Hundezwinger sind bei vielen Hundeliebhabern recht umstritten und natürlich ist nicht jede Hunderasse für die Haltung in einem Zwinger geeignet. Vor allem große Hunde, Wachhunde, Jagdhunde und Hunderassen wie beispielsweise Bernhardiner oder Huskys, die sich bei kühleren Temperaturen wohler fühlen als bei Wärme und Hitze, können aber durchaus draußen gehalten werden. Solche Hunde sind nun einmal keine klassischen Schoßhunde und durch den Zwinger haben sie die Möglichkeit, sowohl ihr Revier im Blick zu behalten als auch sich zurückzuziehen.

Einen Zwinger selber bauen – beachten Sie diese Kriterien

Inhaltsübersicht:

Im Fachhandel gibt es Zwinger in unterschiedlichen Ausführungen und Größen fertig zu kaufen. Vielfach handelt es sich bei diesen Zwingern um Bausätze, die aus vorgefertigten Metall- und Holzteilen bestehen und vor Ort zusammengebaut werden. Ein Beispiel für einen solchen Zwinger ist hier zu sehen:

Nun sind fertige Zwinger und Zwinger-Bausätze aber mitunter sehr teuer, vor allem wenn sie für große Hunde ausgelegt und entsprechend groß dimensioniert sind. Bringt der Hundehalter handwerkliches Geschick mit, kann er den Zwinger aber durchaus auch selber bauen und so den einen oder anderen Euro sparen. Wer einen Zwinger selber bauen möchte, sollte allerdings ein paar Kriterien berücksichtigen. Der erste und wichtigste Punkt ist die Größe. Als grobe Richtlinie gilt, dass die Fläche des Zwingers bei einem großen Hund mindestens 12 bis 16m² groß sein sollte. Zudem muss der Zwinger ausreichend hoch und absolut stabil sein, denn andernfalls könnte der Hund den Zaun überspringen oder zum Einsturz bringen. Wichtig ist außerdem auch, dass der Zwinger artgerecht und abwechslungsreich eingerichtet ist. Das bedeutet, der Zwinger muss mit einer Hütte ausgestattet sein, in die sich der Hund zurückziehen kann und die den Hund vor Hitze und vor Kälte schützt. Daneben sollte der Zwinger über Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten verfügen. Dass der Zwinger sauber gehalten wird, sollte selbstverständlich sein.

Eine Idee, wie der Hundehalter einen Zwinger selber bauen kann, stellt die folgende Anleitung vor. Dabei geht es in der Bauanleitung aber in erster Linie um den Zwinger als solches, für eine artgerechte Haltung muss dieser entsprechend eingerichtet werden.

 

Einen Zwinger selber bauen – die benötigten Materialien

  • 14 Einschlaghülsen für 10 x 10cm Kanthölzer
  • 14 Kanthölzer, 220 x 10 x 10 cm
  • 15,5 m Maschendrahtzaun, 2 m hoch
  • 160 Metallkrampen zur Befestigung des Zauns
  • 4 Holzbretter, 195 x 10 x 2cm
  • 6 Holzbretter, 80 x 10 x 2cm
  • 2 stabile Scharniere und 2 stabile Riegel
  • Schrauben

 

Einen Zwinger selber bauen – so geht‘s

1. Schritt: die Pfosten aufstellen

Der Bau des Zwingers beginnt mit dem Aufstellen der Kanthölzer, die die senkrechten Pfosten ergeben. Hierfür werden als erstes die Hülsen in den Boden eingeschlagen. Dabei werden an den beiden langen Seiten fünf Hülsen platziert, an den beiden kurzen Seiten werden zwei Hülsen angeordnet. Die Abstände zwischen den Hülsen betragen jeweils 100cm. Sollte der Boden auf dem Grundstück nicht ausreichend tragfähig sein, so dass die Pfosten später nicht stabil stehen würden, sollten anstelle von Einschlaghülsen Balkenschuhe oder H-Anker einbetoniert werden. Sind alle Einschlaghülsen verarbeitet, werden die Kanthölzer in die Einschlaghülsen gesteckt, gerade ausgerichtet und befestigt.

 

2. Schritt: den Zwinger einzäunen

Nun wird der Zaun montiert, wobei hier mindestens ein Helfer vorhanden sein sollte. Damit der Zwinger sicher und solide wird, muss der Zaun nämlich sehr straff gespannt werden. Begonnen wird nun an einem Pfosten. Hier wird der Zaun so angelegt, dass er die Vorderseite des Pfostens etwa zur Hälfte abdeckt. Im Abstand von 10cm wird nun eine Metallkrampe eingeschlagen. Ist der Zaunanfang sicher fixiert, wird der Zaun zum nächsten Pfosten geführt, straff festgezogen und alle 20cm mit einer Metallkrampe an diesem Pfosten befestigt. Danach geht es weiter zum nächsten Pfosten, wo der Zaun wieder straff gespannt und ebenfalls alle 20cm mit einer Metallkrampe fixiert wird. So geht es nun reihum weiter, bis der Pfosten, der neben dem Anfangsposten steht, erreicht ist. Hier wird der Zaun wie zu Beginn mit Metallkrampen im Abstand von 10cm befestigt. Anschließend wird der überschüssige Maschendrahtzaun abgeschnitten und der Zaun ist damit fertig.

 

3. Schritt: die Tür bauen und anbringen

Der Zwinger braucht jetzt noch eine Tür und diese wird nun gebaut. Hierfür werden zwei 195cm und zwei 80cm lange Holzbretter zu einem Rahmen verbunden. Mittig in diesen Rahmen wird anschließend ein drittes 80cm langes Holzbrett montiert. Dies wird dann mit den übrigen Holzbrettern wiederholt, so dass danach zwei identische Holzrahmen vorhanden sind. Der jetzt noch vorhandene Maschendrahtzaun wird nun zu einem 200 x 100cm großen Stück zugeschnitten. Dann wird der Zaun auf den unteren Holzrahmen gelegt, mit dem zweiten Holzrahmen abgedeckt und danach werden die beiden Holzrahmen miteinander verschraubt. Die Tür für den Zwinger ist damit fertig und wird nun mithilfe der Scharniere an den linken Pfosten geschraubt. Auf der Gegenseite werden die beiden Riegel angebracht, die dafür sorgen, dass die Tür sicher verschlossen bleibt.

Zwinger selber bauen

 

4. Schritt: den Zwinger einrichten

Der eigentliche Zwinger ist damit fertig, so aber natürlich nur ein einfaches Gehege. Damit sich der Hund in seinem Zwinger wohlfühlt, braucht er auf jeden Fall eine isolierte Hundehütte. Durch eine überdachte Ruhefläche, Futter- und Wassernapf, einen alten Baumstamm zum Klettern, Hundespielzeug und andere Dinge, an denen der Hund Spaß hat, wird der selbstgebaute Zwinger dann zum echten Wohnzimmer mit Garten des Vierbeiners.