden. Dann wird ein Topf in den Ofen gestellt und der Ofen mit der Glasplatte verschlossen. Es dauert einige Zeit, bis eine Temperatur von 100 Grad erreicht ist und beispielsweise Wasser kocht, danach ist die Garzeit aber genauso lange wie auf einer herkömmlichen Herdplatte. Wichtig ist aber, dass die Glasplatte während der Garzeit geschlossen bleibt. Nach der Kochzeit wird die Glasplatte abgenommen und der Topf herausgeholt. Dabei müssen aber unbedingt Topflappen verwendet werden, denn der Topf wird sehr heiß.